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Rolle und Einfluss sozialer Interaktion in der Erklärung der Fertilität
Gabriel Hilbrand
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Alexia Fürnkranz-Prskawetz
DOI
10.25365/thesis.354
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29936.55673.506353-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit besteht aus drei Hauptteilen: Im ersten Kapitel wird der Einfluss
sozialer Interaktion in der Erklärung ökonomischer Prozesse allgemein diskutiert. Es
wird erläutert, aus welchen Gründen sich Ökonomen mit diesen Prozessen
auseinandersetzen sollten und in welche Forschungsbereiche soziale Interaktionsprozesse
integriert werden können.
Im zweiten Kapitel wird der Fokus der Arbeit auf die Fertilität gerichtet. In den letzten
Jahrzehnten sind die Geburtenraten in vielen entwickelten Staaten, vor allem aber in
Süd- und Osteuropa, äußerst stark gesunken. Anhand empirischer Daten wird das
Ausmaß dieser Entwicklung dargestellt. Darauf folgt eine mehrdimensionale
Ursachenanalyse, wobei dem Einfluss sozialer Interaktionseffekte besondere
Aufmerksamkeit gilt. Diese Effekte lassen sich prinzipiell in soziale Timing- und
Quantum-Effekte einteilen. Außerdem beeinflussen auch soziale Feedback-Effekte
das individuelle Fertilitätsverhalten. Diese Effekte können beispielsweise auf dem
Arbeitsmarkt aufgrund hoher Arbeitslosigkeit entstehen.
Im dritten Kapitel folgt schließlich eine formale Analyse zweier Interaktionsmodelle:
De Laat und Sevilla-Sanz (2005) befassen sich in ihrem Modell mit dem
Zusammenhang zwischen weiblicher Erwerbsbeteiligung und Fertilitätsrate. Sie
führen die Veränderung des Vorzeichens dieser Korrelation in den 80er-Jahren auf
die Interaktion zweier sozialer Interaktionseffekte zurück: dem Household attitude-
Effekt, der die Einstellungen und Ansichten der Partner über eine egalitäre Aufteilung
der Hausarbeit zwischen den Geschlechtern betrifft, und dem Social externality-
Effekt, der den durchschnittlichen Anteil an Hausarbeit, den Männer in einem Land
leisten, beschreibt.
Im Modell von Kohler (2001) wird das individuelle Fertilitätsverhalten analysiert -
zunächst mittels eines linearen, anschließend eines nichtlinearen Modellansatzes. Je
stärker soziale Interaktion ist, desto wahrscheinlicher treten mehrere Gleichgewichte
auf - Phasen niedriger Fertilität wechseln sich mit Phasen hoher Fertilität ab. Anhand
eines OLG-Modells zeigt sich, dass Transitionen vom hohen zum niedrigen
Fertilitätsgleichgewicht häufiger vorkommen als solche in die andere Richtung. Daher
kommen Phasen niedriger Fertilität häufiger vor und dauern auch länger an. Soziale
Multiplikatoren und soziale Feedback-Prozesse verstärken dabei das jeweilige
Fertilitätsverhalten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
soziale Interaktion Fertilität Demographie lowest-low-Fertility
Autor*innen
Gabriel Hilbrand
Haupttitel (Deutsch)
Rolle und Einfluss sozialer Interaktion in der Erklärung der Fertilität
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
89 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alexia Fürnkranz-Prskawetz
Klassifikation
83 Volkswirtschaft > 83.00 Volkswirtschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC06723061
Utheses ID
256
Studienkennzahl
UA | 140 | | |