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Das Gutachten der Wiener Universität von 1424 "Contra quattuor articulos Hussitarum"
Christina Elisabeth Traxler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Thomas Prügl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31547
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29371.54048.831753-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Programm der Vier Prager Artikel, auf das sich gemäßigte und radikale Hussiten im Frühsommer 1420 geeinigt hatten, wollte einerseits die böhmische Reformbewegung nach dem Tod des Jan Hus politisch einigen, um das weitere Vorgehen in der sog. hussitischen Revolution zu sichern, andererseits sollte damit auch die theologische Basis umrissen werden, auf die sich der Hussitismus stützte. In der weiteren politischen und religiösen Auseinandersetzung erfuhren die Forderungen der freien Predigt, des Laienkelchs, des Verzichts des Klerus auf Besitz und weltliche Macht und der öffentlichen Bestrafung öffentlicher Todsünden eine Bedeutungsverschiebung und wurden zur Grundlage jeglicher theologischer Auseinandersetzungen mit den Hussiten. Nach einem Überblick über die wichtigste Forschung zu den Vier Prager Artikeln seit der Mitte des 20. Jahrhunderts untersucht diese Arbeit im zweiten Kapitel sowohl das innerhussitische als auch das gesamtkirchliche kontroverstheologische Ringen um die Vier Artikel von deren ersten offiziellen Fassung vom Juli 1420 bis zur Situation am Vorabend des Basler Konzils 1431. Hierzu werden neben den hussitischen Manifesten ausgewählte katholische Stellungnahmen untersucht und nach ihrer theologischen Argumentation dargestellt. Während die gemäßigten Utraquisten bereits früh eine Einigung mit Rom anstrebten und als einziger Forderung an Laienkelch und Kinderkommunion festhielten, spitzten die Taboriten und die radikalen Chiliasten die Reformforderungen zu und setzten diese gewaltsam um. Eine Vorreiterrolle in der Auseinandersetzung mit dem Hussitismus nahm die Wiener Universität als zweitwichtigste Universität des Reiches ein. Als markantes Produkt ging daraus der 1424 in Vorbereitung auf ein geplantes Glaubensgespräch mit den Hussiten im Auftrag Kardinal Brandas di Castiglione von dessen Sekretär Jacobus von Clavaro sowie den Wiener Theologen Peter von Pulkau und Bartholomäus von Ebrach verfasste Tractatus contra quattuor articulos Hussitarum, das offizielle Gutachten der Wiener Universität gegen die Vier Prager Artikel, hervor, das sehr weite Verbreitung fand. Dessen Abfassungskontext, Autoren, Konzeption, Argumentation und Überlieferungssituation werden im dritten Kapitel dieser Arbeit untersucht. Ein Textanhang mit kritischer Edition der Einleitung dieses bislang ungedruckten Traktats schließt die Arbeit ab.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Hussiten Wiener Universität
Autor*innen
Christina Elisabeth Traxler
Haupttitel (Deutsch)
Das Gutachten der Wiener Universität von 1424 "Contra quattuor articulos Hussitarum"
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
150 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Prügl
Klassifikation
11 Theologie > 11.50 Kirchengeschichte, Dogmengeschichte
AC Nummer
AC11592840
Utheses ID
28048
Studienkennzahl
UA | 011 | | |
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