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Die Katastrophenresilienz von Frauen bei Überschwemmungen
eine Fallstudie aus Uruguay
Sarah Diana Zeller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Georg Grünberg
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.30920
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30381.99729.217969-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Naturkatastrophen und die durch sie verursachten Schäden betreffen vor allem Entwicklungsländer. Doch nicht nur regional unterscheiden sich die Auswirkungen einer Naturkatastrophe, sondern auch anhand von anderen Faktoren. Insbesondere die Geschlechtszugehörigkeit nimmt einen immer zentraleren Stellenwert im Diskurs um Katastrophenprävention ein. Naturkatastrophen sind nicht vermeidbar und die Menschen können nicht vollständig vor ihren Folgen geschützt werden. Man muss also vom Fakt der Betroffenheit ausgehend nach Möglichkeiten suchen, die Schäden möglichst klein zu halten. Hier zeigt sich die Bedeutung des Resilienzkonzepts, das seit einigen Jahren im Diskurs um Katastrophenprävention und -hilfe zentral ist. Dabei geht es im weitesten Sinne um die Fähigkeit eines Systems, Störungen bzw. eine Katastrophe zu absorbieren, sich an sie anzupassen und im besten Fall für ein eventuelles nächstes Mal besser vorbereitet aus diesem Prozess hervorzugehen. In meiner empirischen Studie wird die Resilienz von Frauen und ihren Haushalten in der Stadt Durazno in Uruguay untersucht, die von einer bzw. mehreren Überschwemmungen betroffen waren. Das Erkenntnisinteresse liegt dabei in der Frage, was für äußere Faktoren auf welche Art die Resilienz der Frauen und ihrer Haushalte beeinflusst haben. Bei der Katastrophenresilienz von Individuen und Haushalten laufen verschiedene Resilienzarten zusammen. Hauptsächlich geht es um die ökonomische und soziale Resilienz, aber auch die psychische Aspekte spielen eine Rolle. Methodisch habe ich mich für qualitative Sozialforschung in Form von Interviews entschieden, da nur auf diese Art komplexe Zusammenhänge und Strukturen in der Lebenswelt der Menschen identifiziert und verstanden werden können. Auf der Basis der Interviews wurden neun Kategorien herausgearbeitet, die im Zusammenhang mit den Überschwemmungen Einfluss auf die Resilienz der Frauen hatten. Im nächsten Schritt meiner Analyse habe ich drei Faktorengruppen gebildet, denen ich die einzelnen Kategorien zugeordnet habe: soziale, ökonomische und institutionelle Faktoren. Sie sind miteinander verwoben und beeinflussen sich gegenseitig, weswegen manche der Kategorien in mehr als eine Faktorengruppe fallen. Zu den sozialen Faktoren zählen die Kategorien familiäre Situation, Umsiedlungsoptionen, Wohnort, Überschwemmungserfahrung, Evakuierung und Evakuierungsunterkunft sowie Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld außerhalb des Haushaltes. In die Gruppe der ökonomischen Faktoren zählen die Kategorien Umsiedlungsoptionen, Wohnort, Überschwemmungserfahrung, materielle Verluste und finanzielle Haushaltssituation sowie Betroffenheit der ökonomischen Lebensgrundlage. Die institutionellen Faktoren sind Zugang zu öffentlicher Unterstützung, Umsiedlungsoptionen, Evakuierung und Evakuierungsunterkunft sowie die finanzielle Haushaltssituation. Diese Zusammenhänge können jedoch nicht pauschalisiert werden, denn Katastrophenresilienz ist hochgradig maßstabs-, kontext- und störungsspezifisch.
Abstract
(Englisch)
Natural disasters and the losses they cause affect especially developing countries. But the effects of a disaster do not only differ regionally but also by other factors. In particular gender affiliation is taking a more and more central position in the discourse about disaster resilience. Natural disasters cannot be avoided and people cannot be entirely protected of its consequences. Therefore the fact of being befallen by disasters has to be the starting point to search for possibilities to diminish the damages as far as possible. This is where the concept of resilience has its importance. During the last years it has emerged as a central concept in the discourse of disaster prevention and relief. The core of this concept is about the capacity of a system to absorb disturbances such as disasters, adapt to them and in the best case to leave this process more prepared for a possible next time. My empirical investigation examines the resilience of women and her households in the city of Durazno in Uruguay that were affected of one or more floods. The interest of this research focuses on the question, which type of outer factors influenced in which way the resilience of the women and her households. Disaster resilience of individuals and households is the conflux of different types of resilience. Mainly it's about economical and social resilience but also psychological aspects have its part. Methodically I decided for qualitative social research in (semi-) narrative interview form, because this is the only way to identify and understand complex linkages and structures in people's life sphere. Analyzing the interviews I could identify nine categories that had an influence on the women's resilience in connection with the floods. In the next step of my analysis I found three groups of factors to which I assigned the different categories: social, economical and institutional factors. These are intertwined and influence each other, that's because some of the categories are classified to more than one factor group. The social factors contain the family situation, options of relocation, place of residence, flood experience, evacuation and evacuation accommodation and support of the personal background outside the household. To the group of the economical factors the following categories belong: options of relocation, place of residence, flood experience, material losses and the household's financial situation as well as the affected economic livelihood. The institutional factors are access to public support, options of relocation, evacuation and evacuation accommodation and the household's financial situation. These linkages can't be generalized, because disaster resilience is very specific concerning the scale, the context and the type of disturbance.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
resilience disaster flood uruguay disaster resilience vulnerability poverty poverty reduction qualitative social research disaster management disaster prevention disaster risk reduction
Schlagwörter
(Deutsch)
Resilienz Katastrophe Überschwemmung Uruguay Katastrophenresilienz Vulnerabilität Armut Armutsreduzierung qualitative Sozialforschung Katastrophenmanagement Katastrophenprävention
Autor*innen
Sarah Diana Zeller
Haupttitel (Deutsch)
Die Katastrophenresilienz von Frauen bei Überschwemmungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Fallstudie aus Uruguay
Paralleltitel (Englisch)
The disaster resilience of women with floods ; a case study out of Uruguay
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
111 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Grünberg
Klassifikationen
43 Umweltforschung > 43.70 Entwicklungsländer und Umwelt ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
89 Politologie > 89.52 Politische Psychologie, Politische Soziologie
AC Nummer
AC11315826
Utheses ID
27512
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1