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Ressorcenreichtum: Fluch oder Segen?
Carina Ille
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Arno Tausch
DOI
10.25365/thesis.31179
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29618.96423.607266-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, ob der Reichtum an Rohstoffen grundsätzlich einen Segen oder einen Fluch darstellt. Nach abstecken des theoretischen Rahmen, welcher die nähere Betrachtung von allgemeinen Gerechtigkeitstheorien und Entwicklungstheorien beinhaltet, wird versucht, die kapitalistischen Verhältnisse zwischen Nord und Süd dazustellen. Zudem findet ein Exkurs in die „Peruanische Wirklichkeit“ nach José Carlos Mariátegui statt. Er war ein peruanischer Marxist, der im Zuge seines Werkes „Sieben Versuche, die peruanische Wirklichkeit zu verstehen“, schon lange vor der Dependenztheorie Verhältnisse von Abhängigkeit und Ausbeutung erfasste.
Die kapitalistischen Verhältnisse zwischen Nord und Süd verdeutlichen nochmals aufgrund ihrer langen Geschichte, die zuvor besprochenen Ausbeutung- und Abhängigkeitsverhältnisse. Dies wird vor allem im Handel mit Rohstoffen sichtbar. Rohstoffe werden seit jeher ausgebeutet, transportiert, verkauft und verbraucht. Jedoch stellt sich hier die Frage, ob es tatsächlich auch Reichtum ist, wenn man viele Rohstoffe besitzt. Deshalb wird in einem nächsten Schritt erarbeitet, woran Reichtum überhaupt zu messen ist und welche Faktoren dafür eine Rolle spielen. Es spielen Faktoren, wie Institutionen, Politik (darunter vor allem die Fiskalpolitik), Partizipation, und natürlich auch die vorhandenen Rohstoffe selbst sowie produzierte und immaterielle Güter eine Rolle. Je nach Kontext, bezogen auf Wirtschaft, Politik, Kultur und Umwelt kann sich Reichtum unterschiedlich gestalten. Ebenso entstehen für die Länder dadurch unterschiedliche Chancen sich zu entwickeln. Ob Rohstoffe nun einen Segen oder einen Fluch darstellen hängt aber auch von dem Grad der Abhängigkeit ab. Ungleichheiten und Umweltzerstörung wirken sich zum Beispiel negativ auf die Entwicklung eines Landes aus. Obgleich eine gute Verwaltung eine patriotisch politische Führung für die Entwicklung fördernd sein kann. Dies verdeutlichen besonders die beiden Fallbeispiele Nigeria und Botswana. Botswana ist ein Paradebeispiel dafür, wie es möglich ist sich aufgrund großer Rohstoffvorkommen zu entwickeln. Durch eine patriotisch geführte Politik und eine organisierte Verwaltung haben sie es geschafft, durch den vernünftigen Handel mit Diamanten, sich zu einem Land mit mittleren Einkommen zu entwickeln. Wohingegen Nigeria trotz ihrer reichhaltigen Erdölvorkommen in einem Zustand der Armut verharrt. Hier herrscht ein hohes Maß an Korruption und Misswirtschaft. Die Profite kommen zum größten Teil der Regierung und den dort ansässigen Konzernen zugute.
Afrika ist reich an Rohstoffen, einige Länder haben es geschafft sich zu entwickeln, andere nicht. Man kann also erkennen, dass Rohstoffreichtum nicht per se Fluch bedeutet.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the question of whether an abundance of raw materials is basically a blessing or a curse. Following a discussion of the theoretical framework, which includes further consideration of general theories of justice and theories of development, it will be attempted to demonstrate the capitalist relations between the North and the South. In addition, it discusses the “Peruvian Reality” according to José Carlos Mariátegui. Mariátegui was a Peruvian Marxist who, in the course of his work, “Seven Interpretative Essays on Peruvian Reality”, captured the relationship between dependency and exploitation even long before the dependency theory was developed.
The capitalist relations between the North and the South also illustrate, due to their long history, the previously discussed relationship between exploitation and dependency. This becomes particularly obvious in the context of commodities trading. Raw materials have always been exploited, transported, sold and consumed. However, this raises the question of whether being rich in natural resources actually constitutes wealth. Therefore, in one of the next steps, it will be determined based on which criteria wealth can be measured, and which factors are relevant for this determination. Factors such as institutions, politics (including in particular fiscal policy), participation, and of course both existing raw materials themselves and manufactured and intangible goods play a role. Depending on the context, in relation to economics, politics, culture and the environment, wealth can be defined differently. Accordingly, different opportunities arise for countries to develop. Whether raw materials are seen as a blessing or a curse also depends on the degree of dependence. For example, inequality and environmental degradation have a negative impact on a country’s development. Good administration and patriotic political leadership, on the other hand, may be beneficial for a country’s development. This is illustrated in particular by the case studies of Nigeria and Botswana. Botswana is a prime example of how it is possible for a country to develop because of large raw material deposits. Through patriotic policies and an organised administration, and through the reasonable trade in diamonds, Botswana managed to develop into a middle-income country. Nigeria, on the other hand, despite its rich oil fields, remains in a state of poverty. Nigeria has high levels of corruption and mismanagement. Any profits benefit, for the most part, the government and local companies.
Africa is rich in natural resources. Some countries have managed to develop, others have not. It is therefore clear that an abundance of natural resources is not necessarily a curse.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Ressourcenfluch Rohstoffreichtum kapitalistische Verhältnisse Nord-Süd-Beziehungen Gerechtigkeitstheorie Dependenztheorie Afrika
Autor*innen
Carina Ille
Haupttitel (Deutsch)
Ressorcenreichtum: Fluch oder Segen?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
V, 115 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arno Tausch
Klassifikationen
83 Volkswirtschaft > 83.30 Wirtschaftsentwicklung, Wirtschaftsstruktur: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.46 Entwicklungsökonomie ,
83 Volkswirtschaft > 83.63 Volkswirtschaftliche Ressourcen, Umweltökonomie ,
89 Politologie > 89.70 Internationale Beziehungen: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.93 Nord-Süd-Verhältnis
AC Nummer
AC11347006
Utheses ID
27729
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |