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Der neuroplastische Verlauf von Aphasien und Einflussmöglichkeiten transkranieller Magnetstimulation
Anna Klambauer,
Sophie Verena Sieber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Chris Schaner-Wolles
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29034
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30147.19841.631863-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die in dieser Arbeit behandelte Forschung zu neuronaler Plastizität im Aphasieverlauf ermöglicht einerseits ein tiefergehendes Verständnis der Verankerung von Sprache im Gehirn und kann andererseits aufzeigen, wie diese durch transkranielle Magnetstimulation (TMS) beeinflusst wird. Die Stimulation des Kortex stellt eine vielversprechende Möglichkeit zur Therapie von Aphasien dar, auch wenn die Anwendung noch mit gewissen Schwierigkeiten verbunden ist. Im Rahmen dieser Arbeit werden die wichtigsten Forschungserkenntnisse besprochen, um Antworten auf folgende Fragen geben zu können: 1. Kann die rechte Hemisphäre im Verlauf von Aphasien sprachliche Funktionen übernehmen? 2. Ist die Aktivierung der rechten Hemisphäre als positiv oder negativ für den Aphasieverlauf zu bewerten? 3. Wie kann die Organisation des Gehirns im Aphasieverlauf durch transkranielle Magnetstimulation moduliert werden? Die Arbeit gliedert sich in vier Abschnitte. Im ersten Abschnitt werden Grundlagen der Neurobiologie bzw. Neuroanatomie sowie die Lateralisierung von Sprache dargestellt. Außerdem wird die Plastizität des Gehirns besprochen und ein Überblick zu Aphasien und zu den Untersuchungsmethoden der Neurolinguistik geboten. Im darauffolgenden Abschnitt zur Aphasieremission werden die Mechanismen der Spracherholung bei AphasikerInnen erläutert. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Aktivierung der rechten Hemisphäre, um zu klären, welche Rolle diese im Aphasieverlauf spielt. Im dritten Abschnitt rückt die transkranielle Magnetstimulation in den Mittelpunkt des Interesses. Nach einer Erklärung der Methodik wird der mögliche Einsatz der TMS in der Aphasietherapie und damit verbundene kurz- und langfristige Veränderungen der neuronalen Aktivität anhand von Studien illustriert. In der Conclusio werden die gewonnenen Erkenntnisse diskutiert, Kritikpunkte angesprochen und eine abschließende Beantwortung der Forschungsfragen unternommen. Abhängig von verschiedenen Faktoren kommt es in einigen Fällen zu einer Übernahme von Funktionen durch die rechte Hemisphäre, die sich jedoch nicht auf alle sprachlichen Ebenen bezieht, sondern vor allem die Semantik betrifft. Je nach Phase der Aphasieremission ist die Aktivierung der rechten Hemisphäre als positiv oder negativ zu bewerten, denn die maladaptive Aktivität der rechten Hemisphäre in frühen Phasen bildet sich häufig im weiteren Verlauf zurück. Der Einsatz von TMS in der Aphasietherapie beruht auf der Annahme, durch die Hemmung der rechten Hemisphäre eine vorteilhafte Modulation des sprachlichen Netzwerks zu erreichen. Eine zuverlässige Aussage über die Wirksamkeit dieses Verfahrens lässt sich jedoch nicht treffen.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with research concerning neural plasticity in the course of aphasia recovery. It leads to a broader understanding of language in the brain and shows how its neural correlates can be modulated by transcranial magnetic stimulation (TMS). The stimulation of the human cortex is a promising possibility for the treatment of aphasia, even though its application still involves some troubles. Within the scope of this thesis the main research findings are presented in order to answer the following questions: 1. Is the right hemisphere capable of taking over linguistic functions in the course of aphasia recovery? 2. Is the activation of the right hemisphere positive or negative for the course of aphasia recovery? 3. How can TMS be used to modulate neural organization? The thesis consists of four different parts. In the first part basics of neurobiology and neuroanatomy, as well as the laterality of language in the brain are to be discussed. Furthermore the plasticity of the brain is presented and an overview of aphasia and the methods of neurolinguistics are provided. The second part deals with aphasia recovery: The main mechanisms will be defined. The emphasis lies on the role of the right hemisphere in the course of aphasia regression. The third part is about TMS. After discussing the method, TMS’s application in aphasia therapy and associated short-term and long-term changes in neural activity are presented. The final part is the conclusion of the thesis. There, findings are discussed, points of critisism are presented and research questions are answered: Depending on various factors, the right hemisphere can sometimes take over language functions – mainly semantic ones. One cannot fully answer the question whether right hemispheric activation is positive or negative, because sometimes the maladaptive right hemispheric activation in early phases of aphasia regresses later on or turns out to be positive for the system. TMS is applied based on the assumption that the inhibition of the right hemisphere may positively modulate the language network. Still it is not possible to make any reliable statement on the efficacy of this new technique.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
aphasia rehabilitation transcranial magnetic stimulation TMS
Schlagwörter
(Deutsch)
Aphasie Rehabilitation Transkranielle Magnetstimulation TMS
Autor*innen
Anna Klambauer ,
Sophie Verena Sieber
Haupttitel (Deutsch)
Der neuroplastische Verlauf von Aphasien und Einflussmöglichkeiten transkranieller Magnetstimulation
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
204 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Chris Schaner-Wolles
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.35 Neurolinguistik
AC Nummer
AC11039597
Utheses ID
25913
Studienkennzahl
UA | 328 | | |
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