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The construction of individualism in contemporary Chinese moral education
Bernd Reiß
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Göbel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31352
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29188.84080.849253-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Konstruktion von Individualismus in der Moralerziehung des heutigen China und hinterfragt die Rolle von Tradition in dieser Beziehung. In einer kritischen Reflektion über die Rolle des Staates wird gefragt, wie Moralerziehung in der Umsetzung von Politik und der Schaffung eines Selbstbildes der „Chinesischen Nation“ angewendet wird. Zu diesem Zweck führe ich eine kritische Diskursanalyse anhand des Beispieles eines einführenden Kurses zu Moralerziehung an der Shandong Normal University (Shandong Shifandaxue 山东师范大学) durch. Die Arbeit betrachtet das Material dabei anhand von zwei zentralen Forschungsfragen: 1) Wie wird Individualismus in der Moralerziehung des heutigen China erzeugt? 2) Welche Rolle spielt Tradition in der Konstruktion dieses Individualismus’? Die Ergebnisse zeigen auf der einen Seite, dass Moralerziehung eine Form von Identität im heutigen China erzeugt. Auf der anderen Seite funktioniert sie als eine Form von Technologie, die das Individuum im Kontext einer Marktwirtschaft beschränkt und es „verantwortungsbewusst“ macht. In dieser Beziehung wird Moralerziehung mit dem Konzept von Bürgerrecht verknüpft, durch welches Subjekte mit der geschaffenen „Chinesischen“ Identität in Verbindung gebracht werden. Das führt zugleich zu einer „Depolitisierung“ von SchülerInnen und definiert politisches Handeln im Rahmen des Staates und seiner Institutionen. Tradition wird auch dazu verwendet, bestimmte Konzepte und Ideen der Chinesischen Vergangenheit zu fördern. Diese dienen der Umsetzung eines aktiven und bestrebten Individuums. Des Weiteren beobachte ich, dass Moralerziehung durch eine bestimmte Form von Entwicklungsdenken bestimmt ist – auf der einen Seite Entwicklung des Individuums, auf der anderen Seite Entwicklung des Staates. In diesem Zusammenhang wird Individualismus in eine „Chinesische Modernität“ eingebettet, welche durch eine neue sozio-ökonomische Umgebung und die Chinesische Vergangenheit definiert ist. Zusammen können die beiden Bereiche im Konzept von „Harmonie und Stabilität“ gefunden werden, welches eine zentrale Rolle im kaiserlichen China spielte und in die Politik des heutigen China wieder eingeführt wurde. Unter Anwendung von Begriffen wie suzhi (素质, Qualität) wird dabei Ungleichheit gerechtfertigt und Konflikten aus dem Weg gegangen. Deswegen muss die Einführung dieses Konzeptes als eine Form von Ideologie betrachtet werden.
Abstract
(Englisch)
The paper looks at the construction of individualism in contemporary People’s Republic of China’s moral education and subsequently questions the role of tradition in this respect. The role of the state is critically reflected, asking how moral education is used in the implementation of policies and the construction of an image of the ‘Chinese nation.’ To do so I conduct a critical discourse analysis using the example of an introductory course on moral education at the Shandong Normal University (Shandong Shifandaxue 山东师范大学). There are two central research questions the thesis will be looking at: 1) How is individualism created in contemporary PRC’s moral education? 2) Which role does tradition play in the construction of this individualism? The findings on the one hand suggest that moral education creates a form of identity in contemporary China. On the other hand it serves as a form of technology, restricting the individual in the context of a market society and making it ‘responsible.’ In this respect tradition is integrated in the concept of citizenship, serving the purpose of relating subjects to the created ‘Chinese’ identity. This at the same time leads to a ‘depolitisation’ of pupils, defining political action in respect to the state and its institutions. Tradition also is used to advocate certain concepts and notions found in the Chinese past that serve the purpose of implementing an active and striving indidvidual. Furthermore I found that moral education is characterised by a certain form of developmentalism – on the one hand regarding the individual, on the other also concerning the state. In this respect individualism is embedded in a ‘Chinese modernity,’ which is defined by a new socio-economic environment and the Chinese past. Together they can be found in the concept of ‘harmony and stablity,’ which played a central role in imperial China and was reintroduced into politics in contemporary China. By means of terms like suzhi (素质, quality) inequality is justified and conflicts are avoided. For this reason, the introduction of this concept has to be regarded as a form of ideology.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
China politics moral education education nation state gouvernmentality
Schlagwörter
(Deutsch)
China Politik Moralerziehung Erziehung Nationalstaat Gouvernmentalität
Autor*innen
Bernd Reiß
Haupttitel (Englisch)
The construction of individualism in contemporary Chinese moral education
Paralleltitel (Deutsch)
Die Konstruktion von Individualismus in der Moralerziehung des heutigen China
Paralleltitel (Englisch)
The construction of individualism in contemporary Chinese moral education
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
VIII, 123 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Christian Göbel
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.60 Soziale Fragen, soziale Konflikte: Allgemeines ,
81 Bildungswesen > 81.13 Bildungsplanung ,
81 Bildungswesen > 81.14 Bildungsökonomie ,
81 Bildungswesen > 81.19 Bildungspolitik: Sonstiges ,
81 Bildungswesen > 81.62 Curriculum
AC Nummer
AC11420118
Utheses ID
27875
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1