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Terrormanagement und Strafbemessung unterschiedlicher Wirtschaftsdelikte
Martin Stein
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Erich Kirchler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3143
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29359.10495.657155-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wirtschaftskriminalität ist ein aktueller Bestandteil des wirtschaftspsychologischen, wissenschaftlichen Diskurses. Gegenstand zahlreicher Untersuchungen zu diesem Thema sind Wirtschaftsdelikte und deren Charakteristika. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Unterscheidungskriterium von Wirtschaftsdelikten zu untersuchen: deren Strafbemessung. Daher soll empirisch überprüft werden, ob und warum verschiedene Wirtschaftsdelikte unterschiedlich bestraft werden. Von diesem Ziel ausgehend wurden zwei Einflussfaktoren ausgewählt, welche die Strafbemessung von Wirtschaftsdelikten erklären könnten. Zum einen soll untersucht werden, ob die Qualität, also die Art des Wirtschaftsdeliktes, einen Einfluss auf die Strafbemessung hat und zum anderen soll ein anderes, bekanntes theoretisches Modell herangezogen werden um Unterschiede in der Strafbemessung zu erklären: Die Terrormanagementtheorie. Diese versucht den Umgang des Menschen mit existenzieller Angst zu erklären und welche Auswirkungen diese auf das Verhalten und Erleben des Menschen hat. Über die Terrormanagementtheorie soll der Einfluss von wahrgenommener existenzieller Angst auf die Strafbemessung von Wirtschaftsdelikten untersucht werden. Anhand von drei ausgewählten Wirtschaftsdelikten (Schwarzarbeit, Versicherungsbetrug und Insiderhandel) wurde ein Fragebogen entworfen, in dem Versuchspersonen dazu angehalten wurden anzugeben, welche Strafen sie für diese Wirtschaftsdelikte, welche in einer kurzen Vignette beschrieben wurden, als angemessen empfinden. Dabei hatten sie die Möglichkeit zwischen den Strafformen Geldstrafe, Freiheitsstrafe und Sozialarbeit auszuwählen und sollten angeben, wie hoch die entsprechende Strafe sein sollte. Um den Einfluss existenzieller Angst zu manipulieren, wurde ein visuelles Priming verwendet, bei dem den Versuchspersonen eine Diashow vorgeführt wurde, bei welcher Bilder gezeigt wurden, die an die eigene Vergänglichkeit erinnern. Außerdem wurden einige demographische Merkmale der Versuchspersonen erhoben um Einflüsse dieser auf die Strafbemessung untersuchen zu können und einige Fragen zu den vorgegebenen Delikten gestellt, in denen die Wahrnehmung dieser Delikte anhand von einigen Kriterien abgefragt wurde. Unter anderem wurden die Versuchspersonen zu den Kriterien: Moralische Verwerflichkeit, Schadensstreuung, Verbreitung des Deliktes und ähnliches befragt. Mit diesem Fragebogen wurden die Daten gesammelt (n = 326) und danach statistisch ausgewertet. Die erhobenen Daten liefern keine Evidenz dafür, dass das Ausmaß an erlebter existenzieller Angst oder die Qualität des Wirtschaftsdeliktes einen Einfluss auf die Strafbemessung der analysierten Wirtschaftsdelikte hat. Weder auf die gewählte Strafform noch auf die Strafhöhe. Festgestellt werden konnte nur ein Einfluss des Geschlechts auf die Strafhöhe und ein Zusammenhang dieser mit der wahrgenommenen moralischen Verwerflichkeit des Deliktes und deren Schadensstreuung. Als Gründe dafür, dass die erwarteten Effekte nicht bestätigt werden konnten, sind das Nicht-Berücksichtigen der Person des Strafenden und ein möglicherweise zu kurzes Andauern des visuellen Primings anzuführen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
terrormanagement mortality salience econcrime
Schlagwörter
(Deutsch)
Terrormanagement Wirtschaftsdelikte Mortalitätssalienz
Autor*innen
Martin Stein
Haupttitel (Deutsch)
Terrormanagement und Strafbemessung unterschiedlicher Wirtschaftsdelikte
Paralleltitel (Englisch)
Terrormanagement and punishment of econcrime
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
113 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erich Kirchler
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.60 Sozialpsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.99 Psychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC07517263
Utheses ID
2742
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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