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Responsibility to protect
die Entwicklung der internationalen Schutzverantwortung unter besonderer Berücksichtigung der NATO-Intervention in Libyen
René Fleissner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Alfred Gerstl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.30937
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29303.46613.521069-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Innerstaatliche Konflikte haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, zwischenstaatliche Konflikte hingegen treten in ihrer Häufigkeit immer seltener auf. Diesem Wandel hat die internationale Staatengemeinschaft und mit ihr der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen versucht Rechnung zu tragen. Seit dieser nicht mehr durch die Ost-West-Bipolarität blockiert wird, konnte durch das Festmachen von Bedrohungen des internationalen Friedens und der Sicherheit humanitäre Interventionen durch den Sicherheitsrat legitimiert werden. In solchen Fällen kam es zu einem militärischen Eingreifen williger Staaten, in manch anderen Fällen wiederum scheiterten eingebrachte Resolutionsentwürfe am Veto eines oder mehrerer permanenter Sicherheitsratsmitglieder. Dennoch tastete sich die Staatengemeinschaft immer weiter in das Innere der Staaten vor, mit nationalstaatlicher Souveränität lässt sich bei schweren Menschenrechtsverletzungen, Genoziden oder Völkermorden nicht mehr argumentieren. Zusätzlich bildete sich ab Mitte der 1990er Jahre mit der Human Security eine neue Vorstellung internationaler Sicherheit heraus. Nicht mehr die staatliche Sicherheit soll im Vordergrund stehen, sondern die menschliche Sicherheit. Diese im Entstehen begriffene Sichtweise führte schließlich zur Herausbildung der Responsibility to Protect und der Vorstellung einer kollektiven internationalen Schutzverantwortung. Bei schweren Verbrechen gegen die Menschlichkeit soll die Verantwortung zum Schutz der Menschen auf die Staatengemeinschaft übergehen. In abgeschwächter Form wurde eine Art Schutzverantwortung im UN World Summit Outcome Document beschlossen. Die humanitäre Intervention der NATO in Libyen 2011 wurde von offizieller Seite mit dem Schutz der libyschen Bevölkerung begründet. Befürworterinnen und Befürworter sprechen von der Durchsetzung der Responsibility to Protect. Ob die internationale Staatengemeinschaft bereit ist, eine Norm der Schutzverantwortung zu etablieren und ob im Falle Libyens tatsächlich der Schutz der Menschen im Vordergrund stand und welche anderen Interessen von großer Bedeutung waren, wird im Zuge dieser Arbeit diskutiert.
Abstract
(Englisch)
Over the last years intrastate conflict has replaced interstate conflict as the most frequent form of political violence. More violent in nature, the international community, and in particular the UN Security Council, is actively trying to accommodate this trend with a variety of new strategies. No longer blocked by the stalemate of the bipolar world-order the Security Council can legitimise a military intervention on humanitarian grounds in order to preserve peace. As the international community moves deeper into the realms of the traditional nation State, sovereignty is no longer a boundary that can protect States from severe punishment when serious human rights violations have been committed. This shift has seen the advent of the human security paradigm in international security. The genocide in Rwanda in 1994 and the in-action of the Security Council to act decisively to protect the population caused the international community to reassess its responsibility to at-risk populations. The Responsibility to Protect is a nascent norm in which the responsibility to shield at-risk populations from genocide or other grave human rights atrocities is transferred to the international community. Although very diluted, the first step to commit the international community to the Responsibility to Protect was through the UN World Summit Outcome Document of 2005. NATOs controversial intervention in Libya was justified on the need to protect the population from Col. Gadafis forces. While supporters have heralded this as a success for the enforceability of R2P, critics are quick to point out that other factors were the motivating factor. By closely analysing the sincerity of the Libyan intervention and whether human rights were in fact a primary motivator, this study will establish whether the international community is willing to fully commit to the principle of human security and enforce the R2P norms. In addition to this the study will also look at which other factors could have played a primary motivating role in 2011.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Responsibility to Protect Libya Humanitarian Intervention Human Security NATO
Schlagwörter
(Deutsch)
Responsibility to Protect Libyen Humanitäre Intervention Human Security NATO Schutzverantwortung
Autor*innen
René Fleissner
Haupttitel (Deutsch)
Responsibility to protect
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Entwicklung der internationalen Schutzverantwortung unter besonderer Berücksichtigung der NATO-Intervention in Libyen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
159 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Gerstl
Klassifikationen
89 Politologie > 89.70 Internationale Beziehungen: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.72 Internationale Organisationen ,
89 Politologie > 89.75 Internationale Konflikte: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.90 Außenpolitik, Internationale Politik
AC Nummer
AC11317507
Utheses ID
27528
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1