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Die Eltern-Kind-Bindung in der frühen Kindheit und die Bindungsbeziehung in der Partnerschaft im frühen Erwachsenenalter
Xiao Hu
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29966
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29885.57920.208261-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der Studie lag darin, die Zusammenhänge zwischen der Eltern-Kind-Beziehung und der Partnerschaft von jungen Erwachsenen aufzuzeigen. Dafür wurde die Stabilität der Bindung von der frühen Kindheit bis zum frühen Erwachsenenalter näher betrachtet. Des Weiteren war von Interesse, in welcher Relation die eigene Persönlichkeit und die Qualität der Partnerschaft mit dem Bindungsverhalten junger Erwachsenen in ihrer Paarbeziehung stehen, wobei auch die ethnische Herkunft mitberücksichtigt wurde. An der Studie nahmen 218 Personen teil, die größtenteils zwischen 18 und 30 Jahren alt waren. Die in der Untersuchung angewendete Fragebogenbatterie setzte sich aus den fünf folgenden Teilen zusammen: Erhebung soziodemografischer Daten und Vorgabe des „Bochumer Bindungsfragebogens“ (Neumann, Rohmann & Bierhoff, 2007), der „retrospektiven 1-Item-Messung der Bindung an die Eltern in der Kindheit“ in der deutschen Version (Neumann, 2002a), des „Neo-Fünf-Faktoren-Inventars nach Costa und McCrae“ (Borkenau & Ostendorf, 1993) und des „Network of Relationships Inventory: Behavioral Systems Version“ (Furman & Buhrmester, 2009). Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten entgegen der theoretischen Annahme größtenteils keine signifikanten Zusammenhänge zwischen der Eltern-Kind-Bindung in der frühen Kindheit und der Paarbindung im frühen Erwachsenenalter. Jedoch hing die Bindung in der Partnerschaft mit der eigenen Persönlichkeit und der Qualität der Beziehung zusammen. Das Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus sagte die Bindungsangst am stärksten vorher, während die Bindungsvermeidung signifikant durch die Dimension „Soziale Unterstützung“ der Beziehungsqualität am stärksten vorhergesagt wurde. In Bezug auf den Vergleich zwischen Personen europäischer Herkunft und Personen asiatischer Herkunft fanden sich ebenfalls signifikante Unterschiede. Personen asiatischer Herkunft hatten eine höhere Anfälligkeit für die Entwicklung einer ängstlich-ambivalenten Bindung zur Mutter, zeigten eine geringere Verträglichkeit im Umgang mit anderen und berichteten über vermehrte Konflikte in der Partnerschaft. Dennoch dominierte der sichere Bindungsstil in fast allen untersuchten Teilstichproben (Mutter, Vater, Mann, Frau, Personen europäischer Herkunft, Personen asiatischer Herkunft), wobei junge Frauen und AsiatInnen sich eher an eine ängstlich-ambivalente Bindung zum Vater erinnerten. Personen mit einem sicheren Bindungsstil waren eher in einer Beziehung und zeigten geringe Ausprägungen sowohl in der Bindungsangst als auch in der Bindungsvermeidung, während ängstlich-ambivalent gebundene Personen, insbesondere Scheidungskinder und Frauen, entweder in keiner oder einer konfliktreichen Beziehung waren, eine hohe Bindungsangst zeigten und neurotischer in ihrer Persönlichkeit waren. Personen mit einer vermeidenden Bindung, vor allem Männer, waren entweder in keiner oder in einer konfliktgeladenen Beziehung. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein in der frühen Kindheit unsicher an die Eltern gebundenes Kind nicht zwingend zu einem Erwachsenen mit einer unsicheren Bindung entwickeln wird, d.h. das Schicksal liegt in der eigenen Hand.
Abstract
(Englisch)
The aim of the study was to demonstrate the connection between the parent-child relationship and the love relationship of young adults. To get a better look of their relationship to each other, the stability of the attachment from early childhood to early adulthood was discussed in this paper. Furthermore, it was of interest, how the own personality and the quality of the partnership are related to the attachment behavior of young adults. In this case the ethnicity was also taken into account. The study involved 218 persons, most of whom were between 18 and 30 years old. The questionnaire battery of the study consisted of the five following parts: collection of the sociodemographic data and presentation of the Experiences in close relationships in the German version (Neumann, Rohmann & Bierhoff, 2007), the retrospective 1-item measure of attachment to parents in the childhood in the German version (Neumann, 2002a), the Neo-Five-Factor Inventory by Costa and McCrae (Borkenau & Ostendorf, 1993) and the Network of Relationships Inventory: Behavioral Systems Version (Furman & Buhrmester, 2009). The results of the study showed, contrary to the theoretical assumption, no significant correlations between parent-child-attachment in early childhood and the pair-bonding in early adulthood. However the attachment in the partnership was significant associated with the own personality and the quality of the relationship. The personality trait neuroticism was the most significant predictor of the attachment anxiety, while the attachment avoidance was significant predicted at most by the dimension "social support" of the relationship quality. With regard to the comparison between individuals with a European family background and individuals with an Asian family background, there were also significant differences. People with an Asian family background had a higher susceptibility for developing an anxious-ambivalent attachment to their mothers, showed a lower agreeableness in dealing with others and reported increased conflicts in their partnership. However, the secure attachment style was the most frequent in almost all examined samplings (mother, father, men, women, people with a European background, people with an Asian family background) except young women and Asian people who rather had an anxious-ambivalent attachment to their fathers in early childhood. People with a secure attachment style were more in a relationship and showed low attachment anxiety and low attachment avoidance, while anxious-ambivalent attached people, especially women and young adults with divorced parents, were either in no or in a conflictual relationship, showed a high attachment anxiety and were more neurotic in their personality. People with an avoidant attachment, especially men, had a high attachment avoidance and were either in no or in a conflictual relationship. In summary, it can be said that a child, who was insecure attached to its parents in early childhood, will not have to become an adult with an insecure attachment. You are in control of your own destiny.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
parent-child relationship love relationship of young adults stability of the attachment attachment styles quality of the partnership personality ethnicity
Schlagwörter
(Deutsch)
Eltern-Kind-Beziehung Partnerschaft von jungen Erwachsenen Stabilität der Bindung Bindungsstile Qualität der Partnerschaft Persönlichkeit ethnische Herkunft
Autor*innen
Xiao Hu
Haupttitel (Deutsch)
Die Eltern-Kind-Bindung in der frühen Kindheit und die Bindungsbeziehung in der Partnerschaft im frühen Erwachsenenalter
Paralleltitel (Englisch)
The parent-child attachment in early childhood and the relationship in the partnership in early adulthood
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
198 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Werneck
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC11083401
Utheses ID
26724
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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