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Die Veränderung von Tradition durch Migration am Beispiel Dreizehnlinden in Brasilien
Elisabeth Kuhn
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Elke Mader
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31185
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29737.66946.561359-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das „Tiroler Dorf“ Dreizehnlinden (Santa Catarina, Brasilien) wurde im Jahre 1933 von Österreichern und Österreicherinnen gegründet, die im Rahmen einer organisierten Auswanderung nach Brasilien gelangten. Wer im Rahmen des Projektes auswandern durfte wurde sehr genau vom Siedlungsgründer bestimmt. Diese Arbeit behandelt die Frage, wie die Österreicher und Österreicherinnen ihre Traditionen und Gewohnheiten an die neuen Bedingungen in Brasilien anpassten. Hierfür wurde eine qualitative Textanalyse von Briefen der Auswanderer vorgenommen, die im Jahr 1934 von der Tiroler Bauernzeitung abgedruckt wurden. Die Analyse ergab, dass das unterschiedliche Klima, andere Böden, Vegetation und Fauna die Anpassung der landwirtschaftlichen Techniken an die Gegebenheiten forderte. Das Nahrungsmittelangebot änderte sich fundamental, und obwohl die Österreicher_innen ihre Essenstraditionen hoch hielten (z.B. Knödel), kamen sie auch sehr schnell auch in Kontakt mit Brasilianischen Speisen – wie dem Churrasco, das in Südbrasilien traditionell bei Festen zubereitet wird – und übernahmen diese zum Teil. Bräuche wie das Erntedankfest wurden aufgrund des anderen Klimas um Monate verschoben, und zu Weihnachten, das in Brasilien in den Hochsommer fällt, vermissten die Ausgewanderten den Schnee. Auch die Sozialstruktur änderte sich kurzfristig: Es wurde ein gemeinschaftlichen System entworfen, bis die Familien selbst für sich sorgen konnten. Während sich die Ausgewanderten bemühten, ihre Lebensweise in Brasilien weiterzuführen, wurden doch viele Traditionen angepasst oder verworfen, da sie keinen Bezug mehr zu der neuen Umgebung aufwiesen.
Abstract
(Englisch)
In 1933, Austrian migrants founded a settlement in Santa Catarina, Brazil – today known as Treze Tílias, or the “Brazilian Tyrol”. The migration was organised as a group migration and settlers were carefully selected. This thesis examines how these Austrian settlers adapted their traditions and costumes to the new environment. A qualitative text analysis was used to analyse the letters written by the migrants and printed in the newspaper Tiroler Bauernzeitung in 1934. The analysis revealed that the new climate, soil conditions, flora and fauna requested the adaptation of farming techniques. The diet changed due to a fundamental change of staple food. Although the migrants valued their food traditions, they came into contact with Brazilian food very early – e.g. with Churrasco, which is prepared traditionally in southern Brazil at festivities – and adopted them to some extend. Traditions such as Erntedank (thanksgiving) had to be celebrated in another time of the year due to the different climate; and Christmas, which is celebrated in the depth of winter in Austria, is celebrated in Brazil in midsummer. Further, the social system was changed radically for a short term: a collective system of life, work and nutrition was established until each family was able to sustain themselves again. Although the migrants tried to continue their lifestyle also in their host country, many traditions had to be adapted or abandoned, because they lacked the connection to the new environment.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kultureller Wandel Tradition Migration Dreizehnlinden Brasilien Tirol
Autor*innen
Elisabeth Kuhn
Haupttitel (Deutsch)
Die Veränderung von Tradition durch Migration am Beispiel Dreizehnlinden in Brasilien
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
131 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elke Mader
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.50 Kultureller Wandel ,
74 Geographie > 74.26 Mittelamerika, Südamerika
AC Nummer
AC07562945
Utheses ID
27735
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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