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White men saving gay men from Muslim men?
zur Vergeschlechtlichung homonationalistischer Diskurse in Westeuropa
Sarah Ponesch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Cengiz Günay
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31238
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30035.48376.163653-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit macht es sich zum Ziel den Ansatz des „Homonationalismus“, welcher 2007 von Jasbir Puar in den USA eingeführt wurde, aufzugreifen und in einen westeuropäischen Bezugsrahmen zu übersetzen. Dieser bezeichnet ein Phänomen, welches als Kontinuum ‚westlich-kolonialistischer‘ Rettungsnarrative verstanden werden kann und mit der – oftmals rein rhetorischen und/oder symbolischen und weder vollständigen noch inklusiven – Inkorporation (ausgewählter) homosexueller Subjekte in die Stadt/Nation/Region einhergeht, während gleichzeitig (vor allem aber nicht nur) Muslim(_inn)e(n) als ‚Bedrohung‘ für erstere identifiziert und festgeschrieben werden. Hierbei wird Homophobie einer von ‚unseren‘ westeuropäischen Gesellschaften ‚überwundenen Zeit‘ zugeschrieben, welche jedoch immer (noch) von den orientalisierten ‚Anderen‘ verkörpert würde und somit auch bei ‚ihnen‘ zu bekämpfen sei. Im Prozess des otherings wird ‚Westeuropa‘ dabei gleichsam von der Problematik von Homophobie ‚reingewaschen‘ und als ‚Hüter der Menschenrechte‘ positioniert. Ziel dieser Arbeit ist es daher zu untersuchen, wie Debatten über die angeblich erhöhte Homophobie seitens ‚muslimischer (oder als solcher identifizierter) Minderheiten‘ und die Behauptung ‚ihrer‘ (und nur ihrer) damit einhergehenden ‚Gefährdung‘ homosexueller Staatsbürger(_innen) strukturiert sind und welche politischen Implikationen diese beinhalten. Zum einen soll herausgearbeitet werden, wie die diskursive Herstellung eines scheinbaren Dualismus zwischen ‚Muslimen‘ – als orientalisierte ‚Andere‘ – versus ‚Schwulen‘ – als ‚westeuropäisches Wir‘ – funktioniert. Zum anderen wird jedoch auch danach gefragt, wie diese homonationalistischen Diskurse mit Fragen ökonomischer und politischer Verwertbarkeit verbunden und von einer bestimmten neoliberalen Vorstellung von Diversität unterfüttert sind. Die Forschungsfrage richtet sich dabei auf die Beantwortung, wie und warum homonationalistische Diskurse laut einschlägiger Literatur vorwiegend männlich vergeschlechtlicht sind. In diesem Sinne liegt das Hauptaugenmerk vor allem darauf herauszufinden, welche Rolle Geschlecht – und hier vor allem seine intersektionelle Verschränkung mit weiteren gesellschaftlichen ‚Markern‘ wie race, Sexualität oder Klasse – in der Ausgestaltung homonationalistischer Diskurse einnimmt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Homonationalismus Orientalismus
Autor*innen
Sarah Ponesch
Haupttitel (Deutsch)
White men saving gay men from Muslim men?
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Vergeschlechtlichung homonationalistischer Diskurse in Westeuropa
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
132 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Cengiz Günay
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.25 Sexualität ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung ,
89 Politologie > 89.22 Nationalismus ,
89 Politologie > 89.42 Staat und Bürger
AC Nummer
AC11347788
Utheses ID
27776
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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