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Der "Volksjäger" Heinkel He 162.
forcierte Ressourcenmobilisierung im Angesicht der Niederlage
Fabian Hümer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andrea Komlosy
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29317
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30125.90837.772662-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs mangelte es dem Dritten Reich an allem – nur nicht an der Bereitschaft, auf technische Wunder zu hoffen. Die alliierten Luftwaffen hatten eine erdrückende Übermacht von Flugzeugen im Einsatz. Durch die Intensivierung der Angriffe auf Infrastruktur und Rüstungsindustrie, stand die Luftwaffe im Sommer 1944 vor dem Zusammenbruch. Es gab fast nur schlecht ausgebildete Piloten, der Flugbetrieb musste wegen Treibstoffmangels zunehmend eingeschränkt werden. Darauf war die Luftwaffe nicht vorbereitet. Den Bomberpulks hatten die Piloten kaum etwas entgegenzusetzen. Durch die Entwicklung eines qualitativ überlegenen Waffensystems, wollte die Luftwaffenführung das Blatt wieder wenden. Das RLM suchte nach einem improvisierten Strahljäger, Schwer bewaffnet, aus kriegsunwichtigen Stoffen hergestellt und einfach zu fliegen sollte er sein – auch vom NSFK und der HJ. Siegerentwurf war die He 162 der Firma Heinkel, von der NS-Propaganda „Volksjäger“ getauft. In 70 Tagen gelang der Sprung vom Reißbrett zum Erstflug. Parallel lief die dezentralisierte Serienproduktion in KZ-Fabriken an. Bewacht von SS, Wehrmacht und Luftwaffe schufteten Sklavenarbeiter bis zum Tod. Das Prinzip hieß „Vernichtung durch Arbeit“ und war Teil der „Endlösung“. Ab April 1945 wurde die Maschine sporadisch eingesetzt, der geplante „Volkssturm der Lüfte“ erhob sich nie. Militärisch sinnlos, aber technisch nach Kriegsende eine Erfolgsgeschichte. Die Nachkriegsgesellschaft wollte vor allem vergessen. Oft gegen großen Widerstand konnte sich eine angemessene Gedenkkultur an den ehemaligen KZ- und Produktionsstandorten entwickeln. Obwohl der „Volksjäger“ eine Vergegenständlichung der NS-Ideologie ist, ist er in der Populärkultur anzutreffen. Als Spielzeug, Modellbausatz oder Computerspiel hat der letzte Jäger der Luftwaffe eine fragwürdige Wiederauferstehung erlebt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Heinkel Volksjäger He 162 Groß-Wien Zwangsarbeit Vernichtung durch Arbeit Luftkrieg Zweiter Weltkrieg 1944-1945
Autor*innen
Fabian Hümer
Haupttitel (Deutsch)
Der "Volksjäger" Heinkel He 162.
Hauptuntertitel (Deutsch)
forcierte Ressourcenmobilisierung im Angesicht der Niederlage
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
172 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Komlosy
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
50 Technik allgemein > 50.01 Technikgeschichte ,
55 Verkehrswesen > 55.51 Flugzeuge ,
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft
AC Nummer
AC11008142
Utheses ID
26154
Studienkennzahl
UA | 066 | 689 | |
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