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Rassistische Praktiken als ein das Prekariat mitkonstituierendes Instrument am Beispiel von AsylwerberInnen als Arbeitskraft in Österreich
Magdalena Josefa Lentsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Beatriz De Abreu Fialho Gomes
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31016
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29551.22723.829360-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In Österreich haben AsylwerberInnen einen durch das Gesetz zeitlich und branchenspezifisch begrenzten Zugang zum Arbeitsmarkt. Die Zugangsbestimmungen für AsylwerberInnen unterliegen aufgrund eines Erlasses aus dem Jahre 2004 unter dem damaligen Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Martin Bartenstein dem Ausländerbeschäftigungsgesetzt § 5. Dies hat zur Folge, dass sich Asylwerbende hauptsächlich in bestimmten Tätigkeiten wie Ernte- und Saisonarbeit wiederfinden. Diese Arbeiten sind zumeist durch prekäre Arbeitsverhältnisse geprägt. Im Zuge der Arbeit – welche mit Literaturanalyse und Ausschnitten aus Leitfaden-gestützten Interviews, welche als Beispiele aus der beruflichen und wissenschaftlichen Praxis fungieren, arbeitet - wurde die Frage nach der sozio-politischen und ökonomischen Bedeutung von AsylwerberInnen als Arbeitskraft in Österreich gestellt, sowie nach den Motiven, welche hinter dieser Arbeitmarktzugangsbeschränkung von Asylwerbenden auf dem österreichischen Arbeitsmarkt stehen und welche Mechanismen dabei wirksam sind, gefragt. Außerdem stehen die Verknüpfungspunkte zwischen der Exklusion und der Aufrechterhaltung kapitalistischer Machtverhältnisse im Fokus. Die zugrundeliegenden Thesen sind dabei, dass AsylwerberInnen als Arbeitskraft im österreichischen Kontext eine Funktion erfüllen: jene der Mitkonstituierung des Prekariats. Diese Konstituierung findet mithilfe rassistischer Praktiken statt. Rassialisierte Denkweisen sind einerseits ein Motiv dieser Beschränkung, da sie die Aufrechterhaltung kapitalistischer Machtverhältnisse fördern, und andererseits sind sie die Art und Weise, wie dieser Ausschlussmechanismus verfestigt werden kann (durch den Bartenstein-Erlass, durch bestimmte Diskurse). MigrantInnen im Allgemeinen und auch AsylwerberInnen werden in Österreich auf ihren potenziellen Nutzen für die Aufnahmegesellschaft hin geprüft – sozio-politische wie ökonomische Aspekte spielen hierbei eine zentrale Rolle: als MitauffüllerInnen des Prekariats erfüllen sie somit eine Funktion innerhalb des österreichischen Arbeitsmarktes. Diese Zuweisung zu bestimmten Jobs, wie dies durch den Bartenstein-Erlass passiert, wird durch rassialisiertes Denken erst ermöglicht. Das Prekariat ist ein notwendiger Baustein eines kapitalistischen Systems.
Abstract
(Englisch)
In Austria asylum seekers face restrictions in terms of access to the labour market: By way of example through a guide linie formulated by the former Minister of economy and labour Martin Bartenstein. This guide linie effects that asylum seekers find themselves mainly in certain activities such as harvesting and seasonal work. This thesis – which is based on analysis of literature and further cutaways from interviews with persons who work within the field of migration and the labour market – asks for the socio-political and economic significance of asylum seekers as work force. It further asks for the motives behind the restriction towards the access to the labour market for asylum seekers and the way, how it is done. Another interest of this work are possible conjunctions between the exclusion asylum seekers experience and the upkeeping of the capitalist system. The assumption here is that asylum seekers help in consolidating the capitalist system, by being part of the precariat. This constitution of the precariat operates via racist practices. Racist modes of thought are on the one hand the motivation behind the implementation of this restriction, on the other hand they provide the method/ the way how to enforce mechanisms of exlusion – like the guide line or certain discourses. Migrants in general and therefore asylum seekers in Austria as well are being screend for the benefit the receiving state can gain from them – this is where socio-political and economic aspects come into play: Asylum seekers are enlarging the precariat and hence one can ascribe them a functioning and task within the Austrian labour market. The allocation of asylum seekers to specific type of works is possible due to racist practices. The existance of the precariat is necessary and crucial for the capitalist system to be in working order.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
racism asylum seekers Austrian labour market precariat
Schlagwörter
(Deutsch)
Rassismus AsylwerberInnen österreichischer Arbeitsmarkt Prekariat
Autor*innen
Magdalena Josefa Lentsch
Haupttitel (Deutsch)
Rassistische Praktiken als ein das Prekariat mitkonstituierendes Instrument am Beispiel von AsylwerberInnen als Arbeitskraft in Österreich
Paralleltitel (Englisch)
Racist practics using the example of asylum seekers as labour force in Austria
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
260 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Beatriz De Abreu Fialho Gomes
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung
AC Nummer
AC11317905
Utheses ID
27592
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1