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Menschliche Sicherheit am Prüfstand
eine Veränderung im Sicherheitsdiskurs oder doch nur leere Worte?
Romana Wochner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ursula Werther-Pietsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31233
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29561.59824.301659-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der vorliegenden Diplomarbeit liegt das Konzept menschliche Sicherheit bzw. Human Security zu Grunde. Dieses Konzept wurde vor 20 Jahren von einer Arbeitsgruppe der UNO ins Leben gerufen und sollte den Fokus im Sicherheitsdiskurs wesentlich revolutionieren und den individuellen Menschen ins Blickfeld rücken. Nach wie vor kreisen jedoch Debatten und Diskussionen um die Frage wie dieses Konzept auszulegen und zu interpretieren sei. Hauptsächlich teilen sich die Denkströme in eine enge Herangehensweise und einen breiteren Zugang. Die enge Interpretation bezieht sich auf Freedom from Fear, Sicherheit wird in diesem Zusammenhang mit Freiheit von Furcht definiert und an zwischenstaatlichem Frieden festgemacht. Die breite Herangehensweise greift weiter und bezieht eine Freedom from Want mit ein, Sicherheit knüpft in diesem Sinne an die individuelle Situation von Menschen an und erkennt, dass Gefahrenlagen viel öfter innerstaatlich herrühren, als das grenzüberschreitende Bedrohungen Sicherheit gefährden. Den theoretischen Teil dieser Arbeit einleitend wird die Aktualität des Konzepts menschlicher Sicherheit überprüft und untersucht, inwiefern es Menschen in unsicheren Situationen dienen kann. Unsichere Situationen können auch als fragile Situationen bezeichnet werden, der theoretische Schwerpunkt liegt dementsprechend auf dem Fragilitätsdiskurs. In Verbindung mit Human Security stellt sich die Frage, inwiefern menschliche Sicherheit positiv auf Peacebuilding und Statebuilding Prozesse wirken kann, da internationale Interventionen oft von externen Interessen geprägt sind und man verabsäumt auf die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort einzugehen. Zur Anwendung der Theorie in der Praxis wurde für diese Arbeit das Parade-Fallbeispiel für internationale Interventionen gewählt, der Staat Kosovo. Angesichts der Tatsache, dass die internationale Gemeinschaft dort seit über zehn Jahren vor Ort ist, drängt sich die Frage auf, inwiefern Interventionen einem Staat beim Überwinden fragiler Strukturen helfen können. Fest steht, dass gesellschaftliche Verhältnisse und innerstaatliche Konsensfähigkeit als tragende Säulen in friedensbildenden Prozessen erkannt werden müssen und Statebuilding und Peacebuilding Prozesse nicht selten dieser Erkenntnis nachhinken. Abseits des Fallbeispiels Kosovo interessiert im dritten Teil dieser Arbeit die Umsetzung menschlicher Sicherheit in Österreich. Auch hier begegnen freilich unsichere Situationen. Hierfür wurden drei aus dem Kosovo emigrierte Frauen um ein Interview gebeten. Die Quintessenz dieser Analyse weist darauf hin, dass ihre „Grundbedürfnisse“ zwar abgedeckt sind, ihnen die Situation in Österreich allerdings weder gesellschaftliche noch intellektuelle Entfaltungsmöglichkeiten gewährleistet, die jedoch ebenso im Sinne von Freedom from Want Teil von menschlicher Sicherheit sind.
Abstract
(Englisch)
Human Security has been the centre of ongoing debates and international discussions for almost 20 years now. The concept, originally introduced by a UN working group in 1994, should revolutionise the definition of security by moving the individual human being into view. Opinions and ideas around human security may vary, but two main themes dominate the discussions: Freedom from Fear vs. Freedom from Want. The traditional Freedom from Fear approach defines “human security” as abstinence from violence and interstate conflict. In contrast, the Freedom from Want perspective suggests that “human security” should be defined as more than only interstate peace. Proponents of the Freedom from Want perspective note that dangers result more often in insecurities arising from everyday life for example, food security, economic security, health security and so on. They also assert that states themselves can be a source of danger to their citizens, as was shown in the cases of Libya and Syria. Traditional conceptions of security are not able to keep up with current changes in security needs. The more expansive definition of security favoured by Freedom from Want perspective better accounts for contemporary security issues than does the narrower definition employed by the Freedom from Fear approach. This diploma thesis begins by exploring recent trends in human security by focusing on keywords such as “democratisation,” “resilience,” “empowerment,” “human rights,” and “legitimation.” This thesis then reads these themes in light of peacebuilding and statebuilding theory, focusing on social relations vs. external players in international interventions. As Kosovo has proven to be the best example of international acting in fragile situations, in this thesis it is used as a case study. Specifically, this research focuses on how external players manage to implement the theoretical meaning of human security in their work, as international interventions that are influenced by outside interests have been found to fail to meet the needs of the local population. The third part of this work bridges understandings of human security in gleaned from the Kosovo case study with the Austrian experience. It does so by focusing on the human security as it is conceptualized in Austria by drawing from the experiences that three women who emigrated from Kosovo to Austria reported in interviews. The purpose of this study was to confirm whether interview subjects‘ needs in the context of human security are met and if Austria can guarantee human security to its citizens. The findings of this analysis indicate that subjects‘ basic needs are met in Austria but that they are guaranteed neither social nor intellectual development opportunities. Opportunities for personal enrichment are consistent with that imagined by the Freedom from Want perspective, and this finding therefore calls into question Austria’s success at ensuring.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Human Security Kosovo Peacebuilding Statebuilding
Schlagwörter
(Deutsch)
Menschliche Sicherheit Kosovo Peacebuilding Statebuilding
Autor*innen
Romana Wochner
Haupttitel (Deutsch)
Menschliche Sicherheit am Prüfstand
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Veränderung im Sicherheitsdiskurs oder doch nur leere Worte?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
IV, 116 S
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ursula Werther-Pietsch
Klassifikationen
89 Politologie > 89.40 Innere Beziehungen des Staates: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.42 Staat und Bürger ,
89 Politologie > 89.71 Internationale Zusammenarbeit: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.94 Internationale Beziehungen: Sonstiges
AC Nummer
AC11350599
Utheses ID
27771
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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