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The perception of learner fluency by Austrian teachers of English as a foreign language
Maximilian Stummer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gunther Kaltenböck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31484
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30000.55534.533269-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt das Thema Redefluss („fluency“) und wie diese Grundfertigkeit des Sprachlernens von unterschiedlichen EnglischlehrerInnen wahrgenommen wird. Das Forschungsinteresse ist darin begründet, dass der Autor dieser Arbeit in der Erwachsenenbildung am WIFI Niederösterreich tätig ist, und im Zuge dieser Tätigkeit die Aufgabe hat, die Lernenden auf die Berufsreifeprüfung im Fach Englisch vorzubereiten. Die Teilprüfung der Fremdsprache Englisch wird am Institut WIFI ausschließlich als mündliche Prüfung durchgeführt. Daher ist der Redefluss der PrüfungskandidatInnen von besonderer Bedeutung. Bezüglich der Begrifflichkeit, beziehungsweise der Bewertung des Redeflusses, gibt es allerdings häufig Auffassungsunterschiede unter den einzelnen Lehrpersonen. Das Grundgerüst dieser Arbeit wird also durch drei zentrale Forschungsfragen gebildet, deren daraus abgeleitete Hypothesen durch eine empirische Untersuchung überprüft werden. Die erste dieser Forschungsfragen lautet wie folgt: Ist die Wahrnehmung des Redeflusses von Lernenden der Fremdsprache Englisch durch österreichische LehrerInnen einheitlich? Die daraus resultierende Hypothese, die der bloßen persönlichen Einschätzung des Autors entspricht, ist, dass sich die Wahrnehmung des Redeflusses von SchülerInnen durch verschiedene LehrerInnen deutlich unterscheidet. Diese Annahme ist durch eigene Erfahrungen mit sehr unterschiedlichen Lehrerpersönlichkeiten und deren individuellen Auffassungen begründet. Des Weiteren soll die zweite Forschungsfrage dieser Diplomarbeit ergründen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Redefluss und anderen sprachlichen Kernkompetenzen in der Bewertung von Lernenden der Fremdsprache Englisch gibt. Die Hypothese, die sich aus dieser Fragestellung ableiten lässt, ist, dass die Wahrnehmung vom Redefluss in gesprochenem Englisch sehr stark von der grammatikalischen Richtigkeit beeinflusst wird. Zu dieser Annahme trägt hauptsächlich die eigene schulische Erfahrung des Autors dieser Arbeit bei. Die dritte zentrale Forschungsfrage der vorliegenden schriftlichen Abhandlung trägt dazu bei, herauszufinden, welche individuellen Faktoren zur Beurteilung des Redeflusses (oder eines mangelhaften Redeflusses) beitragen. Gemäß der Einschätzung des Autors in der dritten Hypothese wird der Redefluss im Englischen wesentlich durch die Faktoren Sprechgeschwindigkeit und Kohärenz sowie die sinngemäß richtige Verwendung von Diskurspartikeln (wie z.B. just, kind of, like, so, well, yeah, etc.) und Verbindungselementen (wie z.B. and, but, because, furthermore, for example, in other words, etc.) beeinflusst. Im Zuge der Erhebung von potenziellen zum Redefluss beitragende Faktoren, wurden Lehrbuchmeinungen einschlägiger linguistischer Fachliteratur, aber auch gängige Wörterbücher, sowie die Richtlinien des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS) des Europarats berücksichtigt. Der methodische Ansatz dieser Diplomarbeit ist in drei Arbeitsschritten zu verstehen. Zuerst wurden drei KandidatInnen der Berufsreifeprüfung (mit deren Einverständnis) bei einem Probegespräch vor der eigentlichen Prüfung auf einer Audio-Tonspur aufgenommen. Der zweite methodische Schritt der vorliegenden Forschungsarbeit war die Befragung von zehn EnglischlehrerInnen aus dem Bereich der Erwachsenenbildung mittels eines Online-Fragebogens (siehe Appendix IV). Im Zuge dieses Fragebogens hatten die Lehrpersonen nach dem Anhören der drei mündlichen Textbeispiele diese mit den am WIFI Niederösterreich üblichen Kriterien (siehe Appendix V) nach dem österreichischen Schulnotensystem zu bewerten. Außerdem waren ihre persönliche Auffassung der Begrifflichkeit von Redefluss („fluency“) anzugeben und die im Literaturteil beschriebenen Faktoren hinsichtlich ihrer Relevanz für den Redefluss im Englischen zu bewerten. Im dritten Arbeitsschritt wurden die drei aus den Forschungsfragen abgeleiteten Hypothesen mithilfe der aus der Befragung gewonnenen Daten überprüft. Im Zuge dessen musste die erste Hypothese vorläufig falsifiziert werden, da die Bewertung des Redeflusses der Lernenden durch die Befragten einigermaßen einheitlich war. Auch in der Definition der Begrifflichkeit des Redeflusses („fluency“) war eine gewisse Übereinstimmung zu verzeichnen. Die zweite Hypothese, abgeleitet aus der Forschungsfrage nach einer eventuellen Korrelation zwischen dem Redefluss und anderen sprachlichen Kernkompetenzen, konnte ebenfalls nicht verifiziert werden, da die Resultate der Befragung ergaben, dass nicht die grammatikalische Richtigkeit, sondern vorranging das Vokabular des/der Sprechers/in den Redefluss maßgeblich beeinflusst. Die dritte und letzte Hypothese dieser Diplomarbeit kann teilweise vorläufig verifiziert werden, da die meisten genannten Faktoren gemäß der Umfrageergebnisse zwar für den Redefluss eines Lernenden durchaus relevant sind, jedoch Uneinigkeit unter den Befragten in Bezug auf den Faktor Sprachgeschwindigkeit besteht und es noch einige andere (in der Umfrage nicht sehr häufig gewählte) Faktoren gibt, die wesentlich zur Beherrschung eines gewissen Redeflusses beitragen. Deshalb ist eine vollständige vorläufige Verifizierung der letztgenannten Hypothese nicht möglich. Zusammengefasst kann man sagen, dass der Begriff Redefluss („fluency“) in der gängigen Fachliteratur nicht ausreichend genau umrissen ist, dass aber unter den österreichischen EnglischlehrerInnen eine einigermaßen einheitliche Begriffsauffassung und Bewertung des Redeflusses besteht.
Abstract
(Englisch)
The present research paper about the fluency of learners of English as a second language centers around the three principal research questions mentioned in the first chapter. Thus, it investigates in how far the perception of learner fluency is consistent among English teachers, with which other areas of language competence the notion of fluency correlates, and by which factors fluency is constituted. In general, solely knowing the rules of a language probably does not make a speaker command the language perfectly. Therefore, the basic assumption in this thesis is that a certain degree of fluency contributes significantly to the command of a language. But what is fluency? According to many dictionaries, fluency is commonly associated with an easily flowing, smooth and clear way of speaking. Furthermore it is described as speaking confidently and also at a reasonable pace without much stopping, making mistakes or generally seeming to make much effort. Throughout an extensive literature review it turns out that the concept of fluency is rather difficult to define, as there are many different opinions of various specialists which are not always completely concordant. In order to test the hypotheses resulting from the three above-mentioned research questions, the present thesis features a survey among ten English teachers who pursue their profession in the area of adult education. For the survey to be commensurable and meaningful, the voices of three sample students were recorded during a preparatory mock exam. The students are enrolled in an educational program called Berufsreifeprüfung, where they are trained to do the final examination in order to obtain their A-levels. As mentioned above, in the course of the training in English, they are supposed to achieve the level B2 according to the CEFR. Subsequently, the learners’ achievement in the mock exam (particularly regarding their proficiency in terms of fluency) was assessed by the ten teachers, who were asked to indicate their ratings and their individual opinions about fluency in general in an online questionnaire. The first main research question of the present thesis asks for a potential consistency among English teachers in terms of their perception of learner fluency. Surprisingly, the hypothesized large inconsistency of the teachers’ ratings had to be falsified in the course of the evaluation of the survey results. Apparently, the teachers seem to agree on a similar perception of learner fluency. The only remarkable discordance in their rating was the relative strictness of those teachers who teach a language other than English as their second subject. The reason for this particularity might result from a tendency to be over-sensitive (or over-corrective) when it comes to certain linguistic aspects. As regards the second research question, in how far fluency correlates with other language aspects, the hypothesis could not be completely verified either. It turns out that, according to the respondents of the survey, it is not grammatical accuracy which correlates most with fluency, but it is the vocabulary. However, grammar is also connected with a fluent speech. In fact, the survey results show that it is stronger interrelated with fluency than the content of speech or the ability to react and interact successfully. Concerning the third research question, which asked for potential factors contributing to fluency, the subject matter is somewhat more complicated. The contingent factors extracted from academic literature were discussed in great detail and, consequently, also enquired in the survey. Apparently, those factors which are considered particularly relevant for fluency, are coherence (i.e. the ability to talk in coherent sentences), flow and smoothness of speech, spontaneity of interaction, connectedness of speech (i.e. the appropriate use of linking devices), the appropriate use of discourse markers, as well as a certain continuity and ease of expression. Moreover, there were other factors which were considered rather relevant for fluency. Those characteristics were not particularly frequently selected in the list of factors on the questionnaire, but they were explicitly mentioned in the teachers’ individual definitions of fluency and in their statements where they stated the reasons for their assessment of fluency. Among these factors there are a confident way of expression and speaking without stopping (pauses). Those factors which produced a particular discordance among the respondents of the questionnaire (as for how relevant for fluency they are), however, were pauses and also pronunciation. What makes the matter even more complicated in this regard is that in the assessment criteria used at the mock exam, the concept of fluency is closely affiliated to pronunciation. The question is, whether this means that pronunciation is the same thing as fluency, or that it is an aspect of language which is not worth being assessed as an independent criterion. Moreover, when the teachers stated the reasons for their evaluation of the speech samples, it was frequently mentioned that in order to speak fluently, one has to have an ample range of vocabulary, and thus be able to add one’s own ideas to conversation. This could be ascribed to the category of creativity, as this term can be used synonymously with resourcefulness and speakers have to draw on their language resources coming up with new ideas in their talk. Finally, those factors which were not assigned any specific significance in the ratings of the survey participants (because they were not very frequently mentioned, nor were they particularly frequently selected from the list of characteristics), are a clear way of expression, the ability to use pre-packaged utterances (i.e. fixed phrases), contextual appropriateness, effective communication, interaction without any effort (on the part of both listener and speaker), and readiness in the use of words. The most problematic factor, however, seemed to be the readiness in the use of words, as it might not have been clear to the respondents what it actually means. According to academic literature it is apparently another description of a speaker’s ease or quickness of expression. In sum, fluency might be seen as an integral parameter in the assessment of spoken English, but it is only vaguely defined in academic literature, although there seems to be an agreement among English teachers as to what it actually is. Apparently most teachers have a certain sense for detecting it in the performance of a language learner. From my point of view, as a teacher it is crucial (though very difficult) to know when to step down from correcting every single grammatical or lexical mistake, and give way to fluent speech.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Redefluss
Autor*innen
Maximilian Stummer
Haupttitel (Englisch)
The perception of learner fluency by Austrian teachers of English as a foreign language
Paralleltitel (Deutsch)
Der Redefluss von Lernenden der Fremdsprache Englisch in der Wahrnehmung österreichischer LehrerInnen
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
110 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Gunther Kaltenböck
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.06 Sprachwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.42 Sprachbeherrschung ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.43 Zweitsprachenerwerb
AC Nummer
AC12003243
Utheses ID
27990
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 353 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1