Detailansicht

Social preferences in voting on redistribution
Georg Kanitsar
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Melis Kartal
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29699
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29751.35628.483170-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt die Rolle von sozialen Präferenzen in Umverteilungsentscheidungen. Zentral dafür ist die Fragestellung ob sozialen Präferenzen, im Speziellen eine Abneigung gegenüber Ungleichverteilungen in der Gruppe, zu Abweichungen von dem Eigeninteresse- Postulat der ökonomischen Wissenschaft führen. Für meine Untersuchung führte ich ein ökonomisches Experiment durch. In der ersten Phase des Experiments entscheiden TeilnehmerInnen unabhängig voneinander ob sie hohen oder niedrigen Arbeitsaufwand betreiben wollen. Die Entscheidung ist vereinfacht durch einen Mausklick, der bei hohem Arbeitsaufwand mit fixen Kosten verbunden ist. Hoher Arbeitsaufwand bietet allerdings auch bessere Chancen in der höheren Einkommensklasse zu landen. In der zweiten Phase einer Runde werden die Teilnehmenden zufällig in Gruppen zu fünf Personen eingeordnet. Jede Gruppe besteht aus zwei Einkommensklassen, den Reichen und den Armen. Die Zuteilung zu Einkommensklassen erfolgt nach den individuellen Entscheidungen zu Arbeitsaufwand, wobei der Zuteilungsprozess ein Element der Unsicherheit beinhaltet, da die Plätze in der obersten Einkommensklassen begrenzt sind und daher hoher Arbeitsaufwand keine Garantie für eine Zuordnung zu den Reichen bietet. Nachdem die Zugehörigkeit zu Einkommensklassen festgestellt wurde, stimmen die Probanden über die Aufteilung des Einkommens ab. Die 16 vordefinierten Abstimmungsmöglichkeiten enthalten Prognosen für das Umverteilungsverhalten unter gegensätzlichen Theorien (Eigeninteresse und sozialen Präferenzen). Die implementierte Umverteilungsalternative wird vom Medianwähler entschieden. Die TeilnehmerInnen spielen 8 Runden unter einer reichen Mehrheit (d.h. 3 Reiche, 2 Arme) und 8 Runden unter einer armen Mehrheit (3 Arme, 2 Reiche). In der Auswertung des Experiments, zeigt sich ein Einfluss von sozialen Präferenzen auf das individuelle Wahlverhalten, sowie auf den Wahlausgang. Auf der individuellen Ebene weichen mehr als 40% der abgegebenen Stimmen der armen Einkommensklasse von der üblichen Erklärung durch Eigeninteresse ab. Abweichungen können durch eine Präferenz zu einer höheren Gleichheit in der Gruppe erklärt werden, sowie durch Anerkennung des Zuordnungsprozess zu Einkommensklassen über Arbeitsaufwand und dem folglich subjektiv gerechtfertigten relativen Vorteil der Reichen. In der höheren Einkommensklasse sind mehr als 40% der abgegebenen Stimmen für eine höhere Umverteilung von Einkommen als durch einfache Nutzenmaximierung erklärt werden kann. Bezogen auf Ergebnisse der existierenden Literatur, ergibt sich in diesem Experiment kein Einfluss des Arbeitsaufwandes anderer Individuen auf das individuelle Wahlverhalten. Das heißt, es zeigt sich keine Tendenz für eine steigende Kompensation der unteren Schichten, wenn die Ursache für Armut direkt auf Zufall, anstelle von freiwilligen Entscheidungen, zurückzuführen ist. Informationen die nicht direkt die Auszahlung der TeilnehmerInnen betreffen, verändern das Abstimmungsverhalten nicht. Auf der Gruppenebene gibt es einen asymmetrischen Effekt für Individuen mit sozialen Präferenzen. Ob diese in der Gruppenwahl entscheidend sein können hängt von der relativen Größe der Einkommensklassen ab. Während für reiche Akteure eine Präferenz für steigende Gleichheit unter einer reichen Mehrheit einen Einfluss auf den Wahlausgang der Gruppe hat, können Individuen der armen Einkommensklasse den Wahlausgang nicht in diese Richtung beeinflussen, selbst wenn Sie in der Mehrheit sind. Für die Ansicht einer gerechtfertigten Überordnung aufgrund des höheren Arbeitsaufwands der Reichen, gilt die umgekehrte Asymmetrie.
Abstract
(Englisch)
The present study looks at social preferences in the context of redistribution situations. I conduct an economic experiment to test whether social preferences, in particular inequality aversion, lead individuals to deviate from predictions under the self-interest hypothesis, one of the main economic principles. Previous studies show that individuals have heterogeneous social preferences when voting on redistribution and their magnitude as well as impact is to a high degree depending on details such as group composition, information, context and further structural parameters. My experiment consists of an effort stage, in which participants independently decide between exerting high or low effort. The high effort choice is associated with costs however offers a better chance to get into the upper income class. In the second stage five individuals are sorted into groups with two income classes, the rich and the poor. The allocation process of effort choices to income types involves an element of uncertainty as income classes are fixed in size. After the allocation of types is realized, the participants have the possibility to vote on redistribution of the denoted income, thereby revealing a tendency as to what they regard as a justly deserved income for the two classes. The voting mechanism is majority voting and subjects play for 8 rounds under a rich majority (3 rich, 2 poor) and a poor majority (3 poor, 2 rich). In particular I find an impact of social preferences on the individual level as well as in the aggregate. More than 40% of individual votes taken by the poor deviate from self-interest and deviations exist in both directions (towards increased equality as well as in favor of a justly deserved relative advantage of the rich). For the rich more than 40% of all votes are in line with inequality aversion. Relating to existing literature I do not find a relation between the magnitude of inequality aversion expressed through voting and the effort choice of other group members. Hence participants do not show a tendency to compensate those who were unlucky in the effort task and consequently do not take account of non-payoff relevant information. Expressive voting as a result of different pivot probabilities of types across treatments is also not found significantly. On the group level I find an asymmetric effect of social preferences depending on the pivotality of voters, which in turn depend on the relative size of the income classes. Inequality aversion among rich individuals can affect the aggregate outcome when the rich are in majority, while poor inequality averse voters can not affect the median vote, even in majority. For the view of a justly deserved relative advantage of rich individuals the opposed asymmetry holds.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Social Preferences Inequality Aversion Redistribution Voting
Schlagwörter
(Deutsch)
Soziale Präferenzen Umverteilung Abstimmungsverhalten
Autor*innen
Georg Kanitsar
Haupttitel (Englisch)
Social preferences in voting on redistribution
Paralleltitel (Deutsch)
Soziale Präferenzen in Umverteilungsentscheidungen
Paralleltitel (Englisch)
Social Preferences in Voting on Redistribution
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
76 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Melis Kartal
Klassifikation
83 Volkswirtschaft > 83.00 Volkswirtschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC11158414
Utheses ID
26479
Studienkennzahl
UA | 066 | 913 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1