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Antworttendenzen und Verfälschungsverhalten in Persönlichkeitsfragebögen
Erfassung von Antworttendenzen innerhalb verschiedener Verfälschungs-Gruppen mittels multidimensionaler IRT-Modelle
Victoria Grothe
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Lale Khorramdel
DOI
10.25365/thesis.30574
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30018.23115.268859-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit dient der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen
Verfälschungsverhalten (im Sinne sozial erwünschten Antwortverhaltens) und
Iteminhalts-unabhängiger Antworttendenzen (Tendenz zu Extremurteilen, ERS;
Tendenz zur Mitte, MRS) im Rahmen der Vorgabe von
Persönlichkeitsfragebögen im Bewerbungskontext. Drei Versuchsgruppen
(n1=127, n2=126, n3=132) bestehend aus Studenten der Rechts- und
Wirtschaftswissenschaften erhielten vor Bearbeitung eines Online-Fragebogens
(bestehend aus BIP, NEO-FFI, Soziale-Erwünschtheits-Skala) verschiedene
Verfälschungsinstruktionen. Während die erste Versuchsgruppe mit dem Ziel
instruiert wurde, möglichst starkes Verfälschungsverhalten zu zeigen, wurde für
die zweite Versuchsgruppe mittelstarkes Verfälschen und für die dritte
Versuchsgruppe ehrliches Antwortverhalten erwartet. Der beabsichtige
Verfälschungseffekt konnte dabei lediglich für eine Fragebogenskala (Soziale-
Erwünschtheits-Skala) nachgewiesen werden. Für diese Skala wurde mittels
eines neuen IRT-Ansatzes geprüft, ob eine Tendenz zu Extremantworten
(Extreme Response Style: ERS) oder eine Tendenz zur Mitte (Midpoint
Response Style: MRS) vorliegt. Dabei wurden die ursprünglichen Antworten der
Testpersonen auf einer 5-kategoriellen Ratingskala in binäre sog. Pseudo-Items
zerlegt und es wurde mittels multidimensionaler IRT-Modelle geprüft, ob sich
Antworttendenzen eindimensional über die Fragebogenskala hinweg abbilden
lässt. Dabei konnte MRS in allen drei Versuchsgruppen, ERS jedoch nur in VG 3
als eigenständige Dimension abgebildet werden. Ein Zusammenhang zwischen
Antworttendenzen und stereotypem Verfälschungsverhalten liess sich somit nur
für die Tendenz zur Mitte (MRS) nachweisen. Die Analyse der übrigen 19 Skalen
ergab aufschlussreiche Erkenntnisse zu den zur Modellierung der
Antworttendenzen verwendeten Pseudo-Items d, e und m.
Die vorliegende Arbeit liefert (1.) hilfreiche Erkenntnisse für zukünftige Studien
zur Überprüfung eines Zusammenhangs von Verfälschungsverhalten und dem
Vorliegen von Antworttendenzen und (2.) Hinweise für die Skalierung von
Persönlichkeitsfragebögen mit dem Ziel Antworttendenzen zu korrigieren und
weitgehend unverzerrte Ergebnisse zu erhalten.
Abstract
(Englisch)
The present study investigates the relation between faking behavior (as socially
desirable response behavior) and trait-unrelated response styles (Extreme Response
Style, ERS; Middle Response Style, MRS) when administering personality
questionnaires in the context of job applications. Before the three experimental
groups (n1=127, n2=126, n3=132) consisting of law and economics students received
an online personality questionnaire (consisting of BIP, NEO-FFI, Social
Desirability Scale) they obtained different faking instructions. The first experimental
group was instructed to show strong faking behavior. The second experimental
group was expected to show medium faking behavior and the third experimental
group was expected to show honest response behavior. The intended faking
effect could be proven for one questionnaire scale (Social Desirability Scale). By
using a new IRT approach it was investigated whether for this scale an extreme
response style (ERS) or a middle response style (MRS) could be observed. In
order to carry out this investigation the original responses of the test takers on a
5-point Likert Scale were decomposed into binary so-called pseudo items. Multidimensional
IRT models were used in order to examine whether the response
styles could be unidimensionally displayed across the original questionnaire
scale. Whereas MRS could be displayed unidimensionally across all three experimental
groups, for ERS this was the case only for the third experimental group.
A relation between response styles and stereotypical faking behavior could therefore
only be proven for MRS. The analysis of the remaining 19 scales revealed
important insights into modelling response styles by using pseudo items d, e and
m.
The present study firstly reveals helpful insights for future studies carrying out
investigations on the relation between faking behavior and the existence of response
styles. Secondly, it provides information for the scaling of personality
questionnaires by allowing to correct for response styles and thereby receiving
undistorted results.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Item Response Theory (IRT) unidimensional IRT models multidimensional IRT models faking behavior social desirability faking instruction response style response process rating scale
Schlagwörter
(Deutsch)
Item Response Theorie (IRT) eindimensionale IRT Modelle multidimensionale IRT Modelle Verfälschungsverhalten Soziale Erwünschtheit Verfälschungsinstruktion Antworttendenz Antwortprozess Rating Skala
Autor*innen
Victoria Grothe
Haupttitel (Deutsch)
Antworttendenzen und Verfälschungsverhalten in Persönlichkeitsfragebögen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Erfassung von Antworttendenzen innerhalb verschiedener Verfälschungs-Gruppen mittels multidimensionaler IRT-Modelle
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
219 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lale Khorramdel
Klassifikation
77 Psychologie > 77.08 Psychologische Diagnostik
AC Nummer
AC11088049
Utheses ID
27245
Studienkennzahl
UA | 298 | | |