Detailansicht
Kollektive Identität in der Europäischen Union - die ungelöste Finalitätsfrage als Problem
Melanie Schörkhuber
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Johann Wimmer
DOI
10.25365/thesis.30636
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29417.86512.706370-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Themenkomplex der kollektiven Identität in der EU, welche in zahlreicher Hinsicht vital für die Zukunft der Union erscheint, etwa im Hinblick auf Demokratie, Legitimität oder Solidarität. Bezüglich der Frage, was der Ausbildung einer solchen Identität auf europäischer Ebene entgegensteht, wird insbesondere auf das Paradox der ungelösten Finalitätsfrage Bezug genommen. Denn für die Festigung eines Gemeinschaftsgefühls ist eine konkrete Vision dieser Gemeinschaft und ihrer Mitglieder von immenser Bedeutung – Identität verlangt immer nach Alterität und braucht Abgrenzung bzw. einer Vorstellung von „den Anderen“. Die EU, mit ihren unscharfen Grenzen (Stichwort Schengen, Euro) oder den sich immer erweiternden Mitgliedsländern und Beitrittskandidaten, bietet aber genau diese Abgrenzung ihren Bürgern nicht an.
In dem Versuch, ein deskriptives sowie empirisches Bild der historischen und aktuellen Lage in Europa zu zeichnen, wird klar, dass einerseits die Dominanz der Nationalstaaten und andererseits die damit zusammenhängende unklare Linie in Identity Building-Ansätzen der EU der Festigung einer europäischen Identität im Wege stehen.
Eine gewisse Vorstellung wie die finale Union aussehen könnte, bzw. wer zur Ingroup und Outgroup gehört, bietet aber die Beschäftigung mit den Grenzen und Erweiterungskandidaten der EU: auch wenn die Grenzen Europas als soziale und politische Konstrukte angesehen werden können, so zeigt sich, dass doch so etwas wie eine Vorstellung davon existiert, wer zur dazu gehören sollte und wer nicht. Während etwa die Länder der ersten Osterweiterung als Heimkehrer bezeichnet wurden und Länder des Balkans eine klare Beitrittsperspektive besitzen, wird den osteuropäischen Ländern Moldawien, Weißrussland und der Ukraine nur eine verstärkte Partnerschaft angeboten. Die Türkei ist hierbei ein Beispiel an dem sich die Geister scheiden, und gerade deshalb sehr interessant für die vorliegende Arbeit.
Die möglichen Abgrenzungsangeboten nach außen wie etwa von den USA, der Islamischen Welt, dem Osten oder von Afrika bieten aber noch zu wenige starke Differenzierung an, so lange die Trennlinien innerhalb Europas zu tief sind und sich in der Krise weiter vertiefen. Zwar in Ansätzen vorhanden, darf also nicht zu viel Hoffnung in eine wachsende Identifikation mit der Europäischen Union gelegt werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kollektive Identität Europäische Union Finalität Inklusion und Exklusion
Autor*innen
Melanie Schörkhuber
Haupttitel (Deutsch)
Kollektive Identität in der Europäischen Union - die ungelöste Finalitätsfrage als Problem
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
133 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Wimmer
Klassifikation
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC11296831
Utheses ID
27300
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |