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Anwendung und Weiterentwicklung des Public Health Nutrition Practice Bi-cycles im Setting Kindergarten
Elisabeth Maria Höld
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Ibrahim Elmadfa
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29960
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29341.10913.591964-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien durchgeführte Gesundheitsförderungsprojekt MOGI (2011-2012) mit dem Ziel den Konsum von Obst, Gemüse und Milch/-produkten bei sozial benachteiligen Kindern in Wiener Kindergärten zu erhöhen wurde an Hand des Planungsmanuals Public Health Nutrition Practice Bi-cycle von HUGHES und MARGETTS [2011] durchgeführt. Das Manual beschreibt 17 Schritte welche drei Handlungsfelder zugeordnet werden. Im ersten Handlungsfeld, der Wissensgenerierung, werden die Gemeinschaft und das Gesundheitsproblem analysiert und Lösungswege gesucht. Dabei wird setting-, zielgruppen- und präventionsspezifisch vorgegangen. Die Gemeinschaft Kindergarten ist durch eine ähnliche Lebenssituation, der ersten institutionalisierten Bildungseinrichtung, charakterisiert und unterscheidet sich in der Organisation der beteiligten Kindergärten. Die Problem- und Determinantenanalysen zeigten, dass österreichische Kindergartenkinder nicht ausreichend Obst, Gemüse und Milch/-produkte konsumieren. Besonders nachteilig ist die Situation bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Die Analysen unterstreichen die Bedeutung des Kindergartens und der Vorbilder Eltern und Pädagogen für die Verbesserung des Ernährungsverhaltens. Die von HUGHES und MARGETTS [2011] Vorgangsweise zu Stakeholderanlayse konnte in diesem Setting unter der Berücksichtigung der verschiedenen Ebenen (lokal, landes- und bundesweit) erfolgreich durchgeführt werden. Die identifizierten Stakeholder wie Caterer können fördernd bzw. hemmend auf den Projekterfolg wirken, weshalb deren Integration von besonderer Bedeutung ist. In der Kapazitätsanalyse werden projektunabhängig alle vorangegangenen Analysen in einer Kraftfeldanalyse dargestellt. Um die Ernährungssituation sozial benachteiligter Kinder zu verbessern werden risikoarme und setting-, zielgruppen- und präventionsspezifische Ansätze gesucht und bei derartigen Projekten an Hand des ACE-Prozesses überdacht. MOGI berücksichtigt europäische und österreichische politische Handlungsmandate unter Berücksichtigung des Settings, der Zielgruppe und des Präventionsansatzes um größtmögliche Unterstützung zu generieren. Im zweiten Handlungsfeld wird die Projektdurchführung entwickelt und geplant. Nachdem evaluierbare Ziele definiert und das Projekt in einem logischen Modell graphisch dargestellt wurde, wird Implementation inklusive aller notwendigen Ressourcen und des notwendigen Managements sowie die Evaluation möglichst genau geplant. Dabei erfolgt ausschließlich die Evaluationsplanung setting-, zielgruppen und präventionsspezifisch. Auf Grund des klaren Ziels, der Verbesserung des Ernährungsverhaltens, werden die Evaluationsbereiche Ernährungswissen und -verhalten, Einkaufsverhalten sowie anthropometrische Messungen definiert. Die Evaluation wird für die Kinder im Rahmen des Kindergartenalltags geplant, während die Eltern die notwendigen Unterlagen selbstständig erstellen sollten. Die klaren Definitionen des zweiten Handlungsfeldes erleichtern die Schritte des dritten Handlungsbereiches, jenen der Evaluation bezüglich des Ablaufs und des Erfolges. Die Prozessevaluation kann in allen Projekten mittels der Indikatoren Ressourcen, Programmtreue, -reichweite und -akzeptanz ähnlich durchgeführt werden. Die Impact- und Outcomeevaluation wurde bereits im zweiten Handlungsfeld setting-, zielgruppen- und präventionsspezifisch geplant und zeigt eine Verbesserung des Ernährungswissens in den Interventionsgruppen, während es in den Kontrollgruppen unverändert blieb. Das sonntägliche Ernährungsverhalten blieb in allen Gruppen unverändert, wobei an diesem Tag Veränderungen schwerer zu implementieren sind. Hinsichtlich der Ansätze zur Verbesserung des Ernährungsverhaltens bei sozial benachteiligten Kindern präsentiert der FFQ die besten Ergebnisse in der Interventionsgruppe welche die Kombination Ernährungswissen und finanzielle Unterstützung erhielt. Körpergewicht und Körperzusammensetzung blieben über den Interventionszeitraum hinweg unverändert. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass die teilnehmenden Kinder mehrheitlich normalgewichtig waren. Die Bewertung der Kapazitätszunahme kann an Hand der tabellarischen Matrix des DOHs [2001] für zahlreiche Settings, Zielgruppen und beide Präventionsansätze durchgeführt werden. Im letzten Schritt werden die Projekterfahrungen und -ergebnisse überdacht und mit anderen geteilt. Hierbei sollte projektunabhängig die Zielgruppe und Stakeholder integriert werden. Darüber hinaus kristallisierte sich im Vergleich zu früheren Projekten die Integration eines Stakeholders wesentlich für den Projektverlauf heraus. Durch sein Wissen über das Setting und die darin lebenden Menschen, sowie der Nutzung seiner Ressourcen und Netzwerke kann eine Identifikation mit dem Projekt und langfristig wirkende Kooperationen entwickelt werden. Ähnlich wichtig waren Kindergartenpädagogen, deren Engagement wesentlich zum Gelingen des Projektes beitrug. Bei hemmenden Faktoren für den Projekterfolg konnten limitierte Ressourcen oder mangelndes Interesse identifiziert werden. Diese Effekte könnten durch eine umfassenderen Stakeholderintegration und ein verstärktes Stakeholderengagement reduziert werden. Diese Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit der Integration von Stakeholdern in Gesundheitsförderungsprojekte. Durch die Berücksichtigung der Ergebnisse dieser Arbeit in künftigen Projekten kann das Manual spezifischer für das Setting Kindergarten eingesetzt und bessere Erfolge erzielt werden.
Abstract
(Englisch)
The health promotion project MOGI (2011-2012), which aimed to increase the consumption of fruit, vegetables and milk/-products in socially disadvantaged Viennese kindergarten children, was conducted by the Department of Nutritional Sciences of the University of Vienna on the basis of the Public Health Nutrition Practice bi-cycle by Hughes and Margetts [2011]. This manual describes 17 steps in three fields of action. In the first field, information research, the health problem, the community, and solutions are analysed. These steps are conducted specific for setting, target group and approach of prevention. The community is characterized by a similar life situation, the first institutionalized educational institution and different according to organization. The problem and determinant analyses showed that Austrian kindergarten children do not consume enough fruits, vegetables, and milk/-products. The situation is particularly detrimental for socially disadvantaged children. The analysis highlighted the importance of the kindergarten as well as the parent’s and teacher’s role model for the children’s eating habits. In the setting kindergarten the stakeholderanalyses of HUGHES and MARGETTS [2011] taking into account of different levels (local, state and federal level) was carried out successfully. The identified stakeholders such as caterers can have a facilitator or an inhibitory effect. Therefore, their integration is of great importance. To improve the nutritional status of socially disadvantaged children low-risk approaches were searched specific in setting, target group and approach of prevention. These points were evaluated by the ACE-process, which can be done for similar projects. The project takes into account European and Austrian political mandates according to setting, target group and approach of prevention. In the second field of action, project implementation is developed. After the definition of objectives, the project is graphically described by a logic model. The implementation and all necessary resources as well as the evaluation are planned as precisely as possible. Only the evaluation planning was conducted specific due to setting, target group and approach of prevention. Due to the clear objective, the improvement of the eating habits, the evaluation of nutrition knowledge and behavior as well as anthropometric measurements are clearly defined. Children’s evaluation will be conducted in kindergarten routine while parents should manage it on their own. These definitions in the second field of action facilitate the third field, the evaluation of process and success. Process evaluation can be conducted in all projects by the indicators ressources, planned program, program reach and acceptance. The impact and outcome evaluation was defined in the second field of action specific due to setting, target group and approach of prevention. It detects an improvement according to the nutrition knowledge in the intervention groups, while it remained unchanged in the control groups. Sunday's eating habits remained stable but on this day changes are difficult to implement. Regarding the eating habits in socially disadvantaged children the FFQ showed the best results in the intervention group, which received nutrition information and financial support. Body weight and body composition remained unchanged, although it has to be kept in mind that the majority of participating children are of normal weight. Evaluation of capacity gains can be conducted in many settings, for a variety of target groups and for both approaches of prevention by the matrix of the DOH [2001). In the last step, the project experiences and results are reviewed and shared with others. Furthermore and compared with previous projects, the integration of stakeholders emerged as essential for the project. Through its knowledge of the setting and the people living in it, as well as its resources and networks, project identification and long-lasting co-operations are developed. Equally important were kindergarten teachers, whose involvement was essential for the success of the project. Inhibiting factors for the project success limited resources or lack of interest could be identified. These effects could be reduced by stakeholder integration and involvement. These results demonstrate the importance of the integration of stakeholders in health promotion projects. By considering these results in future projects the manual can be used more specific in the setting kindergarten and better results can be achieved.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
public health nutrition setting kindergarten
Schlagwörter
(Deutsch)
Public Health Nutrition Setting Kindergarten
Autor*innen
Elisabeth Maria Höld
Haupttitel (Deutsch)
Anwendung und Weiterentwicklung des Public Health Nutrition Practice Bi-cycles im Setting Kindergarten
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
XI, 270 S. : graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Anja Kroke ,
Rudolf Schoberberger
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC11323404
Utheses ID
26721
Studienkennzahl
UA | 091 | 474 | |
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