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Spätfolgen der NS-Zeit bei den Nachgeborenen des Zweiten Weltkriegs
Rebekka Hribernig
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31126
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29820.94156.225666-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der im Zusammenhang mit dieser Diplomarbeit durchgeführten Studie war es, Spätfolgen der NS-Zeit durch transgenerationale Weitergabe bei den Nachgeborenen der „Täter“ des Zweiten Weltkriegs ausfindig zu machen. Dabei wurden anhand der in der Literatur zu findenden Folgen Fragestellungen formuliert. Die Hauptfragestellung befasste sich mit dem Aspekt des Schweigens, indem sie aufzeigen sollte, ob es noch Spätfolgen der NS-Zeit gibt, die auf das Schweigen zurückzuführen sind. Weitere Fragestellungen bezogen sich auf die Frage, ob es überhaupt Spätfolgen gibt bzw. ob diese sich unterscheiden je nach Alter, Geschlecht, mögliche Traumatisierungen der Kriegsgeneration und Rolle der Eltern/Großeltern im Krieg. Die Beantwortung der einzelnen Fragestellungen erfolgte mithilfe von Interviews mit Nachgeborenen der Kriegszeit. Die Stichprobe bestand aus 20 Personen aus dem Burgenland, wobei jeweils 10 Personen direkte Nachgeborene der Kriegsgeneration (Jahrgänge 1947 – 1954) und 10 Personen die dazugehörigen Kinder und somit Enkel der Kriegsgeneration (Jahrgänge 1972 – 1983) waren. Es zeigte sich, dass es noch Spätfolgen für die Nachgeborenen gibt, die sich zum Teil von den Ergebnissen aus der Literatur unterscheiden. Dabei handelt es sich in erster Linie um Auswirkungen auf die Einstellungen der Nachgeborenen. Außerdem zeigten sich Konflikte mit der Kriegsgeneration aufgrund unterschiedlicher Ansichten zur NS-Thematik. Es gab auch vereinzelte Geschlechts- und Altersunterschiede. Vom Schweigen über die NS-Zeit wurde in allen Familien berichtet. Die Unterschiede zu den Ergebnissen in der Literatur können zum Teil auf die unterschiedlichen Stichproben (Deutschland vs. Österreich) zurückgeführt werden. Außerdem könnte eine größere Stichprobe zu noch genaueren Ergebnissen und damit besserer Aussagekraft führen. Weitere Studien in diesem Zusammenhang sind dringend nötig, um auch unterschiedliche Aspekte (Land vs. Stadt, verschiedenen „Täterländer“, etc.) miteinander vergleichen zu können.
Abstract
(Englisch)
This study explores the transgenerational effects of National Socialism on the descendants of the WWII generation. Based on the results found by other researchers, a body of questions was formed. The main question was, if there are any effects on the descendants based on the silence on this topic. Continuing questions investigated the presence of effects on the descendants and differences including age, sex, potential traumatization in war generation and the role of parents and grandparents in World War II. Therefore a sample of people born after the Second World War was interviewed. The sample included 20 interviewees, 10 of whom belonged to the generation born directly after the war (born 1947 – 1954). The other 10 were their respective children (born 1972 – 1983), i.e. the grandchildren of the war generation. This study shows that the time of National Socialism still affects the descendants of the war generation. The results found by this study partly differ from the effects related by earlier researchers: the interviews showed that the time of the Second World War mainly affects the attitude of later generations. Furthermore, the interviewees reported that different attitudes about National Socialism led to conflicts between the war generation and their descendants. The interviews also reflected differences related to sex and age. Every interviewee reported that at least one member of the family remained silent about the time of National Socialism or at least some aspects of this time. The diverging results in this study and the ones found by other researchers could be explained by the different samples (Germany vs. Austria). However, a bigger sample would lead to even more significant results on this topic. More research is necessary in order to compare different aspects (country vs. city, different “nations of perpetrators” etc.).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Transgenerational Transmission
Schlagwörter
(Deutsch)
Transgenerationale Weitergabe
Autor*innen
Rebekka Hribernig
Haupttitel (Deutsch)
Spätfolgen der NS-Zeit bei den Nachgeborenen des Zweiten Weltkriegs
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
278 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11336282
Utheses ID
27687
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1