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Eine andere Bildung ist möglich - globales Lernen im Schulbuch
eine Analyse der Geographie- und Wirtschaftskundebücher für die Sekundarstufe I
Judith Koch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Helmuth Hartmeyer
DOI
10.25365/thesis.31184
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30440.19313.631053-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit analysiert Schulbücher in Bezug auf die Umsetzung des Konzepts «Globales Lernen». Pädagogische Voraussetzungen und Anforderungen verändern sich in einer zunehmend globalisierten Welt. Der Ansatz des Globalen Lernens setzt sich mit der Frage nach den Ansprüchen an Bildung im 21. Jahrhundert auseinander. Dabei wird auf den Erwerb von fachlichen, sozialen, methodischen, analytischen und reflektorischen Kompetenzen gesetzt, die die Lernenden im Umgang mit Informationsflut, Orientierungslosigkeit, Ungewissheit und Zukunftsängsten unterstützen sollen.
Für das Unterrichtsfach Geographie und Wirtschaftskunde ist die Umsetzbarkeit und Notwendigkeit in der Fachliteratur unumstritten und auch der Lehrplan beinhaltet Aspekte des Globalen Lernens. Zur Untersuchung der Bücher wurde ein Fragenkatalog anhand von bestehenden Qualitätskriterien für Bildungsmaterialien zu Globalem Lernen erstellt. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse der meistverwendeten Schulbücher für Geographie und Wirtschaftskunde im Pflichtschulbereich (unterwegs, geo-link, Faszination Erde) konnte festgestellt werden, dass globalen Vernetzungen und Methodenkompetenzen vermittelt wurden. Ein Defizit besteht jedoch immer noch in der Darstellung des Globalen Südens. Viktimisierungen verhindern eine gleichwertige Sicht auf Menschen aus dem Globalen Süden, wodurch der Weg zur Weltgesellschaft versperrt wird. Vernetztes und antizipatorisches Denken sind bedeutende Kompetenzen, die durch freies Arbeiten gefördert werden sollen. Die Anregungen in den untersuchten Büchern sind jedoch meist weder in Bezug auf die Aufgabenstellung noch auf das Lernarrangement hin offen gestaltet. Die Freiheit, eigene Visionen zu entwickeln oder sich alternative Entwicklungsmöglichkeiten auszudenken, wird den Lernenden häufig nicht zugesprochen. Stattdessen werden Informationen und Theorien als unantastbare Realität vermittelt, da kritische Auseinandersetzungen mit Entstehungshintergründen oder Anregungen zur Stellungnahme fehlen. Auffällig ist auch, dass oft der direkte Bezug zu den Lernenden fehlt. Trotz des Versuchs, das Lernen über «Exotistan» durch Berichte von Gleichaltrigen aus dem jeweiligen Land abzubauen, fehlt das letzte Bindeglied und die Frage «Was hat das mit mir zu tun?» bleibt meist unbeantwortet.
Abstract
(Englisch)
The present study analyses school textbooks with respect to the implementation of «Global Learning». In an increasingly globalised world, new and different pedagogic approaches are needed. The concept of Global Learning addresses this contemporary challenge and suggests that technical and methodical expertise, social skills, as well as analytical and reflectory thinking are key competencies required to cope with the challenges of information overload, disorientation, uncertainty, and anxieties about the future.
Scientific literature shows that Global Learning is a feasible and important concept within the subject of Geography and Economics. Indeed, aspects of Global Learning can already be found within the subject’s curriculum. To analyse the books, a questionnaire based on existing quality criteria for education materials on Global Learning was created. The most commonly used textbooks of Geography and Economics in secondary education (unterwegs, geo-link, Faszination Erde) were evaluated by means of qualitative content analysis. Results indicate that even though Global Learning has made its way into teaching materials, descriptions of the Global South still include stereotyping and victimisation. That is, people from the Global South and the Global North are not considered equal, thus preventing the development of a world society. In order to encourage important competencies like interconnected and anticipatory thinking, individualised instructions are needed. However, none of the investigated books provides consistent suggestions for individualised learning arrangements and open questions. Opportunities to develop one's own visions or alternative perspectives are missing. Established theories and information are taught as untouchable truths, rather than encouraging students to scrutinise the background and advance their own opinion. Exercises directly involving students in the discussed subjects are rare, as are relevant examples. In fact, asking children from foreign countries to report about their everyday life helps to break down boundaries in many cases. Nonetheless, the question «How am I involved in this situation» remains mostly unanswered.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Global Learning Textbook Analysis Geography and economics Austrian Sekundary School
Schlagwörter
(Deutsch)
Globales Lernen Schulbuchanalyse Geographie und Wirtschaftskunde österreichische Pflichtschule
Autor*innen
Judith Koch
Haupttitel (Deutsch)
Eine andere Bildung ist möglich - globales Lernen im Schulbuch
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse der Geographie- und Wirtschaftskundebücher für die Sekundarstufe I
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
110 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmuth Hartmeyer
AC Nummer
AC11350577
Utheses ID
27734
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |