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Taekwondo als cultural performance
Chancen und Gefahren theatralisierter Bewegungsarten
Martin Minarik
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Brigitte Marschall
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.30154
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29102.07275.437461-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegende Forschungsarbeit „Taekwondo als cultural performance – Chancen und Gefahren theatralisierter Bewegungsarten“ ist es, eine theaterwissenschaftliche Untersuchung des Phänomens Taekwondo in der Variante der WTF (World Taekwondo Federation) zu liefern. Verschiedene Elemente wie „Wettkampf“, „Training“ und „Demonstration“ (Taekwondo-Vorführung) sollen separat voneinander und in Relation zueinander untersucht werden. All das soll auf die Frage hinauslaufen, ob die theatralen Qualitäten des Taekwondo es zu einer kulturell- und gesellschaftlich relevanten Bewegungsart machen, inwiefern also Taekwondo Einfluss auf soziale und gesellschaftliche Entwicklung im Sinne einer cultural performance haben kann. Zunächst folgt dazu ein geschichtlicher Abriss über die Entwicklung des Taekwondo, die Arbeit geht dabei besonders auf den Zusammenhang zwischen technischer Entwicklung und kulturellem Kontext der Entwicklung ein. Im Vergleich dazu wird das zeitgenössische Taekwondo unter Differenzierung der einzelnen Teildisziplinen vorgestellt. Anhand der Philosophie der Symbolischen Formen von Ernst Cassirer werden zunächst zentrale Wesensmerkmale von Kunst und ihre Wirkungsweise auf den Rezipienten analysiert. Im nächsten Schritt wird aufbauend auf Hyosong Gu das ästhetischkünstlerische Potential der ostasiatischen Kampfkünste bzw. des Taekwondo ihrem Entstehungs- und Ausübungskontext entgegengesetzt. Auf Basis der Synthese dieser beiden Überlegungen wird die These aufgestellt, dass Taekwondo als ein Beispiel im Sinne einer cultural performance gesehen werden kann, die auf semiotisch-theatrale Weise gesellschaftliches Leben öffentlich zur Schau stellt, aber in beträchtlichem Ausmaße auch konstituiert. Eine Argumentation dieser These folgt in den nächsten beiden Kapiteln. Die Leitfragen sind hier, ob Taekwondo als theatrale Kunstform bezeichnet werden kann und in welchem Kontext diese stattfindet. In Kapitel 4 folgt daher zunächst eine Untersuchung der Trainingssituation. In diesem Zusammenhang werden Ritualtheorien von Victor Turner, Arnold van Gennep, Richard Schechner und René Girard diskutiert und auf das Taekwondo-Training angewendet. In Kapitel 5 werden Demonstration und Wettkampf analysiert. Auch hier geht es um den Kontext, in dem Taekwondo stattfindet, aber ebenso ist eine bewegungstheoretische Analyse Teil dieser Erörterung, die Taekwondo mit anderen theatralen Künsten in Verbindung setzt. Die Bewegungsmechanik der Taekwondo-Technik im Wettkampf wird in Bezug gesetzt zu Eugenio Barbas Wiederkehrenden Prinzipien in körpertheatralen Künsten und Wsewolod Meyerholds Überlegungen zu der Biomechanik des Schauspielers, sowie empirischen Forschungen hinsichtlich der technischen Entwicklungen des Taekwondo durch Udo Mönig. Im letzten Kapitel folgt eine Evaluierung der vorhergegangenen Kapitel. Der historisch/kulturelle Kontext des Taekwondo als wird aufgegriffen, wobei historische Fakten mit dem rituellen und theatralen Potential des Taekwondo erklärt werden. Aufbauend darauf werden Chancen aufgezeigt, die eben dieses Potential des Taekwondo für community building, Integration und charakterliche Entwicklung des Praktizierenden mit sich führt.
Abstract
(Englisch)
The aim of the following thesis „Taekwondo as a cultural performance – Chances and Dangers of theatrical Performance-Art“ is to provide a scientific analysis of the Korean martial art Taekwondo – WTF Style (World Taekwondo Federation) – on the basis of performance studies. Different elements of Taekwondo, such “training”, “demonstration”, and “competition” will be reviewed towards the question, if Taekwondo can be seen as a culturally and socially relevant art form, as a cultural performance. Therefore, this thesis will firstly provide a historical overview on the development of Taekwondo, by taking in consideration the connection between the technical evolution and the cultural context of latter. This will be followed by an overview on the current state of the art and its different technical aspects. Further, there will be an approach to determine, if Taekwondo, and possibly eastern martial arts in general, can be seen as performative art forms, rather than just a workout or an exercise for self defense. This will also lead to the question, what kinds of qualities Taekwondo likely has, while being a form of art, and what kind of impact it therefore might have on practitioners and audiences. Theories by Ernst Cassirer and Hyosong Gu will be taken in consideration. Also, the therm cultural performance will be introduced, while Taekwondo will be considered as such. This theoretical suggestion shall be discussed, by analyzing “training”, as well as “demonstration” and “competition”, as forms of theatrical performance. This will include theories by Victor Turner, Richard Schechner, René Girard, Udo Mönig and Eugenio Barba. There, this thesis will show, that Taekwondo includes various elements of ritual and performance and therefore shares various similarities with arts, such as dancing, theater, and performative events in general. Finally, this thesis provides an evaluation of previous analysis, by comparing the theatrical qualities of Taekwondo and the historical situation in which it has grown to its current success as being the most widely practiced martial art worldwide. In addition, there will be pointed out the positive aspects of practicing Taekwondo concerning its potential for personal development, and social health.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Taekwondo cultural performance performance studies
Schlagwörter
(Deutsch)
Taekwondo performance studies Theater-anthropologie Theater-ethnologie cultural performance
Autor*innen
Martin Minarik
Haupttitel (Deutsch)
Taekwondo als cultural performance
Hauptuntertitel (Deutsch)
Chancen und Gefahren theatralisierter Bewegungsarten
Paralleltitel (Englisch)
Taekwondo as cultural performance - Chances and Dangers of theatrical Performance-Art
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
110 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Marschall
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.41 Ästhetik ,
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft ,
24 Theater > 24.15 Tanzkunst, Bewegungskunst ,
76 Sport > 76.11 Sportsoziologie, Sportpsychologie ,
76 Sport > 76.18 Kraftsport, Kampfsport
AC Nummer
AC11151762
Utheses ID
26888
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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