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Igbo Business Women in Enugu
survival strategy of female empowerment?
Julia Anna Pühringer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Kirsten Rüther
DOI
10.25365/thesis.31124
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30313.33661.596153-9
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Angeregt durch die UNO Frauendekade (1975 - 1985) fanden erstmals Diskussionen über die Wichtigkeit der Integration von Frauen in die formelle Wirtschaft weltweite Beachtung. Fortan entstanden zahlreiche Entwicklungstheorien mit dem Ziel, Frauen den Zugang zu Einkommen zu erleichtern um Armut zu lindern, Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum anzukurbeln und Gendergerechtigkeit zu erzielen. Trotz unterschiedlicher theoretischer Strömungen und wachsender Kritik an den Ansätzen blieb die zugrunde liegende Annahme und der vorherrschende Konsens unverändert: empowerment durch wirtschaftliche Partizipation der Frauen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden diese Theorien empirischen Erkenntnissen gegenübergestellt, die im Rahmen von 23 Interviews mit selbstständigen Igbo Geschäftsfrauen in Enugu (Nigeria) gewonnen wurden. Die zu prüfende Hypothese war, dass die wirtschaftliche Partizipation eher eine vorübergehende Überlebensstrategie aufgrund schwieriger ökonomischer Bedingungen als ein frei gewählter Weg zur Stärkung der Frau ist.
Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Motivation der Frauen ein Geschäft zu betreiben oft auf einem Mangel an alternativen Arbeitsmöglichkeiten basiert und ihre zusätzliche Einkommensquelle wesentlich für den Familienunterhalt ist. Dennoch schließt dies einen positiven Einfluss auf ihre Unabhängigkeit nicht aus. Die Frage nach empowerment und Überlebensstrategie ist keine Frage von entweder/oder, sondern diese zwei Themen sind miteinander verbunden und finden gleichzeitig statt. Das Hauptproblem liegt im Missverständnis von Konzepten innerhalb westlicher Theorien, wie beispielsweise Entwicklung oder empowerment, die nach wie vor als Äquivalent zu wirtschaftlichem Wachstum angesehen werden. Die Erfahrungen der Interviewpartnerinnen haben gezeigt, dass empowerment der Frau nicht notwendigerweise in Zusammenhang mit Geschäftserfolg steht, da Frauen, die ihr erwirtschaftetes Geld fast ausschließlich für ihre Familien - vorwiegend für ihre Kinder - aufwenden, angaben, selbstständig zu sein, während sich Frauen, die das Level der Subsistenzwirtschaft überschritten haben und nach Expansion streben, nicht unabhängig fühlten. Demnach ist die Frage nach empowerment im Kontext der Igbo Geschäftsfrauen in Enugu nicht vordergründig ein Fall von individuellem wirtschaftlichem Wachstum sondern muss im Kontext des Haushalts analysiert werden. Das Wohlhaben der Familie hat für die Interviewpartnerinnen höhere Priorität als wirtschaftliches Wachstum. Was aus westlicher Sicht als zentraler Hindernisfaktor für Wirtschaftswachstum und Unabhängigkeit angesehen wird, wie die Übernahme von Familienverantwortlichkeiten, könnte für die involvierten Frauen in Wirklichkeit die Quelle für empowerment und den Grund für wirtschaftliche Partizipation darstellen.
Abstract
(Englisch)
With the launching of the United Nations (UN) Decade for Women (1975 - 1985) discussions about the importance of integrating women into the formal economy began to attract worldwide attention. Henceforth, various development theories emerged, which all aim at increasing women’s access to income in order to alleviate poverty, foster national development and economic growth and target gender equality. Although emphases of the theories shifted, nomenclatures changed and criticism grew over the years, the underlying assumption and prevailing consent remained the same: female empowerment through economic participation. In the course of this thesis, this theoretical assumption was confronted with empirical knowledge obtained in the course of 23 interviews conducted with self-employed Igbo business women in Enugu (Nigeria). The underlying hypothesis was that the interviewees’ economic participation is rather a temporal survival strategy based on the challenging economic conditions than a deliberately chosen means to female empowerment.
The findings revealed that women’s motivation to engage in business is often based on lack of alternative job options and their additional source of revenue is indeed crucial for family survival. However, this does not exclude a positive impact on their self-reliance either. The matter of female empowerment and survival strategy is no question of either/or but these two issues are interconnected and take place simultaneously. The main failure lays in a misconception of concepts within Western theories, such as development or empowerment, which are still perceived as equivalent with economic growth. The experiences of the interviewees did not prove a correlation between economic success and female empowerment, since women who spend the money they generate almost entirely on their family, primarily on their children, felt quite self-reliant, while women who have passed the level of subsistence economy and use their earnings to expand the business and target economic growth stated that they lack independence. Thus, within the context of Igbo business women in Enugu, the question of empowerment is not primarily a matter of individual business growth but it has to be analysed from within the household level, since the well-being of the family is of higher priority to the interviewees than economic growth. What is perceived as major hindering factor for economic growth and self-reliance from a Western perspective, such as taking over family responsibilities, might actually constitute the source of empowerment and reason for economic participation for the women involved.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
market women Nigeria survival strategy empowerment development theories
Schlagwörter
(Deutsch)
Marktfrauen Nigeria Überlebensstrategie Ermächtigung Entwicklungstheorien
Autor*innen
Julia Anna Pühringer
Haupttitel (Englisch)
Igbo Business Women in Enugu
Hauptuntertitel (Englisch)
survival strategy of female empowerment?
Paralleltitel (Deutsch)
Igbo Geschäftsfrauen in Enugu ; Überlebensstrategie oder Ermächtigung der Frauen?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
VII, 110, X S. : Ill., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Kirsten Rüther
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC11346070
Utheses ID
27685
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |