Detailansicht
Psychische Gesundheit bei einem Patientenkollektiv mit und ohne Alexithymie
Carole Sallermann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
DOI
10.25365/thesis.29785
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29063.21848.626953-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund:
Bereits seit über 40 Jahren wird das Konstrukt der Alexithymie erforscht, und auch heute noch hat es nichts an wissenschaftlicher Aktualität verloren. Anfangs wurde Alexithymie vor allem für die Erklärung der Entstehung psychosomatischer Störungen herangezogen. Es zeigte sich jedoch recht schnell, dass Alexithymie mit diversen klinischen Erkrankungen assoziiert ist sowie dass Alexithymie mit einer niedrigeren gesundheitsbezogenen Lebensqualität einhergeht. Trotz der Aktualität des Alexithymiekonstrukts gibt es nach wie vor wenige Arbeiten, die den Zusammenhang von Alexithymie mit psychischen und somatischen Erkrankungen in klinischen Stichproben untersuchen. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss von einigen ausgewählten psychischen und somatischen Störungen sowie den Einfluss von gesundheitsbezogener Lebensqualität auf Alexithymie zu untersuchen.
Methode:
Die vorliegende Untersuchung bildete den ersten Teil einer Längsschnittuntersuchung zur Evaluierung der Behandlungsqualität am Zentrum für Psychotherapie und Psychosomatik am Otto-Wagner-Spital in Wien. Die Stichprobe setzte sich aus insgesamt 120 PatientInnen des stationären und des teilstationären Rahmens zusammen. Die zur Untersuchung erstellte Fragebogenbatterie umfasste folgende psychologisch-diagnostischen Verfahren: Short-Form Health Survey (SF-36), Toronto Alexithymia-Scale (TAS-20), Beck-Depressions-Inventar-II (BDI-II), Brief Symptom Inventory (BSI), Kurzversion der Borderline-Symptom-Liste (BSL-23) sowie die soziodemographischen Variablen Geschlecht, Alter, Bildungsstand und Partnerschaft.
Ergebnisse:
Insgesamt zeigte sich ein hoch signifikanter Unterschied in der Schwere einer depressiven Erkrankung, in der psychischen Gesundheit sowie bei Zwanghaftigkeit zwischen den beiden Alexithymiegruppen keine Alexithymie (kA) und Alexithymie (A). In Bezug auf die körperliche Gesundheit sowie auf Angst- und Somatisierungsstörungen zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den beiden Alexithymieausprägungen kA und A. Der Schweregrad einer vorhandenen Borderline-Persönlichkeitsstörung zeigte keine signifikanten Unterschiede in den Alexithymieausprägungen. Die Ergebnisse zeigten, dass es bei der vorliegenden PatientInnenstichprobe keine signifikanten Unterschiede im Geschlecht, Alter, Bildungsstand und Partnerschaft in Bezug auf Alexithymie gab.
Schlussfolgerungen:
Die vorliegende Untersuchung konnte belegen, dass es bei diversen psychischen und somatischen Erkrankungen sowie bei gesundheitsbezogener Lebensqualität zu signifikanten Unterschieden zwischen den beiden Alexithymiegruppen kA und A kam. Die Arbeit zeigt somit, dass das Vorhandensein von alexithymen Persönlichkeitsmerkmalen mit erhöhten Werten in der Depressivität, Ängstlichkeit, Zwanghaftigkeit und Somatisierung sowie mit einer geringeren gesundheitsbezogenen Lebensqualität einhergeht. Fazit für die Praxis ist, dass vorhandene alexithyme Merkmale in die Planung und Durchführung von Therapie jedenfalls miteinbezogen werden sollten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Alexithymie psychische Gesundheit
Autor*innen
Carole Sallermann
Haupttitel (Deutsch)
Psychische Gesundheit bei einem Patientenkollektiv mit und ohne Alexithymie
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
139 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11077026
Utheses ID
26556
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
