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Das europäische Bild vom "Edlen Wilden" im 18. und 20.Jahrhundert
Philippa Rudnay
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wittigo Keller
DOI
10.25365/thesis.30780
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29431.99820.130569-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Bild vom „Edlen Wilden“ entstand, als die Europäer die überseeische Welt zu entdecken begannen. Dies war im 15. Jahrhundert der Fall, als Kolumbus Amerika entdeckte und die wohlgeformten Körper der Bewohner, die in einer mit dem Paradies vergleichbaren Welt lebten, beschrieb. Eine Wiederbelebung erhielt das Bild des „Edlen Wilden“ im 18. Jahrhundert durch die Entdeckung der Südsee. Die europäischen Entdeckungsfahrer kamen, nach einer langen und harten Reise auf hoher See auf den Inseln an und waren begeistert von der schönen Natur und den nackten, verzierten Körpern der Inselbewohner. Durch ihre Reisebeschreibungen verbreitete sich in Europa die Vorstellung einer glückseligen, im Einklang mit der Natur lebenden Bevölkerung. In Europa herrschte die Epoche der Aufklärung und es entstanden Ansätze einer Zivilisationskritik, die durch die Arbeiten von Rousseau bestärkt wurden. Auch Paul Gauguin leistete einen Beitrag zur Darstellung des „Edlen Wilden“, indem er in seinen Bildern über die Südsee das Paradies malte.
Das Bild des „Edlen Wilden“ ist stark geprägt von verschiedenen Körpermodifikationen. Die Entdeckungsfahrer waren begeistert von der Körperkunst der Polynesier und viele kehrten mit Tatauierungen zurück nach Europa. Die Maori Neuseelands haben eine besondere Art der Gesichtstatauierung entwickelt, die von Gottfried Lindauer dokumentiert wurde. Da Tatauierungen auf dunkler Haut nicht so gut sichtbar sind, entwickelten sich in Afrika andere Arten der Körpermodifikation. Ein Beispiel sind die Nuba des Sudan, die ihre Körper mit Skarifizierungen und verschiedensten Gesichtsbemalungen verzieren. Leni Riefenstahl war begeistert von dieser Ethnie und veröffentlichte einige Bildbände über sie, was zu einem höheren internationalen Bekanntheitsgrad führte. Auch die Massai sind eine in Europa bekannte Ethnie. Einen Beitrag dazu leistete die Schweizerin Corinne Hofmann mit ihrer Autobiographie „Die weisse Massai“, in der sie ihre Liebesgeschichte mit einem Massai-Krieger erzählt.
In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Spurensuche nach dem Konzept und der Entwicklung des Bildes vom „Edlen Wilden“.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
"Edler Wilde" Südsee Körpermodifikationen Nuba Massai
Autor*innen
Philippa Rudnay
Haupttitel (Deutsch)
Das europäische Bild vom "Edlen Wilden" im 18. und 20.Jahrhundert
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
102 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wittigo Keller
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.86 Kleidung, Mode
AC Nummer
AC11316333
Utheses ID
27406
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |