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Otpor!
gewaltfreie Revolution als Instrument externer Demokratieförderung?
Manuela Vasic
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfram Schaffar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31264
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29303.38701.178864-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird die gesellschaftliche und politische Rolle der sozialen Bewegung „Otpor!“ untersucht, welche maßgeblich zur demokratischen Revolution am 05. Oktober 2000 in Serbien beigetragen hat. Damit verbunden lautet die zentrale Frage inwieweit die Bewegung als Instrument politischer AkteurInnen im Kontext der externen Demokratieförderung eingesetzt wurde. Es wird daher versucht aufzuzeigen in welcher Beziehung sich die Bewegung mit politischen AkteurInnen befand. Denn obwohl die Bewegung offiziell jeden Kontakt mit dem politischen Feld vermieden hat, kann von einer Zusammenarbeit der Bewegung sowohl mit dem nationalen, als auch mit dem internationalen Politikfeld gesprochen werden. Vor diesem Hintergrund kann ebenso von einer Geschlossenheit der oppositionellen Kräfte gesprochen werden, die es sich zum Ziel machte den Regimewechsel in Serbien herbeizuführen. Dabei wird dargestellt unter welchen Bedingungen es zur Gründung der Bewegung „Otpor!“ gekommen ist. Aus diesem Grund erfolgt zu aller erst die Analyse der Milošević-Ära. Darin soll die Ursache für das Entstehen der Bewegung aufgezeigt werden bzw. aus welchem Grund es sich die Bewegung zum Ziel machte einen Regimewechsel herbeizuführen. Anschließend richtet sich der Fokus der Analyse auf die soziale Bewegung „Otpor!“. In diesem Teil wird beschrieben unter welchen theoretischen Gesichtspunkten sich die Bewegung „Otpor!“ als soziale Bewegung analysieren lässt, und gleichzeitig wird auf die einflussnehmende Rolle politischer AkteurInnen hingewiesen. Es gibt Hinweise, dass von internationalen Organisationen bzw. der US-Regierung die Bewegung bei ihrer Organisierung und Strategieführung finanziell, logistisch und ideologisch maßgeblich unterstützt wurde. Dahingehend besteht auch die Kritik die Bewegung sei von außen gelenkt worden, womit im Wesentlichen die Motive der internationalen RegimegegnerInnen hinterfragt werden. Denn die Politik der externen Demokratieförderung galt als offizielle Begründung für die EU und die US-Regierung in Serbien und in anderen Teilen der Welt einen Demokratisierungsprozess einleiten zu wollen. Vor diesem Hintergrund wird besprochen wie „Otpor!“ nach der erfolgreichen Revolution in Serbien, selbst zum/zur externen AkteurIn im Kontext der Demokratieförderung wurde. Nach dem Umsturz am 05. Oktober 2000 veränderte sich die Bewegung und formte sich zur NGO „CANVAS“. Damit verbunden gibt es eindeutige Hinweise, dass sich „Otpor!“ am oft kritisch hinterfragten Revolutionsexport der internationalen Gemeinschaft beteiligt hat. Insbesondere indem die NGO als Experte für einen Wissenstransfer über gewaltfreie Methoden und Strategien in anderen Ländern fungierte. Hervorzuheben ist, dass diese Strategien ursprünglich von VertreterInnenn der US-Regierung vorgebracht wurden. Da von der internationalen Gemeinschaft überwiegend geopolitische und hegemoniale Motive bei ihren Programmen zur externen Demokratieförderung vermutet werden, kann behauptet werden, dass „Otpor!“ nicht nur in Serbien, sondern auch international zur Herbeiführung von Revolutionen instrumentalisiert wurde.
Abstract
(Englisch)
In this thesis the societal and political role of the social movement „Otpor!“ will be analyzed. This social movement made a tremendous contribute to the democratic revolution in Serbia on the 5th October 2000, and in this regard not only the role of foreign democracy promoters will be questioned, but also their influence on the social movement. Further will be questioned to which extent the social movement “Otpor!” was exploited from foreign actors for their democracy promotion programmes in Serbia and in other countries. In this context the relation between the social movement and actors from the political field will be focused. Even though the movement officially denied any contact to the political field, it could be argued that there was a cooperation between the movement and political actors on the national and international level. Because of the fact that “Otpor!” and the political actors built together an oppositional coalition aiming a regime change in Serbia. Furthermore it will be illustrated under which circumstances the social movement “Otpor!” was founded. In this case it is important to analyze the Milošević-Era in order to explain the reason for the establishment of the movement and why a regime change became its most important goal. The following section focuses then explicitly on the social movement “Otpor!”. More precisely this section describes under which theoretical prospects “Otpor!” could be analyzed as a social movement, and simultaneously the role of influential political actors will be pointed out. It is evident that “Otpor!” got an enormous financial, strategic and ideological support from international organizations respectively from the US-Organizations. This is why many analysts are criticizing the possibility that the movement was guided from abroad. The policy of the foreign democracy promotion explained officially why the EU and the US-government were interested in regime change in Serbia and in other semi-authoritarian countries, but for their engagement in democracy promotion are often different causes assumed. So the motives of the international supporters will be also questioned. After the 5th October 2000 “Otpor!” changed and transformed later on into the NGO “CANVAS”. It will be discussed to which extent the social movement “Otpor!” respectively its NGO could be seen as a democracy promotion tool. Because of the fact that “Otpor!” was also exporting revolutions by transferring their knowledge of non-violent strategies and methods to activists in other countries and it has to be mentioned that these strategies were developed from US-agents. In this sense “Otpor!” took part in the often criticized democracy promoting programme of the international community, which is especially known for its revolution export in aiming regime change. It can be approved that international actors and in particular the US-government (as financial donors) influenced the preconditions for a regime change in semi-authoritarian countries. Due to some political occasions one can assume likewise geopolitical motives of foreign donors in bringing down dictators. In this case “Otpor!” acted not only as a revolution expert but also as a democracy promotion tool.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
social movement Otpor democratic Revolution Serbia Color Revolution Democracy Promotion
Schlagwörter
(Deutsch)
Soziale Bewegung Otpor demokratische Revolution Serbien Farbrevolution externe Demokratieförderung
Autor*innen
Manuela Vasic
Haupttitel (Deutsch)
Otpor!
Hauptuntertitel (Deutsch)
gewaltfreie Revolution als Instrument externer Demokratieförderung?
Paralleltitel (Englisch)
Otpor! - Nonviolent revolution as a democracy promotion tool?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
121 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfram Schaffar
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC11419270
Utheses ID
27799
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1