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Der Geschlechterdiskurs in österreichischen Biologieschulbüchern
eine Fallstudie
Valerie Gelbmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Franz Radits
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29727
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29948.67996.595169-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen der Arbeit wurde der Geschlechterdiskurs in den drei Bänden des Linder Biologie analysiert. Für Biologielehrwerke gibt es noch keine Methode zur Analyse der Darstellung von Geschlecht, da die feministische Schulbuchanalyse bisher ihren Fokus vor allem auf Lesebücher und die stereotype Darstellung von Frauen legte. Da Geschlecht aber in Biologie selbst Stoff des Unterrichts ist, erscheint eine Analyse von Geschlecht wesentlich. Für dieses Vorhaben wurde eine Methode entwickelt, die Elemente der Diskursanalyse nach Jäger (2012), der Schulbuchanalyse nach Markom und Weinhäupl (2007) sowie der Text- und Kontextanalyse nach Arndt und Hornscheid (2004) kombiniert und diese für den Zweck der Analyse adaptiert. Dazu wurden aus der Auseinandersetzung mit der Queer-Theory und der feministischen Naturwissenschaftsforschung sowie Forderungen des bmukk zur Darstellung von Geschlecht Leitfragen abgeleitet. Diese ergaben die drei grundlegenden Analysepunkte der inhaltlich-ideologischen Untersuchung: Biologismus, gesellschaftliche Kontexte und Heteronormativität. Ein Fokus wurde dabei auf den Geschlechterdiskurs der Genetik und des Hormonsystems gelegt. Die Analyse ergab, dass der Geschlechterdiskurs im gesamten Buch immer wieder auftaucht und dabei hat sich vor allem das Kapitel Verhalten als problematisch für biologistische Argumentationen in Bezug auf geschlechtsspezifisches Verhalten herausgestellt. Biologistische Argumentationen werden nicht hinterfragt. Der Geschlechterdiskurs im Linder ist durchgehend heteronormativ, wenn auch Homosexualität und Intersexualität eine Erwähnung finden. Gesellschaftlichen Kontexten wird nur wenig Raum gegeben und dadurch den Forderungen des bmukks in den meisten Fällen nicht nachgekommen. Die Analyse des Geschlechterdiskurses der Genetik ergab, dass die genetische Geschlechtsbestimmung durchgehend dichotom und stark vereinfacht dargestellt wird. Beim Kapitel Hormonsystem finden sich aber auch Ansätze, um aus der Heteronormativität auszubrechen und um Geschlecht als Kontinuum zu thematisieren.
Abstract
(Englisch)
This thesis is an analysis of the discourse on biological sex in the biology textbook Linder Biologie. Before, there was no special method for applying discourse analysis to the presentation of sex in biology textbooks. This may be due to the fact that former feminist textbook analyses mostly focussed on storybooks and on the stereotypical representation of women. Furthermore, sex is an integral part of biology classes. Therefore, the presentation of sex appears to be an important area of research. For this investigation a new method was developed, by combining and adapting discourse analysis by Jäger (2012), textbook analysis by Markom and Weinhäupl (2007) and text- and context analysis by Arndt and Hornscheid (2004). Queer-theory, feminist science studies and the requirements by the bmukk were the theoretical background for generating central questions for the analysis. The investigation comprised three main topics: biologism, social contexts and heteronormativity. Additionally, the presentation of genetics and endocrinology in the textbook was dealt with in more detail. The analysis showed that discourse on sex can be found in most chapters of the book, but is focused mainly on the chapter of ethology. It turned out, that this chapter was especially problematic for biologistic argumentations of sex-related behaviour. Those argumentations are not questioned within the book. The sex discourse in Linder can be described as heteronormative, although homosexuality and transsexuality are mentioned. There was little social context representation and therefore it can be claimed, that the demands of the bmukk were not met. Analysis showed that the genetic sex discourse was oversimplified and represented in a dichotomic manner. In the chapter of endocrinology both; dichotomic approaches and continuous approaches of sex could be found.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
biological sex gender discourse textbook discourse analysis biology education Queer-Theory heteronormativity feminist Science Studies
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlecht sex gender Diskurs Schulbuch Schulbuchanalyse Biologie Unterricht Queer-Theory feministische Naturwissenschaftsforschung Heteronormativität
Autor*innen
Valerie Gelbmann
Haupttitel (Deutsch)
Der Geschlechterdiskurs in österreichischen Biologieschulbüchern
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Fallstudie
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
187, XXXIII S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Radits
Klassifikationen
42 Biologie > 42.99 Biologie: Sonstiges ,
80 Pädagogik > 80.47 Sexualerziehung ,
81 Bildungswesen > 81.22 Geschlechterunterschied im Bildungswesen
AC Nummer
AC11186689
Utheses ID
26503
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1