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"Womanhood" im Sudan
im Spannungsfeld zwischen hegemonialem Frauenideal und gesellschaftlicher Realität
Nura Siddgi
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Zach
DOI
10.25365/thesis.29352
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29545.04298.532061-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Sudan ist ein Staat mit patriarchalen Gesellschaftsnormen und einer islamistischen Führung. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich ein – teilweise gesetzlich verankertes – Frauenideal herausgebildet, das mit der Lebensrealität der Sudanesinnen nicht in Einklang zu bringen ist. Dieser Diskrepanz wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen, indem die grundlegenden Verschränkungen von Gender, Religion und Politik im Sudan untersucht werden. Als theoretische Grundlage wurden die Theorien um Gender und Nationalismus ausgewählt. Ausgehend von der Annahme, dass durch die Konstruktion des Bildes der ‚idealen muslimischen Frau’ sowie der kulturellen Positionierung der Frauen als Trägerinnen der Kultur und islamischen Moral, werden Frauen zunehmend in die private Sphäre gedrängt und ihre Körper kontrolliert. Somit wird auch ihre Autonomie fortwährend eingeschränkt. Zeitgleich steckt der Staat in einer wirtschaftlichen Krise, was die Erwerbsarbeit von Frauen für die meisten Familien überlebensnotwendig macht. Die islamistische Regierung versucht zudem, durch die Politisierung des Islams ihre Macht zu legitimieren, was letztendlich geschlechtsspezifische Ungleichheiten zum Nachteil von Frauen festigt. Bei einer Abweichung von diesem hegemonialen Frauenideal werden Sudanesinnen nicht nur sozialer Ächtung ausgesetzt, sondern sehen sich teilweise auch mit rechtlichen Folgen konfrontiert. Dennoch gelingt es den Sudanesinnen, mittels diverser Strategien nicht nur ihre Handlungsmacht zu erweitern, sondern darüber hinaus neue soziale Räume für sich zu schaffen.
Abstract
(Englisch)
Sudan is a state with patriarchal social norms and an Islamist leadership. In the past three decades a women’s ideal has developed, which hardly corresponds with the social reality of Sudanese women. The following thesis will evaluate this discrepancy by examining the fundamental entanglement of gender, religion and politics in Sudan. Therefore, the theories of the relationship between gender and nationalism were chosen for this research. The hypothesis is that through the positioning of women as bearers of culture and Islamic morals, Sudanese women are increasingly forced into the private sphere while their bodies are controlled by the state. Thereby their autonomy is constantly restricted. At the same time, the state is suffering an economic crisis, which makes the employment of women crucial for the survival of most Sudanese families. Further, the Islamist regime tries to legitimize its claim to power through the politicization of Islam, which eventually solidifies the gendered inequalities to the disadvantage of women. In case of deviation from the hegemonic women’s ideal Sudanese women are mostly confronted with not only ostracism by the society but with legal consequences as well. Nevertheless, women have found certain strategies to not only strengthen their agency but also to create new social spaces.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Women Sudan Gender Nationalism Islamism Women's ideal Gender relations Agency
Schlagwörter
(Deutsch)
Frauen Sudan Gender Nationalismus Islamismus Frauenideal Geschlechterverhältnisse Handlungsmacht
Autor*innen
Nura Siddgi
Haupttitel (Deutsch)
"Womanhood" im Sudan
Hauptuntertitel (Deutsch)
im Spannungsfeld zwischen hegemonialem Frauenideal und gesellschaftlicher Realität
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
176 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Zach
AC Nummer
AC11045659
Utheses ID
26186
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |