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Stammzellenforschung als Headline
der mediale Diskurs in Österreich aus kultur- und sozialanthropologischer Sicht
Claudia Fida
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Aurelia Weikert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3177
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30417.62387.153161-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit versteht sich als kultur- und sozialanthropologische Analyse des biomedizinischen Diskurses um die Stammzellenforschung in Österreich. In einer an der Grounded-Theory orientierten Untersuchung des medialen Diskurses werden in fünf großen Tageszeitungen die vermittelten Vorstellungen und Bilder zur Stammzellenforschung eingefangen. Im Rahmen der Diskursanalyse wird aufgezeigt, welche Kollektivsymbole, welche Argumentationsstrategien und welche Inhalte in wessem Interesse im Stammzellendiskurs verwendet werden. Dabei stellen Betonungen und Auslassungen seitens der Diskursteilnehmerinnen entscheidende Analysekriterien dar. Aus einer kultur- und sozialanthropologischen, feministischen Perspektive werden soziokulturelle Denk- und Wirkungseffekte, die den veränderten Umgang mit Körperteilen und Zellmaterial betreffen, herausgearbeitet. Der Bogen der hier vorliegenden Untersuchung spannt sich von der Stammzellenforschung als einem transnationalen kulturellen Prozess bis hin zu den sprachlichen Bildern und Vorstellungen die jede Einzelne über die Medienöffentlichkeit erreichen. Die Stammzellenforschung mit ihren nationalstaatlichen Regelungen ist geprägt von Prozessen der wechselseitigen Durchdringung von Lokalem, Transnationalem und Globalem. Diese internationalen Verflechtungen und transnationalen Wechselwirkungen zeigen sich im Handel mit Stammzellen, der Etablierung von Stammzellenbanken über Ländergrenzen hinaus, der Patentierung von Forschungsergebnissen und dem Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen in internationalen Foren. Dabei werden verschiedene Denkansätze zur Entstehung und Entwicklung wissenschaftlicher Tatsachen berücksichtigt. Die gesamte Arbeit orientiert sich am Denkgebäude der von Siegfried Jäger (2004) entwickelten Kritischen Diskursanalyse und ihrer Anlehnung an Michel Foucault (1998). Die in den Zeitungen verwendeten Formulierungen, welche die Charakteristika der Stammzellen beschreiben, subjektivieren diese und stellen sie als lebendige Wesen mit bestimmten Fähigkeiten und Eigenschaften dar. Durch die Visualisierung von Embryonen und einzelnen Zellen werden diese als konkrete und autonome Entitäten medial dargestellt. Dadurch wird dem Körper und seiner individuellen wie sozialen Wahrnehmung neue Bedeutung verliehen, insofern als er in ein Ensemble ökonomisch verwertbarer Stoffe verwandelt wird, in dem sichtbar gemachte Embryonen und Körperzellen eigentums- und zirkulationsfähige Entitäten sind. Die Wahrnehmung des Embryos einschließlich seiner zellbiologischen Verformungen unter dem Mikroskop erscheint als von der Frau entkörpert und wird nicht in Frage gestellt. Es findet eine kultur- und sozialanthropologische Reflexion in der Auseinandersetzung mit Bioethik, dem moralischen Status des Embryos, der Rolle von Frauen und Paaren im Kontext der Stammzellenforschung, sowie dem Verständnis von Gesundheit und Krankheit statt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Stammzellenforschung Medien Diskursanalyse Grounded Theory biopolitische Mythen transnationaler kultureller Prozess Bioethik Frauen und Paare Gesundheit und Krankheit
Autor*innen
Claudia Fida
Haupttitel (Deutsch)
Stammzellenforschung als Headline
Hauptuntertitel (Deutsch)
der mediale Diskurs in Österreich aus kultur- und sozialanthropologischer Sicht
Paralleltitel (Englisch)
Stemcell research as a headline ; the medial discourse in Austria from a cultural- and socialanthropological view
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
115 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Aurelia Weikert
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines ,
44 Medizin > 44.00 Medizin: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.79 Ethnologie: Sonstiges
AC Nummer
AC07483517
Utheses ID
2771
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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