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Das Unheimlichste am "Unheimlichen"
Freuds literarische Doppelgänger
Sandra Folie
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Roland Innerhofer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.30491
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29541.27610.652555-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird eine Re-Lektüre von Freuds Essay Das Unheimliche (1919) angestrebt. Das Unheimliche ist zwar nach Freuds eigener Aussage in erster Linie eine Auseinandersetzung mit einem ästhetischen bzw. von der Ästhetik vernachlässigten Gegenstand, erlangte aber nicht zuletzt durch die (Psycho-)Analyse von E. T. A. Hoffmanns Der Sandmann Berühmtheit – eigentlich „nur“ ein, wenn auch das ausführlichste Beispiel von vielen, um das Unheimliche zu beschreiben. Das in Anführungszeichen gesetzte „nur“ weist schon auf den Kern des Problembereichs hin, der zugleich Freuds Analysetechnik von Sprache darstellt: Das Nebensächliche, vermeintlich Unwichtige ist von allergrößter Bedeutung, und somit auch das, was im Unheimlichen vor und nach dem Sandmann passiert, und nicht zuletzt auch, wie es passiert. Sowohl das „Was“ als auch das „Wie“ lässt sich zum einen mit Literatur beantworten: Das Unheimliche ist und arbeitet mit Fiktion; zum andern mit dem Doppelgänger, der nicht nur eines unter vielen unheimlichen Beispielen, sondern gleichsam Machart des Unheimlichen ist, eine Art von widersprüchlichem Schreibmodus, dem der Autor unterliegt. Dieser Widerspruch äußert sich in einer Mischung aus Distanzierung und Annäherung an das Unheimliche von Seiten Freuds, wobei er als Erzähler verstärkt versucht, auf Distanz zu gehen, und dabei vom Erzählten überwältigt zu werden scheint. Dies wird von mir als das Phänomen des literarischen Doppelgängers, das Unheimlichste am Unheimlichen, bezeichnet. Das Unheimlichste deshalb, weil das Konzept des Unheimlichen, das Freud untersucht, sich während des Textes bereits zu verselbständigen, unheimlich zu werden beginnt und sich damit als etwas sehr Resistentes, Undefinierbares erweist, das passiert, bevor es noch festgehalten und beschrieben werden kann. Während Freud dabei ist, das Unheimliche ein- und sich selbst auszugrenzen, zieht es ihn gewissermaßen mitten hinein in die Materie, und stellt sich selbst nach außen: aus dem unheimlichen Objekt der Untersuchung, dem Unheimlichen, wird ein Subjekt; aus Freud, dem Subjekt, ein unheimliches Objekt. Diese Bewegung auf struktureller wie auch thematischer Ebene nachzuzeichnen, ist das Ziel der vorliegenden Untersuchung.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
unheimlich Doppelgänger Double Freud Psychoanalyse
Autor*innen
Sandra Folie
Haupttitel (Deutsch)
Das Unheimlichste am "Unheimlichen"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Freuds literarische Doppelgänger
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
203 S:
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Innerhofer
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption
AC Nummer
AC11154870
Utheses ID
27172
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1