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Die Neuropsychologie der Dystonie
exekutive Funktionen, Depression und Apathie
Jennifer Ursula Algner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Willinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.30110
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29337.97684.560053-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Dystonie ist eine Bewegungsstörung, die durch unwillkürliche Muskelkontraktionen und ab-norme Körperhaltungen gekennzeichnet ist. Sie wird zu den Basalganglienerkrankungen ge-zählt und galt lange Zeit als rein motorische Störung. Jüngere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass abgesehen von der Motorik auch kognitive und affektive Funktionen beein-trächtigt zu sein scheinen. Den neurophysiologischer Hintergrund einer Verknüpfung von motorischen und nicht-motorischen Beeinträchtigungen bei Dystonie bildet das Modell der basalganglionären-thalamokortikalen Schleifensysteme (Alexander, DeLong & Strick, 1986). Einige Studien konnten bereits exekutive Dysfunktionen, Depressionen und Apathie bei Dystoniepatienten nachweisen. Demgegenüber stehen jedoch ähnlich viele Studien, die keine Beeinträchtigungen fanden. Diese uneindeutige Forschungslage erklärt die Wichtigkeit der in dieser Diplomarbeit angestellten Untersuchungen. Für die vorliegende Arbeit wurden 46 Patienten mit fokaler Dystonie (32 mit zervikaler Dys-tonie und 14 mit Blepharospasmus) und eine hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bildungsgrad parallelisierte gesunde Kontrollgruppe mit 32 Personen untersucht. Es kamen dabei psycholo-gische Inventare zur Erfassung der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, der kognitiven Flexibilität und der Fähigkeit zur Regeldetektion zum Einsatz. Außerdem wurden Selbstbeur-teilungsverfahren zur Erfassung von Depression und Apathie vorgegeben. Sowohl die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit als auch die kognitive Flexibilität und die Fähigkeit zur Regeldetektion waren bei den Patienten mit fokaler Dystonie signifikant verringert. Es zeigte sich außerdem ein dahingehender Trend, dass Patienten mit fokaler Dys-tonie depressiver und apathischer waren als gesunde Personen. Außerdem wurde bei den Pati-enten ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen Depression und Apathie gefunden. Die vorliegende Studie liefert weitere Evidenz für die Annahme, dass Dystonie keine rein motorische sondern vielmehr eine komplexe Basalganglienerkrankung ist. Weitere Studien mit homogenen Stichproben noch größeren Umfangs und adäquaten Kontrollgruppen sind erforderlich, um zu einer Verallgemeinerung des hier erbrachten Befundes zu gelangen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Dystonie Depression Apathie exekutive Funktionen
Autor*innen
Jennifer Ursula Algner
Haupttitel (Deutsch)
Die Neuropsychologie der Dystonie
Hauptuntertitel (Deutsch)
exekutive Funktionen, Depression und Apathie
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
101 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Willinger
Klassifikation
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC11118262
Utheses ID
26848
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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