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Die sprachliche Landschaft Israels
Language policy, practice und ideology seit 1990
Daniela Maurer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Florian Menz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.30624
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30050.11277.210566-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit Fragen der israelischen Sprach- und Sprachenpolitik und deren Veränderungen seit 1990 auseinander. Die Voraussetzungen in Israel, die Geschichte, die Zusammensetzung der Bevölkerung und die Bedeutung von Ideologie, Nationalismus im Kontext der Wiederbelebung des Hebräischen für die Identität des jungen Staates machen eine Betrachtung der sprachlichen Landschaft und sprachpolitischen Situation sehr komplex. Ab 1990, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erlebte Israel eine der größten Einwanderungen in der Geschichte des Staates. Nicht nur der Umfang der Einwanderung ist bemerkenswert, sondern auch die Zusammensetzung und das (sprachliche) Integrationsverhalten dieser Gruppe unterscheidet sich von den vorangegangener Einwanderungswellen. Teilweise zeitgleich mit der sogenannten „Großen Aliya“ (Einwanderung nach Israel) aus der ehemaligen Sowjetunion kamen zwei weitere Gruppen von ImmigrantInnen nach Israel, die das System der Aufnahme und die israelische Gesellschaft vor bislang unbekannte Herausforderungen stellte: die Beta Israel aus Äthiopien und eine Vielzahl an nichtjüdischen ArbeitsmigrantInnen aus Osteuropa, Asien und Afrika. Israel verfolgte bereits vor der eigentlichen Staatsgründung, sowie auch seit diesem Zeitpunkt eine Politik des (ideologisch motivierten) hebräischen Monolingualismus hat. In Kontrast dazu steht die Realität der Bevölkerungszusammensetzung: Israel ist ein Einwanderungsland, Hebräisch eine erst seit relativ kurzer Zeit revitalisierte Sprache. Anstatt das Potential für sprachliche Ressourcen durch die ImmigrantInnen zu erkennen wurde das Potential der Einwanderer der ersten Jahrzehnte nach der Staatsgründung erstickt. In der jüngeren Vergangenheit gab es Entwicklungen die auf Veränderungen hinweisen. Starke neue Einwanderergruppen, die weltweit besondere Position des Englischen, der Einfluss durch Phänomene der Globalisierung und das Arabische als de iure zweite offizielle Staatssprache und Sprache der gegnerischen Konfliktpartei, all dies sind Faktoren die Veränderungen anregen. Language policy, practice und ideology in Israel werden im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen betrachtet um Antworten auf folgende Fragen zu finden: Ist Hebräisch tatsächlich die einzig relevante Sprache des israelischen Alltags? Ist die ideologisch begründete Ansicht des hebräischen Monolingualismus in der Praxis der Gesellschaft verankert? Sind Sprachen der ImmigrantInnen nur vorübergehend Teil der sprachlichen Landschaft bevor sie durch Hebräisch verdrängt werden? Ist Israel auf dem Weg zu einem Hebräisch-Englischen Bilingualismus oder gar bereit sich als Staat vieler Sprachen zu identifizieren (vgl. Spolsky, Shohamy 1999a, p. 249)? Ist Israel tatsächlich das Produkt einer enorm erfolgreichen Politik der Durchsetzung des Hebräischen? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen beeinflussen Police und practice der israelischen sprachlichen Landschaft seit 1990? Anschließend werden die beobachteten Veränderungen im Kontext zusammengefasst und allgemeine Entwicklungen nachgezeichnet. Zwecks der Interpretation der Richtung der Veränderungen und deren Auslösern wird die Sprachwahl der Israelis in Bezug zur veränderten Identitätskonstruktion in der heutigen, globalisierten Welt gestellt.
Abstract
(Englisch)
This paper deals with the issues of language policy, practice and ideology in Israel and the changes within these fields since 1990. The conditions, history, demographics and the importance of ideology and nationalism in the context of the revitalization of the Hebrew language for this young nation´s identity make the analysis of the linguistic landscape of Israel a complex and fascination endeavor. With the collapse of the Soviet Union in 1990, Israel experienced one of the largest waves of immigration in its history. What distinguishes this immigration is not only its sheer size, but its composition as well as its (linguistic) integration. Largely parallel to this so called “Great Aliyah” (immigration to Israel) two other groups of immigrants arrived in Israel which tested the limits of the system of absorption with the new challenges they posed: the Beta Israel from Ethiopia and a multitude of non-Jewish foreign workers form Eastern Europe, Asia and Africa. Israel has, since before the actual declaration of Independence, pursued a policy of (ideologically motivated) monolingualism. This stands in starch contrast to the realities of Israeli demographics: Israel is a country of immigration, Hebrew has only been revived a rather short time ago. Instead of identifying the linguistic potential of new immigrants, this potential has been squandered for the first decades. The recent past shows signs of change. Strong new groups of immigrants, the worldwide dominance of the English language, the influence of globalization and the legal status of Arabic as a second official language, while it simultaneously is the language of the opponent in a devastating conflict, all these things are potential impulses for change. In this paper, language policy, practice and ideology in Israel is looked into within its social context in order to find answers to these questions: Is Hebrew actually the only truly important language of Israeli life? Is the ideologically motivated position of Hebrew monolingualism anchored in societal practices? Are the languages of immigrants but fleeting guests within the linguistic landscape of Israel before they are replaced by Hebrew and vanish? Is Israel on the way towards a Hebrew-English bilingualism or is even ready to identify itself as a plurilingual state (Spolsky, Shohamy 1999a, p. 249)? Is Israel actually the product of an impressively successful act of language planning? What are the social changes and developments that influence language policy and practice in Israel since the 1990ies? The changes found in this analysis and their contexts are then summarized for the sake of identifying general developments and tendencies. In order to gain an additional dimension of interpretation of these changes and their causes, the language choices of the Israelis are placed into the context of changing patterns of the construction of identity within the framework of globalization.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
language policy language practice language ideology Israek
Schlagwörter
(Deutsch)
Sprachpolitik Sprachenpolitk Sprachideologie Israel
Autor*innen
Daniela Maurer
Haupttitel (Deutsch)
Die sprachliche Landschaft Israels
Hauptuntertitel (Deutsch)
Language policy, practice und ideology seit 1990
Paralleltitel (Englisch)
The linguistic landscape of Israel. Language policy, practice and ideology since 1990
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Florian Menz
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.22 Sprachlenkung, Sprachpolitik
AC Nummer
AC11183017
Utheses ID
27288
Studienkennzahl
UA | 328 | | |
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