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Affektive Nachempfindung bei alkoholabhängigen Patienten
Katharina Schächtel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ilse Kryspin-Exner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.29967
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29107.71250.190562-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Die Alkoholabhängigkeit zählt zu den häufigsten Suchterkrankungen weltweit. Die damit verbundenen sozialen und emotionalen Konsequenzen rücken somit immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Dazu zählt unter anderem die Erforschung der Fähigkeit zum empathischen Verhalten, die eine wichtige Komponente des sozialen Lebens bildet. Empathie umfasst neben der Emotionserkennung und der emotionalen Perspektivübernahme die affektive Nachempfindung, die den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellt. Im Zusammenhang mit der Alkoholabhängigkeit liegen bisher nur wenige und zum Teil inkonsistente Forschungsergebnisse vor, die zumeist auf Selbsteinschätzungsbögen basieren. Darüber hinaus wurde einer differenzierten Betrachtung der Typen von Alkoholabhängigen (Cloninger, Bohman & Sigvardsson, 1981) im Zusammenhang mit der Ausprägung der Empathie kaum Beachtung geschenkt. Ziel: Das Hauptanliegen dieser Arbeit war sowohl die behaviorale Erfassung der Fähigkeit zum affektiven Nachempfinden als auch die Erhebung der selbst berichteten Empathie bei alkoholabhängigen Patienten und einer gesunden parallelisierten Kontrollgruppe. Unter besonderer Berücksichtigung der Typen der Alkoholabhängigen sollte der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Schwere dieser Erkrankung einen Einfluss auf die affektive Nachempfindungsfähigkeit hat. Methode: Die Stichprobe setzte sich aus 48 alkoholabhängigen Patienten und 48 gesunden parallelisierten Männern zusammen, denen 60 realitätsnahe Situationen präsentiert wurden, welche sie nachempfinden und der dementsprechenden Emotion zuordnen sollten. Zudem wurden Selbstbeschreibungsfragebögen zu empathischen Fähigkeiten vorgegeben. Ergebnisse: Im Hinblick auf die Generierung emotionaler Zustände konnten keine Unterschiede sowohl zwischen den Patienten und der gesunden Kontrollgruppe als auch zwischen den Typen und den Gesunden festgestellt werden. Jedoch zeigte sich, dass freudige und ärgerliche, gefolgt von neutralen Situationen, unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit, am besten nachempfunden werden konnten. Hinsichtlich der selbst berichteten Empathie konnten ebenfalls keine Gruppenunterschiede ermittelt werden. Schlussfolgerung: Demnach könnte die Annahme formuliert werden, dass die Patienten und Gesunden ein vergleichbares Emotionserleben widerspiegeln. Jedoch wurden die Wahrnehmung und die Reflexion der emotionalen Zustände von alkoholabhängigen Patienten aufgrund der alkoholbedingten dämpfenden Wirkung auf die physiologischen Korrelate, die eine wichtige Rolle bei der Generierung von emotionalen Zuständen spielen, infrage gestellt. Somit wurde für zukünftige Forschungsarbeiten sowohl eine zusätzliche Messung von physiologischen Reaktionen als auch die Erweiterung des Verfahrens empfohlen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
affektive Nachempfindung affektive Empathie Alkoholabhängigkeit
Autor*innen
Katharina Schächtel
Haupttitel (Deutsch)
Affektive Nachempfindung bei alkoholabhängigen Patienten
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
93 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ilse Kryspin-Exner
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11081839
Utheses ID
26725
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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