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Migration und Frauengesundheit
Julia Katharine Sarkissian
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Petra Dannecker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31440
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29894.22837.721353-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Motivation für diese Arbeit entstand aufgrund meiner persönlichen Betroffenheit der Erfahrung der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Einerseits traf ich in dieser Phase unausweichlich auf verinnerlichte Wertvorstellungen der Gesellschaft, in der ich lebte, die ich nicht unhinterfragt stehen lassen wollte. Andererseits wurde ich mit der Politik von Schwangerschaft, Stillen, Gebären bis hin zur Bedeutung von Körperproduktion für den Staat konfrontiert, was sich immer wieder in Versorgungs- und Betreuungsangeboten spiegelte – institutionell im Krankenhaus, aber auch außerhalb dieses Rahmens. Nebenbei begann ich mich auch immer mehr meinem Körper und meinen Emotionen außerhalb eines biomedizinischen Verständnisses zuzuwenden. Dabei entstand mein großes Interesse an Frauengesundheit, das in einem ausgeprägten Forschungsdrang mündete. Im Zuge dessen wurden die zwei Inhaltsbereiche Frauengesundheit und Migration als Schwerpunkt für diese Diplomarbeit immer deutlicher. Daraus ergab sich die forschungsleitende Fragestellung, die sich schließlich konkret auf die reproduktiven Prozesse im Leben einer Frau beziehen sollte. Konkret war zu erkunden, ob Frauen mit Migrationshintergrund anders dargestellt werden würden und wie die Verbindung von Körper und Emotion in der wissenschaftlichen Literatur behandelt werden würde. Als theoretischen Hintergrund rückten postkoloniale und feministische Ansätze in den Vordergrund, anhand derer die Themenbereiche von Migration und Frauenkörper erarbeitet wurden. Gerade da auch Formen von Diskriminierung nicht getrennt oder hierarchisch gereiht werden können, war ein zusammenführender Ansatz relevant. Im empirischen Teil der Arbeit wurde die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse gewählt, nach der zwei wissenschaftliche Arbeiten mit großer zeitlicher Differenz untersucht wurden. Ausgehend von der theoretisch erarbeiteten Grundlage, konnten bei dieser Analyse drei Ergebnisse festgehalten werden, die mit den Hypothesen übereinstimmten. Dabei wurde ein differenziertes Bild von Frauen festgestellt, das sich mit der Zeit ändert, aber nicht auflöst. Weiters wurde eine Auflösung einer starren biomedizinischen Wahrnehmung des Körpers festgestellt, die aber erst in ihren Anfängen steht. Drittens ist ersichtlich, wie stark die Vorstellung patriarchal geprägt ist; was sich nicht zuletzt an der Konstruktion von Sprache und Wissen nachdrücklich zeigen lässt. Somit konnte eine schleichende Veränderung des wissenschaftlichen Diskurses aufgezeigt werden und der Ruf einer dringenden Umsetzung des Konzeptes der Frauengesundheit weiter bestärkt werden.
Abstract
(Englisch)
I have drawn my motivation and enthusiasm for writing this paper from my personal experience of pregnancy, birth and the postnatal period. During that time it was unavoidable, on the one hand, to be confronted with the values of the society I lived in, which I had already internalised and which I did not want to leave unchallenged any longer. On the other hand I was confronted with the politics of pregnancy, breastfeeding, birth giving and also the meaning of the production of bodies for the state. These politics were reflected in care offers – institutionalised in the hospital, but were also reflected outside of the hospital environment. At the same time I started to turn myself to my body and my emotions beyond medicinal and biological explanations. With that experience, my keen interest in women’s health started to shape itself, which lead to a pronounced exploratory urge. That context led to both of the main topics, women’s health and migration, became clearer. This resulted in the research question, which brought reproductive processes in the life of a woman into focus. In particular, the focus was to be on the question whether women with migrant backgrounds were portrayed differently and how the correlation between the body and emotions were treated in scientific literature. Postcolonial and feminist approaches are used as a theoretical background, against which the topics of migration and the female body were explored. Especially since forms of discrimination cannot be divided or hierarchically listed, a unifying approach was key. In the empirical part, the method of qualitative analysis of contents was chosen. Two papers published with a big time difference were examined. On the basis of the theoretical background examined earlier three results appeared, which match the hypothesis. A differentiated picture of women could be recognised, which was transformed over time, however without disappearing. Moreover a trend to broaden the understanding of the body from a strict medicinal understanding could be noticed, but this is still at its earliest stages. Third, it was possible to discover how strong the image of women is patriarchally influenced, which shows in the construction of language and knowledge. Hence, a slow transformation of the scientific discourse could be explored and the call to urgently implement the concept of women’s health could be further strengthened.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
weibliche Migration Frauengesundheit
Autor*innen
Julia Katharine Sarkissian
Haupttitel (Deutsch)
Migration und Frauengesundheit
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
133 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Dannecker
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.99 Geschichte: Sonstiges ,
44 Medizin > 44.01 Geschichte der Medizin ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC11998833
Utheses ID
27951
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1