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Zwischen Stillstand und Aufbruch
Geschlechterverhältnisse in landwirtschaftlichen Familienbetrieben in Nicaragua
Simone Peter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Maria Wurzinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31280
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29828.52959.568154-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit Geschlechterverhältnissen in landwirtschaftlichen Familienbetrieben in drei Gemeinden in Nandaime, im Südosten Nicaraguas. Hauptziel der Feldforschung war sichtbar zu machen, wie sich Geschlechterverhältnisse unter Einfluss der politökonomischen Veränderungen der letzten drei Jahrzehnte verändert haben. Vor allem in ländlichen Bereichen sind Frauen gegenüber Männern im Zugang zu verschiedenen Ressourcen eher benachteiligt. Anhand des empirischen Feldbeispiels werden Landbesitz und Landkontrolle, Entscheidungsfindung, Arbeitsteilung, ökonomische Strategien und Zugang zu anderen Ressourcen wie Wissen und Weiterbildung von Männern und Frauen diskutiert. Die Datenerhebung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Projekt DEPARTIR der Agraruniversität in Managua, wobei Daten partizipativer Instrumente, Ergebnisse von quantitativen Fragebögen und qualitative Interviews trianguliert wurden. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass sich die Struktur des Landbesitzes durch die Agrarreform der 1980er Jahre und Vererbung zugunsten von Frauen verändert hat, Frauen gegenüber Männern in diesem Bereich jedoch immer noch benachteiligt sind. Außerdem verdeutlichten die Resultate, dass Frauen täglich bis zu drei Stunden mehr als Männer arbeiten. Frauen sind fast zur Gänze für die sogenannten reproduktiven Tätigkeiten im Haushalt zuständig und leisten zusätzlich produktive Beiträge zum Haushaltseinkommen durch Viehwirtschaft und Selbstständigkeit. Männer hingegen sind großteils für Landwirtschaft und Lohnarbeit verantwortlich. In den letzten Jahren führt temporäre Arbeitsmigration von Männern dazu, dass Frauen verstärkt auch Teile der landwirtschaftlichen Arbeit übernehmen. Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Auswirkungen von ökonomischen Krisen und veränderten Lebenserhaltungsstrategien eine Ausweitung der Verantwortung von Frauen sind. Diese Entwicklung ermöglicht Frauen einerseits vergleichsweise bessere Kontrolle über finanzielle und andere Ressourcen, resultiert jedoch auch in beachtlich höheren Arbeitsbelastungen.
Abstract
(Englisch)
This thesis discusses gender relations in family farming in three communities in Nandaime, in the southeast of Nicaragua. The key objective of the empirical research was to demonstrate in what way gender relations had been influenced by political and economic change during the last three decades. Especially in rural areas most women are facing disadvantages in their access to resources compared to men. Gendered structures of land ownership and control, decision- making, labour division, economic strategies and access to other resources like knowledge and capacity building activities have been the topics of investigation in order to highlight the impact of political and economic upheavals on gender relations. Data was collected in collaboration with DEPARTIR project of the National Agrarian University. The methodological background was based on combined data from participative instruments on the one hand as well as quantitative questionnaires and qualitative interviews on the other hand. Results of the study show that structures of land tenure have changed mainly through agrarian reforms and inheritance schemes favoring women. Nevertheless women still own and control less land than men. The findings also display that on an everyday basis, women work up to three hours longer than men. Women are almost exclusively responsible for reproductive activities at household level. In addition, they contribute to productive activities like animal husbandry and self-employment. In contrast, men are mainly responsible for agricultural activities and wage labour. Lately temporary labour migration of men has been increasing. This relates to the consequence that women have partially been taking over agricultural activities for men. According to the empirical findings, economic crisis and changing livelihood strategies have resulted in cumulating responsibilities for women. Although this process has been improving women´s access to financial and other resources at household level, it also involves significant increases in women’s workloads.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Gender Nicaragua agriculture
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlechterverhältnisse Nicaragua Landwirtschaft
Autor*innen
Simone Peter
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Stillstand und Aufbruch
Hauptuntertitel (Deutsch)
Geschlechterverhältnisse in landwirtschaftlichen Familienbetrieben in Nicaragua
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
143 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Wurzinger
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.99 Land- und Forstwirtschaft: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC11979858
Utheses ID
27813
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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