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Interactive conflict resolution using Herbert C. Kelman's approach "Interactive problem solving"
Aiko Elena Winkler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wilfried Graf
DOI
10.25365/thesis.29746
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29296.16421.218270-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der Friedens- und Konfliktforschung wurden viele verschiedene Ansätze zur Lösung und/ oder Bearbeitung von Konflikten entwickelt. Das Fachgebiet ist groß und komplex. Oftmals werden Bezeichnungen vertauscht oder es gibt mehrere, die das gleiche Phänomen beschreiben. Aus diesem Grund wird im ersten Teil der Diplomarbeit eine ausführlichere Einordnung von verschiedenen Konfliktlösungsmechanismen vorgestellt. Im Mittelpunkt der Diplomarbeit steht der Konfliktlösungsansatz „Interactive Problem Solving“ (IPS) von Herbert C. Kelman als ein Beispiel für Interaktive Konfliktlösung. Da bisher nur relativ wenig Literatur über Kelman (der als einer der Gründer der Konfliktlösung in den USA gilt) in Wien erhältlich ist, ist ein state of the art von Interactive Problem Solving das Ziel der Diplomarbeit. Dies soll durch Literaturrecherche mit Einbindung von deutschsprachigen Wissenschaftlern geschehen.
Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, Unterschiede zwischen Konfliktlösungsansätzen aufzuzeigen, IPS zu analysieren und seine Schwachpunkte darzustellen.
Da Kelman zu den weniger bekannten Friedensforschern in der deutschsprachigen Friedensforschung gehört und seine Methode im Mainstream zwar Erwähnung findet, aber sich nicht sehr durchgesetzt hat, soll hiermit diese Lücke gefüllt werden.
Im ersten Teil der Arbeit werden friedensschaffende Maßnahmen wie Peacemaking und Peacebuilding differenziert. Des Weiteren werden Methoden des Konfliktmanagements wie Mediation und Peacekeeping vorgestellt. Es folgen die Konfliktlösungsmethoden wie Verhandlungen, Bargaining, juristische Verfahren zur Konfliktlösung sowie das Versöhnungsprinzip. Anschließend werden die Konzepte Konflikttransformation und Konfliktprävention vorgestellt. Letzteres beinhaltet Maßnahmen von Frühwarnung über Confidencebuilding, Fact-finding zu Präventiver Diplomatie. Dann setze ich mich mit dem Konzept der Interaktiven Konfliktlösung mit einem besonderen Fokus auf den sozialpsychologischen Zugang auseinander. Ebenso wird der Multi-Track-Ansatz vorgestellt.
Der Hauptteil der Arbeit besteht aus der Vorstellung von Herbert C. Kelman und den anderen Pionieren des Problemlösungsansatz sowie ihren unterschiedlichen Zugangsweisen: John Burton, Leonard Doob und Edward Azar. Sie alle beeinflussten Kelman erheblich.
IPS wird hauptsächlich als von der Öffentlichkeit abgeschlossener Workshop auf der inoffiziellen Track Two-Ebene durchgeführt. Eine außenstehende Partei fördert den Austausch der Konfliktparteien. IPS ist unverbindlich, beruht auf dem Nichtanschuldigungsprinzip und untersucht Bedürfnisse, Wahrnehmungen und Ängste der Konfliktgruppen. Das Ziel des IPS Workshops liegt darin, die gegenseitigen (feindlichen) Wahrnehmungen zu verändern und eine für alle Konfliktparteien zufriedenstellende, kreative Lösung zu finden. Außerdem sollen die Inputs aus den Workshops auf den politischen Entscheidungsprozess einwirken und somit den Friedensprozess unterstützen.
Es folgt eine Übersicht über Forscher, die mit Kelmans Ansatz arbeiten. Daraufhin werden im dritten Teil der Arbeit kritische Stimmen zu IPS und zur Interaktiven Konfliktlösung analysiert. Die Hauptkritik besteht an der unsicheren Übertragung von Ideen und Lösungsmöglichkeiten aus dem Workshop auf das Makrolevel der Politik und an dem Fehlen von verlässlichen empirischen Daten zu IPS und zur Interaktiven Konfliktlösung.
Schließlich werden IPS und die Interaktive Konfliktlösung evaluiert. Entsprechend der Kritik, dass gute Evaluierungen fehlen, werden zusätzliche Evaluationsmethoden vorgestellt. Darüber hinaus werden Vorschläge zur Verbesserung und Weiterentwicklung von IPS aufgezeigt.
Die Diplomarbeit schließt mit dem Ergebnis, dass Interaktive Konfliktlösung und Interactive Problem Solving wertvolle Methoden sind, die Ideen zu Lösungsmöglichkeiten in Konflikten beisteuern. Obwohl noch Schwachpunkte bestehen, tragen sie auf wichtige Weise zum Friedensprozess bei.
Abstract
(Englisch)
The field of Peace and Conflict Studies is large and complex. Often, terms used to describe the same phenomenon are confused or multiple terms are used to describe the same phenomenon. This is why I introduced and attempted to classify various approaches onto dealing with conflicts. The focus is put on Herbert C. Kelman’s approach Interactive Problem Solving (IPS), a method that belongs to Interactive Conflict Resolution. Since there is relatively little literature available about (not from) Kelman (who is known as one of the founders of conflict resolution in the United States) in Vienna, this thesis provides a state-of-the-art in Interactive Problem Solving – with findings of German-speaking scholars in addition to US-based scholars. The method used is based on literature research.
The aim of the thesis is to illustrate the differences between the conflict solving approaches and point out the challenges that IPS faces.
In the first part, I differentiate peace-making from peace building measures. I introduce conflict management with mediation and peacekeeping. Then, I continue with conflict resolution methods such as negotiation, bargaining, legal methods of solving conflicts and reconciliation. Next, the concepts of conflict transformation and conflict prevention are presented. The latter includes measures from early warning to confidence-building, to fact-finding and preventive diplomacy. I further elaborate the concept of Interactive Conflict Resolution with a special focus on the social-psychological approach. The Multi-track approach is also illustrated.
The main part of the thesis consists of the introduction of Kelman and the pioneers of the problem-solving approach and their approaches: John Burton, Leonard Doob and Edward Azar. All of them influenced Kelman largely.
IPS, a Track Two effort, is mainly conducted in the form of a confidential workshop with the help of a facilitating third party. IPS is non-binding, based on the non-fault’s principle and explores human needs, perceptions and fears. The workshop aims at changing mutual perceptions and finding a mutually satisfactory, creative solution. The overall objectives are feeding inputs in the decision-making process and thus contributing to the peace process.
An overview of scholars dealing with Kelman’s approach is then presented. This is followed by several criticisms on IPS and ICR in the third part of the thesis. The analysis indicates that most criticism is found on the vague transfer of ideas gained in the workshop to the macro level and on the lack of empirically reliable data.
Finally, ICR and IPS are evaluated. Additional evaluation techniques are presented to answer the criticism on the lack of good evaluations. Furthermore, suggestions to improve and develop IPS are made.
The thesis concludes that Interactive Conflict Resolution and Interactive Problem Solving are valuable and promising. Although challenges still exist, they contribute in an important way to the peace process.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Interactive Conflict Resolution Kelman Interactive Problem Solving Track Two Multi-track Approach Problem-Solving workshop Differences between methods dealing with conflicts Peacemaking Peace building Conflict resolution Conflict transformation Conflict prevention Social-psychological approach/ Human needs
Schlagwörter
(Deutsch)
Interaktive Konfliktlösung Kelman Interactive Problem Solving Track Two Multi-track-Ansatz Problemlösungsworkshop Unterschiede zwischen Konfliktlösungsmethoden/ Peacemaking/ Peacebuilding Konfliktlösung Konflikttransformation Konfliktprävention Sozialpsychologischer Ansatz Menschliche Bedürfnisse
Autor*innen
Aiko Elena Winkler
Haupttitel (Englisch)
Interactive conflict resolution using Herbert C. Kelman's approach "Interactive problem solving"
Paralleltitel (Deutsch)
Interaktive Konfliktlösung am Beispiel von Herbert C. Kelmans Konfliktlösungsansatz "Interactive Problem Solving"
Paralleltitel (Englisch)
Interactive Conflict Resolution Using Herbert C. Kelman’s Approach “Interactive Problem Solving”
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
IX, 123 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Wilfried Graf
Klassifikation
89 Politologie > 89.76 Friedensforschung, Konfliktforschung
AC Nummer
AC11089429
Utheses ID
26521
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |