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Environmental effects of trade between middle- and high-income countries
empirical magnitude and political abatement strategies
Anton Hartl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Alejandro Cuñat
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31085
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30159.43837.778461-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Frage nach dem Einfluss internationalen Handels auf die Umwelt entwickelte sich in den vergangen 25 Jahren zu einem bedeutenden Forschungsfeld. Es zeigte sich, dass Handel die Verschiebung größerer Mengen an Umweltverschmutzung zwischen Staaten erlaubt. Die sogenannte 'Pollution Haven Hypothesis' reichert diese Überlegungen um eine Nord-Süd-Perspektive an: Ärmere Länder würden sich in verschmutzungsintensiven Industrien spezialisieren. Zu diesem Ziel würden sie niedrigere Umweltauflagen verlangen als die reicheren Länder, deren Bevölkerungen hoher Umweltqualität durch den gewachsenen Wohlstand einen immer größeren Stellenwert einräumen. Dies würde sich in höheren Umweltkosten für die Firmen verschmutzungsintensiver Branchen äußern. Schwellenländer wie die BRICs (Brasilien, Russland, Indien und China) sind verantwortlich für einen stetig wachsenden Anteil am Welthandel, daher ist die Frage nach den Umweltfolgen des Handels zwischen Ländern mit starken Einkommensunterschieden von zunehmender Bedeutung. Wer trägt die Verantwortung für die Emissionen aus der Produktion international gehandelter Konsumgüter? Derzeitige politische Mechanismen, beispielsweise das Kyoto Protokoll, beantworten diese Frage mit dem Konzept der Produzentenverwantwortlichkeit (Länder verantworten die Emissionen der Firmen auf ihrem Staatsgebiet). Dieser Diplomarbeit liegt hingegen das Konzept der Konsumentenverantwortlichkeit zugrunde, das den Konsumenten die Emissionen der von ihnen konsumierten Produkte zuschreibt, ungeachtet der Herkunft dieser Produkte. Diese Arbeit untersucht drei miteinander verbundene Fragen: Zum ersten werden die im Handel enthaltenen Emissionen (des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid) berechnet, also eine Untersuchung des empirischen Ausmaßes der Trennung von Produktionsort und Ort des Konsums, die im Handel zwischen den BRICs und ihren wichtigsten reichen Handelspartnern wie den USA, Deutschland und anderen entsteht. Zum zweiten wird der Frage nachgegangen ob eine Einschränkung des Welthandels eine Verringerung des für diese Handelsprodukte emittierten Kohlendioxids bedeuten würde. Zum dritten stellt sich die Frage nach politischen Möglichkeiten der Eindämmung möglicher negativer Folgen des Handels (beispielsweise im Rahmen von 'Carbon Leakage', übersetzt in etwa 'CO2-Abfluss'). Zu diesem Zweck werden Produktions- und Konsum-basierte Emissionsbesteuerungen theoretisch analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass drei der vier BRICs (alle außer Brasilien) bedeutend mehr CO2 für ihre Exporte emittieren als sie durch die Importe aus reichen Ländern konsumieren. Diese BRICs sind Netto-Exporteure von im Handel enthaltenen Emissionen. Eine Reduktion der Handelsströme wird die Gesamtemissionen nicht notwendigerweise reduzieren. Schließlich kann das vorgestellte Modell keine klare Vorhersage treffen bezüglich der Effekte von Produktions- oder Konsum-basierter Emissionsbesteuerung auf das Niveau der Gesamtemissionen der gehandelten Produkte. Prognosen zu bilateralen Handelsströmen und deren Emissionen zeigen sehr unterschiedliche, länderspezifische Tendenzen.
Abstract
(Englisch)
The question of how international trade affects the environment became a prominent research topic during the last 25 years. Researchers demonstrated that trade has the ability to shift considerable amounts of pollution between countries. The pollution haven hypothesis argues that, in a context of North-South income differences, the poorer countries would specialize in pollution-intensive industries. Via the imposition of low environmental standards these countries would try to attract "dirty" industries, whereas the higher incomes in the rich world leads their populations to demand higher environmental standards and therefore higher environmental costs for producers. As emerging economies like the BRICs (Brazil, the Russian Federation, India and China) are responsible for ever larger shares in world trade, the impact of trade between countries with considerable income-differences becomes an environmentally pressing question. Who is responsible for the emissions from the production of internationally traded consumer goods? Current political mechanisms like the Kyoto-Protocol apply the concept of producer responsibility (producing countries are responsible for their emissions). Underlying this thesis is the concept of consumer responsibility, whereby consumers are ascribed the emissions of the products they consume, whatever their geographic origin. This thesis aims at three connected issues: First, we want to calculate emissions embodied in trade, that is, we want to observe the empirical magnitude of how trade between the BRICs and their high-income trading partners like the United States, Germany and others separates the place of consumption from the place of environmental damage (in our case, the emissions of the most important greenhouse gas, carbon dioxide). Second, we want to find out if these trade flows lead to higher emissions than a world with less international trade would produce. Third, we are interested in political strategies to reduce possible negative environmental effects of trade (carbon leakage). For this purpose we examine producer- and consumer-based emission taxation. It is found that three of the four BRICs (all, except Brazil) emit considerably more CO2 in the products they export than they consume via products they import, i.e. these countries are net exporters of embodied CO2. The reduction of trade flows will, however, not necessarily reduce overall emissions. Concerning abatement policies, we cannot make a clear prediction on wheter unilateral consumption- or production-based taxation of goods will increase or decrease total emissions from traded goods, i.e. if carbon leakage occurs. Predictions for bilateral trade flows and the emissions thereof show different, country-specific tendencies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Trade Environment CO2 emissions BRICs Carbon leakage Embodied CO2 Consumer responsibility Emission tax Border tax adjustment
Schlagwörter
(Deutsch)
Handel Umwelt CO2 Emissionen BRICs Carbon Leakage Enthaltenes CO2 Konsumentenverantwortlichkeit Emissionsbesteuerung Grenzsteuerausgleich
Autor*innen
Anton Hartl
Haupttitel (Englisch)
Environmental effects of trade between middle- and high-income countries
Hauptuntertitel (Englisch)
empirical magnitude and political abatement strategies
Paralleltitel (Deutsch)
Umweltbezogene Effekte des Handels zwischen Schwellen- und Industrieländern
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
99 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Alejandro Cuñat
Klassifikationen
43 Umweltforschung > 43.47 Globale Umweltprobleme ,
43 Umweltforschung > 43.69 Umweltbelastung durch sonstige Ursachen ,
43 Umweltforschung > 43.70 Entwicklungsländer und Umwelt ,
83 Volkswirtschaft > 83.00 Volkswirtschaft: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.40 Außenwirtschaft: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.63 Volkswirtschaftliche Ressourcen, Umweltökonomie ,
89 Politologie > 89.93 Nord-Süd-Verhältnis
AC Nummer
AC11345646
Utheses ID
27657
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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