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Bio-physical North-South trade as an unequal ecological exchange
the case of Latin-America facing structural adjustment programs
Christian Dorninger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Nina Eisenmenger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31497
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30159.38080.665370-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Um zu wachsen und den Fortbestand zu gewährleisten sind Volkswirtschaften auf materielle und energetische Inputs angewiesen. Dabei verzeichnen industrialisierte Länder mit einem hohen Massenkonsum einen größeren Material- und Energiedurchsatz als weniger reiche Staaten. Der internationale Handel spielt eine immer größer werdende Rolle um den physischen Wohlstand industrialisierter Nationen aufrecht zu erhalten und ihren Bedarf zu decken. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich diese Diplomarbeit mit den bio-physischen Merkmalen und Strukturen von internationaler Entwicklung. Der spezielle Fokus liegt auf den bio-physischen Austauschbeziehungen zwischen dem Norden und dem Süden. Drei Länder Lateinamerikas wurden ausgewählt um die Perspektive des Südens zu analysieren: Argentinien, Bolivien und Brasilien. Das Ziel ist insbesondere den Einfluss von Strukturanpassungsprogrammen auf die physischen Handelsbilanzen der Staaten zu untersuchen. Dadurch werden bio-physische Konsequenzen, die sich im internationalen Handel niederschlagen, ersichtlich. Das Konzept vom unequal ecological exchange wird deshalb, neben der Weltsystemtheorie, als zweite theoretische Säule herangezogen. Die physischen Handelsbilanzen (gerechnet als Importe minus Exporte) dienen dazu den unequal ecological exchange zu quantifizieren und das Konzept zu operationalisieren und zu überprüfen inwiefern ein ungleicher ökologischer Austausch durch die Strukturanpassungsprogramme intensiviert bzw. hervorgerufen wurde. Da sowohl die Weltsystemtheorie als auch das Konzept vom ungleichen ökologischen Austausch einen signifikant ungleichen physischen Handel insbesondere zwischen Zentrums- und Peripheriestaaten besagen, wurde eigens für jedes der drei Länder eine zusätzliche physische Handelsbilanz erstellt, die nur den physischen Handel mit den Zentrumsstaaten beeinhaltet. Dadurch können Annahmen aus der Theorie überprüft werden und Vergleiche zwischen dem Welthandel und dem Handel nur mit dem Zentrum getroffen werden. Die Ergebnisse der physischen Handelsbilanzen weisen die drei Länder eindeutig als Netto-Exporteure aus. Dennoch unterscheiden sich ihre Bilanzen signifikant voneinander was Quantität und Qualität betrifft, auch wenn die Bilanzen pro Kopf ausgewertet werden. Berücksichtigt man den Fertigungsgrad der Exportprodukte und die zugehörige monetäre Handelsbilanz, können viele Kennzeichen eines ungleichen ökologischen Austausches bestätigt werden. Eine bemerkenswerte Erkenntnis wurde bezüglich der Phase der neoliberalen „Anpassung“ gezogen: sowohl die monetäre als auch die physische Handelsbilanz verschlechterten sich gleichzeitig, obwohl das vorgegebene Ziel und Versprechen der Strukturanpassungsprogramme erhöhte Deviseneinnahmen aus internationalem Handel waren. Die Nettoexporte nahmen in dieser Phase zwar eindeutig zu, die sogenannte Phase des New Extractivism brachte jedoch noch höhere Nettoausfuhren und damit eine noch negativere physische Handelsbilanz. Gleichzeitig verloren aber die Zentrumsländer zusehends an Relevanz als Handelspartner. Gesamt gesehen bedeutet der Handel mit dem Zentrum für die drei untersuchten Länder signifikant höhere Defizite als der globale Handel – sowohl in physischen als auch in monetären Werten. Bolivien bildet in einigen Fällen jedoch eine Ausnahme.
Abstract
(Englisch)
In order to sustain and grow economies rely on material and energy inputs. Industrialised nations are characterized by high mass consumption and thus by a larger material and energy throughput as compared to less affluent societies. International trade becomes increasingly important for industrialised economies to meet their physical needs. Developing countries, in particular those with low population density such as Latin America, provide large parts of the natural resources required by the industrialized countries. This thesis aims at exploring bio-physical features of international development. It is concerned with bio-physical exchange relationships between the global North and the global South. Three countries from Latin America have been chosen to represent the latter: Argentina, Bolivia and Brazil. The research objective is to examine the influence of structural adjustment programs (SAPs) on the countries’ physical trade balances (PTBs). This should illustrate the bio-physical consequences of international trade relations. The concept of unequal ecological exchange serves and the world-system theory provide the theoretical framework of this contribution. Both argue that trade shows significant imbalances particularly between core and periphery. In order to investigate the bio-physical side of this relation, the PTB was calculated to quantify and operationalise the bio-physical aspects of unequal ecological exchange that might be intensified or induced by SAPs. The Physical Trade Balance (PTB) is one indicator derived from Material Flow Accounts (MFA). In this thesis, the PTB is calculated both for total trade of the selected Latin American countries as well as for trade only with core countries. The size as well as the type of material of world-related and core-related trade is analysed. The results indicate that the three examined countries are net-exporters of physical quantities. However, their physical involvement in world- and core-related international trade differs greatly, both in total and per capita terms. Taking the stage of processing of exported commodities and the monetary trade balance (MTB) into account, many characteristics of an unequal ecological exchange can be confirmed. A relevant finding is that exactly during the time of neoliberal adjustment, the MTB as well as the PTB deteriorated substantially, even though it was the goal and promise of SAPs that a liberalisation of trade would result in foreign exchange earnings. In general, the period of new extractivism brought about much larger quantities of exports than the whole era of structural adjustment did. Furthermore, the relative importance of the core as trading partner decreased steadily although core-related trade still implicates the highest trade deficits –both in physical and monetary terms. Due to its lower economic performance and limited involvement in international trade Bolivia represents an exception to some extent. For instance, there was no export boom after the implementation of neoliberal policies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Physical Trade Balance Unequal Ecological Exchange Latin America Argentina Bolivia Brazil Structural Adjustment Programs
Schlagwörter
(Deutsch)
Physische Handelsbilanz Ungleicher ökologischer Tausch Lateinamerika Argentinien Bolivien Brasilien Strukturanpassungsprogramme
Autor*innen
Christian Dorninger
Haupttitel (Englisch)
Bio-physical North-South trade as an unequal ecological exchange
Hauptuntertitel (Englisch)
the case of Latin-America facing structural adjustment programs
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
128 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Nina Eisenmenger
Klassifikationen
43 Umweltforschung > 43.70 Entwicklungsländer und Umwelt ,
83 Volkswirtschaft > 83.46 Entwicklungsökonomie
AC Nummer
AC12003412
Utheses ID
28001
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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