Detailansicht

Erleben des Erwachsenwerdens bei unterschiedlichen Ausbildungswegen und Berufstätigkeit
Jugendliche und Emerging Adults im Vergleich
Carolin Franziska Talaska
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Sirsch
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31112
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29912.07576.487670-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Junge Menschen, zwischen 18 und 30 Jahren, befassen sich intensiv mit ihrer Identität und fühlen sich weder jugendlich noch erwachsen (Arnett, 2006a, 2007c). Auf sich selbst fokussiert ist es ihnen in dieser Entwicklungsphase wie in keiner anderen möglich so unabhängig und frei Entscheidungen zu treffen und Dinge in unterschiedlichen Lebensbereichen auszuprobieren wie in dieser. Viele Ausbildungswege sind möglich und die ersten Joberfahrungen oder auch eine Vollzeitbeschäftigung bieten Explorationen im Lebensbereich Arbeit. Arnett (2000, 2004) nennt diese Periode Emerging Adulthood. Bisher wurde wenig darüber geforscht, wie junge Menschen die Emerging Adulthood erleben, die nicht studieren (Nelson, 2009). In der vorliegenden Forschungsarbeit wurde daher untersucht, wie unterschiedliche Ausbildungswege und Berufstätigkeit das Erleben der Emerging Adulthood und den subjektiven Erwachsenenstatus prägen. Anhand eines Online-Fragebogens wurden zu diesem Thema Daten von 702 Personen im Alter zwischen 16 und 29 Jahren gesammelt und ausgewertet. Es wurden drei Altersgruppen gebildet. Die Altersspanne wurde bei den Jugendlichen auf 16 bis 18 Jahren festgelegt, bei jüngeren Emerging Adults auf 19 bis 25 Jahren und bei älteren Emerging Adults auf 26 bis 29 Jahren. Die eingesetzten Messinstrumente waren soziodemografische Fragen, der IDEA (Reifman et al., 2007) in deutscher Übersetzung (Sirsch et al., 2007) und der subjektive Erwachsenenstatus (Arnett, 2001). Studierende und Jugendliche haben eher das Gefühl, über viele Möglichkeiten und Zeit zum Suchen und Experimentieren zu verfügen, als berufstätige Emerging Adults, nehmen mehr Instabilität wahr und fühlen sich weniger erwachsen. Berufstätige wenden sich anderen mehr zu als Studierende. Berufstätige, egal welche Ausbildung sie vorher absolviert haben, erleben anscheinend in ähnlicher Weise die Emerging Adulthood. Ausnahme ist die stärkere Zuwendung zu anderen bei älteren Emerging Adults nach einer Berufsausbildung verglichen mit jenen nach einem Universitätsabschluss. Die finanzielle Unabhängigkeit und frühe Selbstständigkeit der Berufstätigen trägt wahrscheinlich einen Großteil zu diesen Ergebnissen bei (Arnett, 2004, 2006b; Nelson, 2009). Innerhalb des Bildungsweges der beruflichen Ausbildung sind berufstätige Emerging Adults zwischen 26 und 29 Jahren befassen sich mehr mit anderen und fühlen sich erwachsener als berufstätige Emerging Adults zwischen 19 und 25 Jahren und Jugendliche. Folglich erleben Personen mit einem kurzen Bildungsweg ebenfalls eine Form der Emerging Adulthood. Bereits bei 16- bis 18-jährigen Jugendlichen in beruflicher Ausbildung zeichnen sich Trends ab, dass die bevorstehende Emerging Adulthood, verglichen mit Jugendlichen an einer AHS bzw. BHS, unterschiedlich erlebt wird. Eine berufliche Ausbildung begünstigt das Erleben von weniger Möglichkeiten, stärkerer Fokussierung auf andere und ein stärkeres Gefühl des Erwachsenseins im Bezug auf die Arbeit. Die Bildung, das Alter, die Umwelt und der soziale Hintergrund üben unweigerlich einen Einfluss darauf aus, wann und wie ein Ausbildungsweg bestritten wird und wie der Prozess des Erwachsenwerdens verläuft und erlebt wird (Arnett, 2004, 2007b; Hammilton & Hammilton, 2006; Heinz, 2005; Reitzle 2006).
Abstract
(Englisch)
Between the ages of 18 and 30 young people explore their identity and feel neither like adolescents nor adults (Arnett, 2006a, 2007c). Within this age period – unlike any other developmental period – young people have the possibility to decide independently and try things in different areas of life with a focus on the self. Many educational pathways are possible. First job experiences or full-time employment provide the option to explore the own self in the workplace environment. Arnett (2000, 2004) calls this period emerging adulthood. Until now, only a few studies have investigated how young people who do not study at university experience emerging adulthood (Nelson, 2009). Thus, the present research work focused on how different paths of education and occupation have an effect on the experience of emerging adulthood and the perceived adult status. With the aid of an online-questionnaire, data from a sample of 702 participants between the ages of 16 and 29 years was collected and analysed. The sample was divided into three age groups. Adolescents ranged from 16 to 18 years, younger emerging adults from 19 to 25 years and older emerging adults from 26 to 29 years. Measuring instruments consisted of sociodemographic questions, IDEA (Reifman et al., 2007) in German version (Sirsch et al., 2007) and perceived adult status (Arnett, 2001). Students and adolescents have a higher sense of experimentation and possibilities than employed emerging adults. Students and adolescents also experience higher instability and feel less adult. Young workers are more other-focused than students. Notwithstanding the educational pathway professionals have pursued, they apparently experience emerging adulthood in a way similar to each other, except those older emerging adults who have pursued vocational education. These emerging adults are more other-focused than those with a university degree. It is likely that financial independence and early autonomy contribute to these results (Arnett, 2004, 2006b; Nelson, 2009). Within the pathway of vocational education, emerging adults between the ages of 26 and 29 are more other-focused and feel more like adults than emerging adults between 19 and 25 years and adolescents. Thus, people with a short course of education experience a form of emerging adulthood. One might already notice a trend between the ages of 16 and 18 that forthcoming emerging adulthood will be experienced differently by adolescents in vocational education compared to those in academic high school. Vocational education promotes a lower sense of experimentation and possibilities, a stronger focus on others and a higher sense of being an adult concerning work. Education, age, environment and social background inevitably have an impact on when and how educational pathways are taken. They also influence how the process of becoming an adult occurs and is experienced (Arnett, 2004, 2007b; Hammilton & Hammilton, 2006; Heinz, 2005; Reitzle 2006).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Emerging Adulthood Ausbildung Berufstätigkeit Entwicklungspsychologie Jugendliche Erwachsenwerden
Autor*innen
Carolin Franziska Talaska
Haupttitel (Deutsch)
Erleben des Erwachsenwerdens bei unterschiedlichen Ausbildungswegen und Berufstätigkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
Jugendliche und Emerging Adults im Vergleich
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
170 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Sirsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC11323247
Utheses ID
27676
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1