Detailansicht

Paläopathologie und Demographie des römerzeitlichen Gräberfeldes Albertina in Wien
Maria Magdalena Marschler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Maria Teschler-Nicola
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29903
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30363.93392.978869-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Gräberfeld Albertina ist das bislang größte zusammenhängende Gräberfeld Vindobonas. Die insgesamt 97 Körper- und 40 Brandgräber datieren in die Zeit von der ersten Hälfte des 2. bis Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. Im Zuge der gegenständlichen Analyse wurden 126 körper- und 34 brandbestattete Individuen makroskopisch, auflichtmikroskopisch und radiologisch untersucht, um Bevölkerungsstruktur sowie Umwelt- und Lebensbedingungen zu rekonstruieren. In dieser Bevölkerungsstichprobe sind Neonaten und Kleinkinder deutlich unterrepräsentiert. Männer zeigen eine geringere Lebenserwartung und höhere Sterblichkeit (insbesondere in der juvenilen und adulten Altersklasse) als Frauen. Die Körperhöhen der Frauen und Männer liegen in dem für die römerzeitliche Epoche typischen Bereich. An den Skelettresten wurden unspezifische Stressindikatoren und entzündliche Veränderungen diagnostiziert, welche auf physiologischen Stress infolge von Mangelernährung und/oder Infektionskrankheiten hinweisen. Auch Zahnerkrankungen (u. a. kariöse Veränderungen und Zahnsteinablagerungen) sind nachweisbar. Degenerative Veränderungen konnten ebenso festgestellt werden wie Knochenfrakturen. Eindeutige Hinweise auf aggressives Geschehen fehlen. Von den diversen Krankheitsbildern ist eine Synostose des zweiten und dritten Halswirbels, von der zwei Individuen betroffen sind, besonders hervorzuheben. Das Defizit an Neonaten und Kleinkindern könnte auf einen unterschiedlichen Bestattungsritus (z. B. Siedlungsbestattungen) hinweisen. Der atypische Befund der höheren Sterblichkeit und geringeren Lebenserwartung der Männer ist vermutlich ein Stichprobeneffekt. Im Bereich der paläopathologischen Analyse kann zusammenfassend festgestellt werden, dass das im interseriellen Vergleich geringe Auftreten von kariösen Veränderungen im Gräberfeld Albertina in Verbindung mit der hohen Frequenz von Zahnstein auf einen vergleichsweise hohen Proteinanteil in der Ernährung schließen lässt. Das Auftreten von Mangelsymptomen weist allem Anschein nach auf eine zumindest saisonale Mangelernährung und/oder Infektionserkrankungen hin.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Anthropologie Paläopathologie Demographie Körperhöhen Römerzeit Wien Vindobona Gräberfeld Albertina
Autor*innen
Maria Magdalena Marschler
Haupttitel (Deutsch)
Paläopathologie und Demographie des römerzeitlichen Gräberfeldes Albertina in Wien
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
271 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Teschler-Nicola
Klassifikation
42 Biologie > 42.88 Physische Anthropologie
AC Nummer
AC11071692
Utheses ID
26667
Studienkennzahl
UA | 442 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1