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Die Befreiungsphilosophie Enrique Dussels und die zapatistische Bewegung in Mexiko
von gegenseitigen Einflüssen im Denken und Handeln
Frank Epple
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Anke Graneß
DOI
10.25365/thesis.31304
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29057.54230.500055-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Diplomarbeit werden Bezüge zwischen dem Befreiungsdenken Enrique Dussels und der südmexikanischen revolutionären Bewegung Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN; Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) dargestellt. Darüber hinaus wird geklärt, ob das philosophische System von Enrique Dussel für die Analyse der zapatistischen Bewegung dienlich ist. Beides erfolgte anhand der Textanalyse der Werke Dussels sowie der Analyse von Texten über die EZLN.
Enrique Dussel widmete 1998 sein Werk La Etica de la Liberación en la edad de la Globalización y de la Exclusión (Die Ethik der Befreiung in Zeiten der Globalisierung und der Ausschließung; Titel der deutschen Übersetzung: Prinzip Befreiung) ausdrücklich der EZLN. In einer weiteren deutschsprachigen Veröffentlichung untersucht Dussel den ethischen Sinn des Maya-Aufstandes von 1994 in Chiapas: Der Aufstand der ZapatistInnen begann am 1. Januar 1994 mit dem Beitritt Mexikos zum North American Free Trade Agreement (NAFTA). In diesem Freihandelsabkommen sahen die Guerilleros der EZLN einen Angriff der mexikanischen Regierung auf die Würde der indigenen Bevölkerung. Daher waren die zwei zentralen Forderungen der EZLN auch gegen die neoliberale Politik der mexikanischen Regierung gerichtet. Erstens: Freiheit und Würde für die Indígenas, mittels der Anerkennung und Gleichberechtigung ihrer Kultur. Zweitens: Die Demokratisierung der Politik, mittels basisdemokratischer Wahlen. Mit ihrer Kritik an der mexikanischen Regierung verbinden die ZapatistInnen die Vorstellung, dass eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse nur von den wirtschaftlich und politisch Unterdrückten her vollzogen werden kann. Gleiches gilt auch für die Konzeption des Befreiungsdenkens bei Enrique Dussel: Die Befreiung des Einzelnen kann nur durch ihn Selbst, d.h. durch den Anderen, sprich die Armen und Unterdrückten, vollzogen werden.
Abschließend lässt sich festhalten, dass sich die Kategorien der Reflexion, die Dussel in der Philosophie der Befreiung aufstellt, auf die Situation der indigenen Bevölkerung in Chiapas anwenden lassen. Chiapas und die Indígenas können im dusselschen Sinne als gesellschaftlich-exterioritär angesehen werden, während die sozio-politischen Formen des Widerstandes der EZLN als antifetischistisch bezeichnet werden können.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Enrique Dussel Philosophie der Befreiung Theologie der Befreiung Befreiungstheologie Zapatismus EZLN
Autor*innen
Frank Epple
Haupttitel (Deutsch)
Die Befreiungsphilosophie Enrique Dussels und die zapatistische Bewegung in Mexiko
Hauptuntertitel (Deutsch)
von gegenseitigen Einflüssen im Denken und Handeln
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anke Graneß
AC Nummer
AC11419017
Utheses ID
27836
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |