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Neue, umweltfreundliche Wirkstoffe gegen den Feuerbranderreger Erwinia amylovora
Markus Werner Gselmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Hans-Jürgen Busse
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29848.21771.746262-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Feuerbrandkrankheit, hervorgerufen durch das Bakterium Erwinia amylovora, ist ein internationales Problem an Kernobst und weiteren Rosengewächsen und führt jährlich zu erheblichen finanziellen Schäden. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der Rückschnitt befallener Triebe bis tief ins gesunde Holz oder die Sanierung von Obstanlagen durch Rodung sind weltweit nach wie vor die gängigsten Bekämpfungsmaßnahmen. Im Ernstfall erlauben derzeit noch viele Länder streptomycinhältige Pflanzenschutzmittel als letzte Möglichkeit um größere Schäden für die Obstwirtschaft zu vermeiden. Dass dieses Antibiotikum allerdings langfristig keine Lösung ist, zeigen unter anderem die USA, wo bereits resistente Feuerbrand-Bakterien auftreten, die immer schwerer in Griff zu bekommen sind. Zudem sind Rückstände im Honig und in Äpfeln, die Angst vor resistenten humanpathogenen Bakterien, sowie der Aufwärtstrend im Bioanbau Argumente, umweltfreundliche alternative Lösungen zu finden. Genau bei dieser Thematik setzt diese Arbeit an.
Getestet wurden drei unterschiedliche Wirkstoffe auf deren inhibitorische Wirkung auf das Wachstum von E. amylovora. Bei den Arbeiten zum 3-Deoxyflavonoid Apiforol lag aber das Hauptaugenmerk auf der Wirkstoffsynthese. Mit dem Naturstoff Juglon konnten im Zuge dieser Arbeit etliche weitere Erwinia-Arten, welche bei uns nicht heimisch sind, jedoch international erheblichen Schaden anrichten können, wie auch nicht schädliche antagonistische Bakterien, auf deren Empfindlichkeit gegenüber Juglon getestet werden. Dabei konnten bis zu 100-fach unterschiedliche minimale inhibitorische Konzentrationen festgestellt werden, wobei die Wirkung gegenüber dem Feuerbranderreger E. amylovora besonders gut war. Die unterschiedliche Wirkung zeigte damit, dass der Wirkmechanismus von Juglon – wider erwarten – spezifisch ist und der mögliche Einsatz als Pflanzenschutzmittel von Pathogen zu Pathogen separat getestet werden muss.
Betreffend Juglon konnten mit den verwendeten Methoden keinerlei Rückstände im Boden oder den Früchten nach einer Spritzung mit Juglon festgestellt werden. Auf Grund des weiten Fortschrittes der Forschung und der vielversprechenden Wirksamkeit dieses Naturstoffes sind bereits Firmen interessiert, diesen Wirkstoff als Alternative zu streptomycinhältigen Präparaten zu etablieren. Als durchwegs positiv können auch die Ergebnisse mit den verschiedenen getesteten Elektrolysewässern bezeichnet werden. Hier konnte sowohl eine bakterizide Wirkung in Suspensionskultur, als auch ein inhibitorischer Effekt auf die Feuerbrandinfektion im Einzelblüten-Inokulationstest nachgewiesen werden. Eine Anhebung des Ladungseintrages und eine Veränderung des Mischverhältnisses mit destilliertem Wasser führten hierbei zu einer Verbesserung der Wirkung, wobei der Einsatz von Netzmitteln nicht den gewünschten Erfolg brachte. Diese so erhaltenen Ergebnisse stellen die Grundlage für weiterführende Versuche mit den Elektrolysewässern dar.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Feuerbrand Erwinia amylovora Juglon Apiforol Elektrolysewässer
Autor*innen
Markus Werner Gselmann
Haupttitel (Deutsch)
Neue, umweltfreundliche Wirkstoffe gegen den Feuerbranderreger Erwinia amylovora
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
111 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans-Jürgen Busse
Klassifikation
42 Biologie > 42.30 Mikrobiologie
AC Nummer
AC11116170
Utheses ID
27098
Studienkennzahl
UA | 441 | | |
