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Panorama culturel de la Grande-Terre
la Nouvelle-Calédonie entre enjeux politiques et défis linguistiques
Giulia Favaro
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Zohra Bouchentouf-Siagh
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31176
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29529.02815.667769-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum der Forschungen dieser Masterarbeit stand die Frage, inwiefern die Vereinbarungen von Noumea aus dem Jahr 1998 respektiert wurden. In dem Abkommen von Noumea habe ich hauptsächlich die kulturellen und sprachlichen Versprechen im Bezug zur Entwicklung und Schutz der einheimischen Kultur berücksichtigt. Ziel der Forschung, war nicht bloß die wirtschaftlichen Investitionen Frankreichs im Kulturbereich von Neukaledonien nachvollzuziehen, sondern auch die tatsächliche Zugänglichkeit, Verbreitung und Verwendung der neugegründeten kulturellen Zentren zu analysieren. Es ist wichtig zu wissen, dass vor dem Abkommen von Noumea, keine Bibliotheken und keine Kulturzentren (abgesehen der Volksschulen) außerhalb der „weißen“ Hauptstadt existierten. Überdies sind natürlich andere Fragen aufgetaucht, die ich zu beantworten versucht habe: welche sind die BenutzerInnen der Kulturzentren (Alter und Sprachgruppe), steigt die Anzahl der BenutzerInnen oder sinkt sie? Welche sind die Sprachen von Führungen, Dokumentation und Veranstaltungen die im Zentrum zur Verfügung der BenutzerInnen stehen? Welche Rolle spielen jetzt die Kanaksprachen in dem Verlagswesen und in dem kulturellen Angebot Neukaledoniens? Deswegen habe ich meine Reise als eine Tour der Kulturzentren der ganzen Insel organisiert: Centre Tjibaou, Mediathèque du Nord, Université de Nouvelle Calédonie, Bibliothek Bernheim, Centre Goa Ma Bwarha, Hienghene, Centre Poa Boa Vi Thila, Kone, Académie des langues kanak. Darüber hinaus, wollte diese Arbeit die aktuelle Rolle der Francophonie in diesen ehemaligen Kolonialgebiet Frankreichs untersuchen und im Allgemeinen die Interaktionen zwischen Kulturerscheinungen und politischer Macht. Diese Analyse wollte immer auch verstehen, inwiefern die Kulturzentren und die Schulen zusammenarbeiten, um deutlich zu machen wie der Zugang an literarischen oder künstlerischen Erscheinungen möglich ist, vor allem in den Volkstämme der Nord-Provinz die geographisch isoliert sind. In dieser Forschung wurden die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse die dieses Gebiet geprägt haben und deren zeitgenössischen politischen, sprachlichen und kulturellen Wirkungen analysiert. Hauptsächlich war für mich in diesem Zeitpunkt, eine Analyse von Neukaledonien als spezifische, multiethnische Gesellschaft nötig, aber natürlich auch als Konfliktsgebiet, noch heute in einem prekären Gleichgewicht zwischen Kulturaustausch und kultureller Überwältigung, zwischen einem zukünftigen noch unbestimmten politischen Emanzipation und den schmerzhaften Traumata der Kolonisation. Der historische einleitende Überblick ist erforderlich gewesen, um die gegenwärtigen kulturellen Interaktionssituationen zu verstehen: seit der Annektierung Neukaledoniens durch Frankreich im 1853, die Entwicklung der wirtschaftlichen, kulturellen Unausgeglichenheit zwischen Kolonisten und Einheimischen, der allmähliche Ausschluss der Alteingesessener bis deren territoriale und ökonomische Marginalisierung. Andere wichtige geschichtliche Ereignisse der Kolonialgeschichte Neukaledoniens wurden hierzu zur Sprache gebracht: die "freiwillige Verpflichtung" (engagement volontaire ou esclavage volontaire) tausender Arbeiter, die heftige europäische Einwanderung und die Entwicklung des Bergbaues u.a. In der zweiten Teil dieser geschichtlichen Einführung, hat meine Analyse sich auf die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts fokussiert, um die zeitgenössischen wesentlichen Tatsachen zu berücksichtigen: die "événements" (Ereignisse) der achtziger Jahre und zwar die bürgerkriegsähnlichen Zustände, die zur die Vereinbarungen von Nouméa im 1998 geführt haben. Der Schwerpunkt dieser Untersuchung wurde auf die aktuelle Tragweite der französischen kulturellen Einflüsse in den Medien (Radio, Fernsehen, Mediatheken, Kulturzentren, Musik, Verlagswesen) und im Bildungssystem Neukaledoniens gelegt. Ein Vergleich mit der Besorgnis erregenden Randrolle der 28 Regionalsprachen der Ureinwohner wurde durchgeführt, um die entsprechenden kulturellen Verbreitungen darzustellen und zu vergleichen: nach dieser Analyse, kann man jetzt feststellen, dass heute das Erlernen der Regionalsprachen eher als fakultativ betrachtet ist, trotz der Versprechen der Vereinbarungen von Noumea. Die Zahl der Diplominhaber in den verschiedenen Ethnien unterscheidet sich noch heute wesentlich. Natürlicherweise betrifft die Frage einer möglichen kulturellen Ausgleichung auch die zeitgenössischen wirtschaftlichen Unausgeglichenheiten Neukaledoniens. Um eine umfassende Analyse weiterzuführen, wurde die kulturelle Emanzipierung und Neubearbeitung der einheimischen Kultur abgehandelt. Die Verbreitung und die Zugänglichkeit der Kulturerscheinungen wurden analysiert, immer um die reelle Verwirklichung der Vereinbarungsversprechen festzustellen. Die kulturellen Zugänge von Kanak, Zoreilles (die Französen die kurzfristig bleiben) und Caldoches (die "weißen" Calédoniens die seit mehreren Generationen auf der Insel sind) wurden analysiert und vergliechen. Darüber hinaus wurden die sozialen Wirkungen dieser kulturellen und wirtschaftlichen Diskrepanz untersucht. Das Interview zum Anthropolog und Forscher Hamid Mokaddem der Université des Maîtres von Neukaledonien hat auch als wissenschaftliche Unterstützung dieser Forschung gegolten; dieses Gespräch, das dank der Betreuerin dieser Arbeit Prof. Bouchentouf-Siagh stattgefunden hat, war für die Feststellung meiner Ergebnisse bedeutungsvoll.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
New Caledonia Kanak France colonialism cultural centers libraries Centre Culturel Jean-Marie Tjibaou Melanesia
Schlagwörter
(Deutsch)
Neukaledonien Kanak Frankreich Kolonialismus Kulturzentren Bibliotheken /Centre Culturel Jean-Marie Tjibaou Melanesien
Autor*innen
Giulia Favaro
Haupttitel ()
Panorama culturel de la Grande-Terre
Hauptuntertitel ()
la Nouvelle-Calédonie entre enjeux politiques et défis linguistiques
Paralleltitel (Deutsch)
Das kulturelle Panorama Neukaledoniens als sprachpolitisches Element
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
126 S.
Sprache
Beurteiler*in
Zohra Bouchentouf-Siagh
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.22 Sprachlenkung, Sprachpolitik ,
73 Ethnologie > 73.82 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC11410733
Utheses ID
27726
Studienkennzahl
UA | 066 | 886 | |
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