Detailansicht

Sozio-ökonomische Migrationsgründe arabisch-christlicher Minderheiten von Hatay nach Mersin
eine Fallanalyse
Nadine Friedrich
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Zeynep Sezgin
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31307
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29197.74175.717565-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den sozio-ökonomischen Migrationsgründen arabisch-christlicher Minderheiten in Mersin und der Frage nach ihren EntscheidungsträgerInnen. Dabei wurden 10 MigrantInnen (der 1. Generation), die von Hatay nach Mersin migriert waren, in qualitativen Interviews befragt. Das Push-Pull-Modell wurde als eine von zwei relevanten theoretischen Grundlagen für die Migrationsbewegung von Hatay nach Mersin verwendet, wobei abstoßende (türk. itici), weiterleitende (türk. iletici) und anziehende (türk. çekici) Faktoren dieser Städte erarbeitet wurden. Als anziehende sozio-ökonomische Hauptfaktoren für die Migration zeigten sich hierbei das Angebot an Arbeitsplätzen und die Nähe zur religiösen Gemeinde (bzw. Kirche). Die Theorien zu Einflüssen der sozialen Netzwerke mit familiären und hemşehri-Beziehungen waren ebenfalls ein Schwerpunkt und bilden die zweite theoretische Grundlage dieser Arbeit. Sie stellten sich neben der Suche nach Arbeit als zweiter Hauptfaktor der Migration heraus. Diese Beziehungen haben die lokale Gemeinde als Mittelpunkt, welche sowohl familiäre als auch freundschaftliche Beziehungen inkludiert und fördert. Die Transformation einer interaktiven christlichen Gesellschaft während der Migrationswelle von Hatay nach Mersin war anhand der Aussagen der Befragten zu erkennen. Die Vielfältigkeit der Ethnien in Mersin war durchgehend vorhanden, wandelte sich jedoch in den Jahren. Mersin entwickelte sich Ende des 19. Jahrhundert von einem Fischerdorf durch die Baumwollproduktion in Çukurova in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dann durch den Ausbau des Hafens 1961 zu einem internationalen Handelszentrum. Die im Außenhandel stark vertretenen katholischen Handelsleute waren Experten im Schiffsverkehrswesen und zuständig für Versicherungsangelegenheiten und Arbeitgeber für orthodoxe ChristInnen (türk. Rum). Mitte der 1950er Jahre siedelten sich ausländische Firmen in Mersin an die für ein enormes Bevölkerungswachstum sorgten. Die Lage der Hafenstadt zwischen dem Osten und Westen, und die Küsten Mersins als touristisches Zentrum stärkten das wirtschaftliche Wachstum, so dass die Stadt den Status einer Wirtschaftsmetropole erlangte. Das Zusammenspiel der wirtschaftlichen Entwicklung der 1960er-1980er Jahre und die Vernetzungen der Gemeindemitglieder aufgrund der geographischen Lage waren der Auslöser für diese große Migrationsbewegung der Befragten und weiteren Personen. Eine intensive Mersin-Hatay Beziehung war in diesen Jahren schon gegeben und ist laut den Befragten immer noch aufrecht, obwohl viele Angehörige aus der Gemeinde international gewandert sind.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis deals with socio-economic reasons for migration of Arabian-Christian minorities in Mersin and their decision-makers. As part of the research 10 migrants (1st generation) had migrated from Hatay to Mersin were interviewed. The Push-Pull-Model was one of two relevant theoretical bases used for this migration movement, in which pushing (turk. itici), forwarding (turk. iletici) and pulling (turk. çekici) factors of these two cities were compiled. The main socio-economic pull factors for migration were matching labour supply and being in close proximity to a parish (e.g. church). In the centre of these relationships is the community, which includes as well as supports family and friendly relationships. Also the theory of influences of the social network with family and hemşehri relationships was emphasised and are the second basis of this thesis. These turned out to be the second main factor of migration beside the search for employment. The transformation of an interactive Christian community during the migration from Hatay to Mersin was seen on the basis of the statements of the interviewees. The diversity of the ethnic groups in Mersin was present, but changed over the years. Mersin developed from a fishing village at the end of the 19th century because of the starting cotton production in Çukurova at the beginning of the 20th century and the expansion of the port in 1961 into an international centre of trade. The strongly represented catholic merchants in the foreign trade were experts on shipping traffic and responsible for all matters concerning insurances and employers of orthodox Christians (turk. Rum). In the mid fifties of the 20th century foreign companies were settled in Mersin which led to a high increase in population. The position of the seaport between the West and East and Mersin’s shores, which were tourist centres, facilitated the economic boom in such a way that the city attained a status of a commercial capital. The interplay of economic development in the 60s to the 80s and the network of the members of the community (due to the geographical position) were the catalysts of this great migration movement of the interviewees and other people. In these years there was an intensive Mersin-Hatay relationship, which still exists according to the interviewees, even though many relatives have left the community to go to foreign countries.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Migration Minderheiten Türkei Mersin Hatay
Autor*innen
Nadine Friedrich
Haupttitel (Deutsch)
Sozio-ökonomische Migrationsgründe arabisch-christlicher Minderheiten von Hatay nach Mersin
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Fallanalyse
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
146 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Zeynep Sezgin
Klassifikation
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft
AC Nummer
AC11418902
Utheses ID
27839
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1