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Fair exploited
eine kritische Analyse des Fair Trade Konzepts mit Fokus auf die Auswirkungen in Konsument_innenländern
Elisabeth Luif
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johannes Jäger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31240
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29777.90496.349059-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird das Konzept Fair Trade aus ideologiekritischer Perspektive untersucht. Untersuchungsgegenstand ist hierbei das konsolidierte, professionalisierte Fair Trade Netzwerk mit einheitlicher inhaltlicher Ausrichtung wie es sich seit den 1990er Jahren durchgesetzt hat. Der verwendete Ideologiebegriff ist erkenntniskritisch und identifiziert Ideologie als Mechanismus zur Verschleierung gesellschaftlicher Herrschaft und Subjektformierung. Er beruht auf den Theorien von Karl Marx, Louis Althusser und Pierre Bourdieu. Schließlich erfolgt die Verortung des Fair Trade Konzepts innerhalb neoliberaler Ideologie mit besonderem Fokus auf die ideologischen Funktionen in Konsument_innenländern. Anhand einer Analyse der Widersprüche zwischen Fair Trade Marketing, der konkreten Praxis anhand der FLO-Standards (Fair Trade Handelskonditionen) und sozioökonomischen Verhältnissen wird herausgearbeitet, dass Fair Trade zur Festschreibung und Naturalisierung bestehender globaler Arbeitsteilung beiträgt und gesellschaftliche Strukturen ausblendet – Ursachen für „unfaire“ Welthandelsbedingungen werden in individuellem Fehlverhalten einzelner Marktteilnehmer_innen gesehen. Die ideologischen Funktionen des Fair Trade Marketings im Norden können in der Legitimierung sozialer Ungleichheit innerhalb von Konsument_innenländern und der Etablierung eines spezifischen Fair Trade Warenfetischismus gesehen werden. Das marktvermittelte Fair Trade Konzept ist also nicht geeignet, kapitalistische Strukturen anzugreifen bzw. fairer zu gestalten. Im Gegenteil: Fair Trade suggeriert die Möglichkeit eines guten Lebens für alle im (neoliberalen) Kapitalismus und trägt so zur Verschleierung und Naturalisierung kapitalistischer Verhältnisse bei.
Abstract
(Englisch)
This paper critically examines the concept of fair trade using an ideology critical perspective based on the theories of Karl Marx, Louis Althusser and Pierre Bourdieu. The notion of ideology used identifies ideology as a mechanism to disguise capitalist structures and to form subjects. The subject of investigation in this paper is limited to the homogenous fair trade concept which represents the agenda of the centralized, professionalized Fair Trade Network as it has developed since the 1990s. It is shown then that fair trade can be located within neoliberal ideology, the focus lies hereby on the ideological effects of Fair Trade in consumer countries. The analysis of contradictions between fair trade marketing, standards (terms of trade as developed by FLO) and socioeconomic realities leads to following conclusions: Fair trade supports and legitimizes the existing international division of labor and masks social structures by identifying individual malpractice on the market as the cause for unfair trading relationships. Ideological functions in consumer countries can be furthermore seen in the legitimization of social inequality within consumer countries and the establishment of a new kind of fair trade commodity fetishism. The market-based fair trade concept therefore cannot be seen as a tool to challenge capitalist structures. On the contrary – by suggesting that a good life for all is possible within (neoliberal) capitalism it helps to disguise and naturalize structural power relations.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
fair trade network fair trade concept critique of ideology commodity fetishism subject formation social inequality neoliberal capitalism neoliberal subject
Schlagwörter
(Deutsch)
Fair Trade Netzwerk Fair Trade Konzept Ideologiekritik Warenfetischismus Subjektformierung soziale Ungleichheit neoliberaler Kapitalismus neoliberales Subjekt
Autor*innen
Elisabeth Luif
Haupttitel (Deutsch)
Fair exploited
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine kritische Analyse des Fair Trade Konzepts mit Fokus auf die Auswirkungen in Konsument_innenländern
Paralleltitel (Englisch)
Fair Exploited. A critical analysis of the fair trade concept with focus on the impacts in consumer countries.
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
129 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johannes Jäger
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.46 Entwicklungsökonomie
AC Nummer
AC11347468
Utheses ID
27778
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1