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Alternative oder Ausbeutung?
Philosophie und Ökonomie des Fairen Handels und Fairer Mode
Sascha Stremming
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Petra Dannecker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28754
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29409.77785.153364-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit der Gründung der Welthandelsorganisation im Jahr 1994 fanden neoliberale Bestrebungen den Welthandel zu liberalisieren ihren vorzeitigen Höhepunkt. Der restriktionsfreie Warenverkehr gilt dabei als oberste Prämisse um eine Wohlfahrtssteigerung der Volkswirtschaften erzielen zu können. Die zunehmende globale Arbeits- und Produktionsaufteilung im Zuge der Expansion und Vernetzung transnationaler Konzerne hat allerdings nicht für alle Teilnehmer_innen des Welthandels zu einem Vorteil führen können. Anhand einer Analyse der (neo-) klassischen Handelstheorie wird in dieser Arbeit, unter Einbezug heterodoxer Ansätze argumentiert, dass Freihandel nicht automatisch zu „Entwicklung“ führt. Ein wohlfahrtsfördernder Effekt des Handels ist vielmehr abhängig von einem strategischen Protektionismus. Unter dem Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung versucht das Fair-Handels-Konzept den marginalisierten Kleinproduzent_innen im globalen Süden eine Alternative zu bieten. Mit dem obersten Ziel ein gerechteres Handelssystem zu etablieren, sollen die Lebensumstände der Betroffenen nachhaltig verbessert und Ausbeutung bekämpft werden. Unter Einbezug der Philosophie der Gerechtigkeit nach Ansätzen von Henry Odera Oruka kann jedoch festgestellt werden, dass Konzepte des Fairen Handels einer tatsächlichen gerechteren Verteilung des Wohlstands nicht nachkommen können. Als relativ junge Erscheinung im Fair-Handels-Kontext versucht der Teilbereich der Fairen Mode primär die Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsproduktion zu verbessern. Die Arbeit zeigt auf, dass gerade hier die Bedingungen der Beschäftigten einer besonders kritischen Situation unterliegen. Die empirische Analyse der vorliegenden Arbeit von Initiativen der Fairen Mode bestätigt schließlich, dass die selbstpostulierte Fairness dieser Initiativen nur beschränkt der Idee einer globalen Gerechtigkeit nachkommen kann.
Abstract
(Englisch)
In 1994 neoliberal attempts to deregulate the world trade found its temporary surmount with the foundation of the World Trade Organization in 1994. Free markets and free flows of goods are identified as the uppermost conditions in order to maximize the wealth of nations. Despite growing tendencies by transnational corporations expanding and linking the international division of labour and production, world trade does not only promote beneficiaries. This paper analyses the theory of (neo-)classical thinking towards trade and the promotion of welfare. Taking into account heterodox approaches it can be argued, that free trade does not necessarily lead to “development”. On the contrary benefits through trade highly depend on a strategy of selective protectionism. The Fair Trade movement itself arose from a critical trade movement which addresses global poverty and hunger as results of a failed trade system. Incorporating the concept of Sustainable Development, the Fair Trade concept attempts to create an alternative option for marginalized small producers in the global South to fight exploitation and create a more just world trade system. By approaching the concept of Fair Trade with philosophical conceptions of justice by Henry Odera Oruka this work shows that both Fair Trade and global justice disperse essentially and the movement fails in its attempt of a thorough redistribution of welfare. As a relatively new development of the Fair Trade movement, the section Fair Fashion arose in the urgency to promote workers’ rights in the fashion industry. Working conditions in this very industry are to a large extent characterized precarious. Objecting initiatives of Fair Fashion in an empirical analysis, this paper will then confirm the assumption that the self-proclaimed fairness cannot fully comply with the idea of global justice.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Fair Trade Fair Fashion global justice justice world trade Henry Odera Oruka Fairtrade sustainable development
Schlagwörter
(Deutsch)
Fairer Handel Faire Mode globale Gerechtigkeit Gerechtigkeit Welthandel Henry Odera Oruka Fairtrade Nachhaltige Entwicklung
Autor*innen
Sascha Stremming
Haupttitel (Deutsch)
Alternative oder Ausbeutung?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Philosophie und Ökonomie des Fairen Handels und Fairer Mode
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
138 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Dannecker
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.10 Nichtwestliche Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.02 Philosophie und Theorie der Geisteswissenschaften ,
83 Volkswirtschaft > 83.13 Theorie der Wirtschaftspolitik, Wohlfahrtstheorie
AC Nummer
AC11601516
Utheses ID
25677
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1