Detailansicht

Remixed, reloaded, recycled
das YouTube-Fanvideo im Kontext von Remediatisierung, Demediatisierung und Intermedialität
Sonja Maria Waldschütz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ramón Reichert
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29170
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29664.02074.494262-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem fan-praktischen Phänomen des YouTube-Fanvideos. Es wurde festgestellt, dass der Forschungsgegenstand nicht nur Fragen zu seiner Position im Zusammenhang mit andern Fan-Praxen aufwirft; vielmehr nimmt er aufgrund dessen medialer Verfasstheit einen komplexen Status innerhalb der einzelnen medientheoretischen Auffassungen von Re- und Demediatisierung sowie der Intermedialität ein, welcher im Zuge der Arbeit zu eruieren war. Zunächst wurde geklärt, inwiefern das YouTube-Fanvideo mit anderen fan-praktischen Erscheinungen, insbesondere der fan und slash fiction, in Verbindung steht. Es konnten einige Gemeinsamkeiten formaler und inhaltlicher Natur zwischen den beiden Fan-Arbeiten ermittelt werden, was es ermöglichte, einige Exemplare des YouTube-Fanvideos unter Berücksichtigung von Forschungsarbeiten zum Thema fan und slash fiction zu analysieren. Überdies wurden zur Analyse der Fanvideos auch filmanalystische Theorien angewandt, darunter die häufig diskutierte Frage nach dem male gaze im konventionellen Hollywood-Spielfilm. Am Ende dieses Abschnitts der vorliegenden Arbeit konnte die Aussage getroffen werden, dass das YouTube-Fanvideo zwar nicht an sich als ideologiekritisch und antihegemonial zu bezeichnen ist, dass es jedoch das Potential zu einer Widerständigkeit in sich trägt. Zudem konnte die These, dass das YouTube-Fanvideo eine Ausprägung eines female gaze – im Gegensatz zum male gaze – darstellt, zumindest produktionsseitig bestätigt werden. Die Frage nach der Standortbestimmung des Forschungsgegenstandes in den theoretischen Kontexten von Intermedialität, Remediatisierung und Demediatisierung erforderte neben einem kurzen Abriss der einzelnen Theoriekomplexe auch die grundsätzliche Erörterung des Sachverhalts der einzelnen und gegenander abgrenzbaren (digitalen) Medien. Es musste festgestellt werden, dass sich die Position des YouTube-Fanvideos innerhalb der einzelnen Medientheorien dramatisch und nachhaltig verschiebt, sobald sein Status als Einzelmedium durch eine Interpretation als Medienhybrid ersetzt wird. Auch hat die Auflösung der Vorstellung von Einzelmedien eine starke Veränderung der Konzeptionen von Intermedialität oder Remediatisierung zur Folge. Für die vorliegende Arbeit wurde daher entschieden, die Ansicht des YouTube-Fanvideos als Einzelmedium zu vertreten. Infolgedessen konnte eine punktuelle Analyse einzelner Aspekte in unterschiedlichen Fanvideos durchgeführt werden, um Momente von Re- und Demediatisierung sowie von Intermedialität ausfindig zu machen und den Ausgangstheorien entsprechend zu benennen. Die Druckversion dieser Diplomarbeit enthält eine Multimedia-Beilage.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis focuses on a special kind of fanvideo that can be found on the video sharing-platform YouTube.com. It deals with the way produsers of those fanvideos are able to rework their source material to tell new and different stories while using dialogue and imagery from footage such as films and tv-shows. The main goal was to explore in what particular ways YouTube-fanvideos are capable of working against hegemonic or latent ideologies visible within their source material and beyond. Theories concerned with other fan practices such as fan and slash fiction as well as certain concepts taken from the field of Fan Studies were employed to ground the analysis of exemplary videos within a broader context. It was discovered that while it is possible for YouTube-fanvideos to be resistent towards certain ideologies, they still often – and sometimes unwittingly – heigthen the stress on other latent ideological content (including certain social norms, values, ideals, and taboos such as romantic love, marriage and fidelity as opposed to disloyalty and racial “interbreeding”). The second aim was to locate the subject matter within the theories of remediation (mainly established by Richard Grusin and Jay David Bolter), demediation (according to the findings of Paul Booth and Garrett Stewart, respectively), and intermediality (according to Irina Rajewsky, Jens Schröter, and Jürgen E. Müller). To be able to attain satisfying answers the idea of the existence of distinct and separable digital media (as opposed to the notion of media as indetachable) was used. As a result, it was in part feasible to situate the subject matter of the YouTube-fanvideo within the different theoretical contexts mentioned above. However, the matter remains too complex and diverse to be fitted within one theoretical framework alone due to its uncertain and multifarious relations with its source material. In the end it was found that not one of the theoretical contexts alone could fully grasp the difficult and precarious status of the YouTube-fanvideo. Only the combination of the three mentioned disciplines could manage to provide (partly) sufficient answers to the question of what the YouTube-fanvideo constitutes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
youtube fanvideo remediation demediation intermediality fan fiction slash fiction male gaze female gaze appropriation art
Schlagwörter
(Deutsch)
Fanvideo YouTube Intermedialität Remediatisierung Demediatisierung Irina Rajewsky Jens Schröter Jay David Bolter Richard Grusin Laura Mulvey fan fiction slash fiction male gaze female gaze
Autor*innen
Sonja Maria Waldschütz
Haupttitel (Deutsch)
Remixed, reloaded, recycled
Hauptuntertitel (Deutsch)
das YouTube-Fanvideo im Kontext von Remediatisierung, Demediatisierung und Intermedialität
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
345 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ramón Reichert
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film, Video ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.39 Massenkommunikation, Massenmedien: Sonstiges ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.98 Mediale Kunst ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.99 Sonstige Kunstformen ,
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges ,
24 Theater > 24.99 Theater, Film, Musik: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen
AC Nummer
AC11107099
Utheses ID
26022
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1