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Henning Mankells Wallander-Krimis
Analyse eines Welterfolgs
Michaela Anna Grininger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Rainer Maria Köppl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3062
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29367.01193.271761-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Autor Henning Mankell hat Anfang der Neunziger mit seinen Romanen rund um Kommissar Kurt Wallander den schwedischen Krimi aus einer Krise geholt und ihm zu einem Hoch verholfen, das bis heute anhält. Dabei hat er gleich mit allen acht Romanen rund um diesen melancholischen Kommissar einen Bestseller gelandet. Doch was steckt hinter diesem Erfolg? Da Henning Mankell seit seinem 17. Lebensjahr am Theater tätig ist - seit mehreren Jahren leitet er das Teatro Avenida in Mosambique - bin ich davon ausgegangen, dass er auch in seinen Romanen mit dramaturgischen Mitteln arbeitet, die aus dem Theater- und Filmbereich kommen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Wallander-Krimis sowohl den grundlegenden Gedanken der Poetik von Aristoteles folgen, wie auch Robert McKees und Syd Fields Überlegungen zum Aufbau einer guten Story. Den Erfolg dieser Romane erklärt dies allerdings nur zum Teil. Denn viele Krimis folgen einem ähnlichen Aufbau. Das Besondere der Romane liegt vielmehr an Mankells stilistischen Eigenheiten: Er verwendet eine sehr direkte, einfache Sprache. Auf sehr unmittelbare Art und Weise beschreibt er Ereignisse und übt so auf den Leser einen Sog aus, dem er kaum entgehen kann. Mit filmischen Inserts vergleichbar, verweist Mankell zum Beispiel in kurzen Sätzen immer wieder auf Wetter und Uhrzeit und schildert dadurch den Kampf des Protagonisten gegen das Fortschreiten der Zeit, das unmittelbar eine Verschlechterung der Situation, in der sich die Gesellschaft und damit auch Wallander selbst befindet, zur Folge hat. Außerdem spricht Henning Mankell durch die Charaktere seiner Romane Themen an, mit denen der Leser auch im realen Leben konfrontiert ist: Durch die Kollegin Ann-Britt Höglund, die er seinem Protagonisten zur Seite stellt, thematisiert er beispielsweise sehr direkt die Probleme, die die Vereinbarung von Familie und Beruf mit sich bringt. Das Gefangensein des Kommissars im immer wiederkehrenden Kampf gegen das Verbrechen symbolisiert der Autor wiederum durch die Figur des Vaters, der hauptberuflich Bilder malt, die exakt gleich sind. Henning Mankell schreibt in seinen Romanen "Von der schwedischen Sorge". Und so lautet auch der Untertitel der Wallander-Krimis im Schwedischen. Diese Sorge gilt dem Zustand der Gesellschaft. Dabei sind die Täter seiner Romane meist selbst Opfer. Opfer einer Gesellschaft, in der Menschlichkeit und Gerechtigkeit zu einem raren Gut geworden sind. Ihre Morde sind als Hilferufe zu verstehen, nicht als Werke wild wütender Monster. Diese Demontage der heilen Welt, für die das Land Schweden oftmals steht, übt zusätzlich einen besonderen Reiz aus, der zu dem großen Erfolg der Wallander-Romane von Henning Mankell geführt hat.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Henning Mankell Kurt Wallander Schwedische Literatur Krimi Kriminalliteratur Kriminalroman
Autor*innen
Michaela Anna Grininger
Haupttitel (Deutsch)
Henning Mankells Wallander-Krimis
Hauptuntertitel (Deutsch)
Analyse eines Welterfolgs
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
146 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rainer Maria Köppl
Klassifikation
24 Theater > 24.12 Regie, Dramaturgie
AC Nummer
AC07494162
Utheses ID
2668
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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