Detailansicht

Die Entwicklung psychiatrisch-genetischer Ansätze in der Suizidforschung
ein systematischer Review
Dagmar Zahradnik
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Martin Voracek
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29757
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29486.77764.885666-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Faszination des selbst herbeigeführten Tod durch den denkenden Menschen besteht, solange es geschichtliche Überlieferungen gibt. Erst durch die Epoche der Aufklärung konnten kulturelle und statistische Herleitungen sowie medizinisch fundierte Theorien im 19. Jahrhundert postuliert und verbreitet werden. Beobachtungen über eine familiäre Häufung von Suiziden wurden oft festgehalten, und mit Fortschreiten der psychiatrischen Forschung und der Lehre der Genetik konnten die Ergebnisse dieser Beobachtungen immer differenzierter dargestellt werden. Somit wurde eine genetische Sichtweise durch viele Mediziner vertreten, allerdings unter der Bedingung des Vorhandenseins einer zugrundeliegenden Krankheit. Die Akkumulation der anfangs unsystematischen Einzelbeobachtungen trug dazu bei, dass man zusammen mit dem Fortschritt eines statistisch fundierten Wissens großangelegte Studien ansetzte, die eine Heritabilität von Suizidalität erfassen sollten. Erste wichtige Ergebnisse entstanden in den 1940er Jahren durch Kallmann, der fälschlicherweise eine Erblichkeit von Suizid ausschloss. Zwischen 1930 und 1960 kam eine antigenetische Phase auf, in der die Genetik zu Suizidalität in den Hintergrund rückte. Seit Lester 1968 Kallmanns Arbeiten wiederaufleben ließ und eine Signifikanz errechnete, kam es seit den 1980er Jahren wieder zu einem Aufschwung in der psychiatrisch-genetischen Suizidforschung, die empirisch fundierte Ergebnisse von Verhaltens- und molekulargenetischen Studien in diese Richtung postuliert. Das Interesse an einer genetischen Disposition bei Suizidalität besteht schon seit dem 19. Jahrhundert, und entwickelte sich, aufgrund der mit Suizidforschung einhergehenden methodologischen Problematik, erstmals langsam. Seit den 1980er Jahren etablierte sich dann eine Forschungsrichtung, die durch viele systematische Studien zu vielen neuen Erkenntnissen gelang. Von diesem Zeitpunkt an erfolgte eine relativ schnelle Entwicklung dieser Forschungsrichtung. Obwohl die heutige psychologische Forschung über ausgefeilte Methoden verfügt, ist es dennoch extrem schwierig, Suizidalität zu erfassen. Die Anhäufung der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Zeit hinweg belegt die genetische Mitbeeinflussung bei der Übertragung von Suizidalität und zeigt auf, dass eine Diathese für Suizidalität auch abseits einer psychischen Krankheit ausgeprägt sein und vererbt werden kann. Diese steht mit bestimmten Persönlichkeitsfaktoren, beispielsweise impulsives oder aggressives Verhalten, im engen Zusammenhang.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Suizidologie Entwicklung psychiatrisch-genetische Forschung
Autor*innen
Dagmar Zahradnik
Haupttitel (Deutsch)
Die Entwicklung psychiatrisch-genetischer Ansätze in der Suizidforschung
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein systematischer Review
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
VIII, 97 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Voracek
Klassifikation
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC11072560
Utheses ID
26531
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1