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Krieg als zukünftiges, politisches Mittel der Interessensdurchsetzung?
Philipp Braun
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfgang Dietrich
DOI
10.25365/thesis.31598
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29861.56680.168865-7
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Krieg als zukünftiges, politisches Mittel zur Interessensdurchsetzung? Dem Titel nach geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, ob Krieg - im Sinne von militärischer Gewalt - als politisches Mittel zur Interessensdurchsetzung in der Zukunft Verwendung findet.
Die hypothetischen Annahmen gehen davon aus, dass kriegerische Handlungen durch genügend Legitimation wider den Gesetzesvorschriften des Völkerrechts Anwendung finden können. Weiters würde dies bedeuten, dass das Völkerrecht in seiner derzeitigen Satzung militärische Gewalt nicht verhindern kann. Eine solche Erkenntnis in Bezug auf angewandte Legitimationsmuster der Humanitären Intervention im Kosovo 1999 und dem Irakkreig 2003 könnte Rückschlüsse auf zukünftige, militärische Gewaltausübung zulassen.
Durch die Untersuchung militärischer Interventionen der Vergangenheit liegt der Fokus auf den Bereichen: (Zivil)Gesellschaft, Legitimation, moderne Medien und Berichterstattung, sowie der konkreten Durchführung militärischer Interventionen.
Die Forschung ergab, dass die (Zivil)Gesellschaft in westlichen Demokratien eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung solch außenpolitischer Handlungen spielt. Um den Moralkonsens zwischen (Zivil)Gesellschaft und politischer Führung zu erlangen, kamen jeweils eine realistische, beziehungsweise eine idealistische Legitimationsbasis zur Geltung. Anhand der Schlüsselrolle der (Zivil)Gesellschaft und der jeweiligen, angewandten Legitimationsbasis wird ersichtlich, dass die Entscheidung, militärische Gewalt nach außen anzuwenden, ein innerstaatlicher Prozess aus Legitimationsgrund und Moralkonsens zwischen (Zivil)Gesellschaft und politischer Führung ist. Dabei spielen moderne Medien und Berichterstattung bei der Vermittlung von Informationen eine wichtige Rolle. Sie können zugunsten einer militärischen Handlung wirken, beziehungsweise dagegen. Dabei vermögen sie, die öffentliche Meinung durch das Einwirken auf das Moralbewusstsein zu verändern. Das eigentliche Problem bei militärischen Handlungen liegt in der Durchführung und dem Dilemma, welches dadurch entsteht, diese für die (Zivil)Gesellschaft tragbar zu gestalten. Demnach beruht die zukünftige Anwendung von militärischen Mitteln gegen Dritte im innerstaatlichen Legitimationsprozess, welcher bei Moralkonsensbildung Durchführung findet. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Legitimationsbasis eine wichtigere Rolle als das geltende Völkerrecht spielt.
Abstract
(Englisch)
Does war act as a future political way to enforce interests? Referring to the title of the present work the question is, whether war - in the sense of military violence –is possibly used as a political tool for interest enforcement in the future.
The hypothetical assumptions assume that acts of war can be applied against the international law by sufficient legitimacy. Furthermore, this would mean that international law in its current statute cannot prevent military violence. Such findings with regard to applied legitimation of humanitarian intervention in Kosovo in 1999 and the Iraq War in 2003 could allow conclusions to future military violence.
Through the study of military interventions of the past, the focus lies on the areas of (civil) society, legitimacy, modern media and reporting, as well as concrete implementation of military interventions.
The research showed that the (civil) society in western democracies plays a crucial role in shaping such foreign policy actions. To gain the moral consensus of (civil) society and political leaders, each a realistic respectively an idealistic basis of legitimacy came to bear. Based on the key role of (civil) society and applied legitimacy it is apparent that the decision to use military force to the outside is a national process of legitimation and moral consensus of (civil) society and political leadership. In the process, modern media and reporting play an important role at communicating information. They can act in favor of military action, or against it. In this way they are able to change the public opinion by acting on the moral consciousness. The real problem in military actions, however, lies in the implementation and the dilemma which arises by making these actions acceptable for the (civil) society. Accordingly, the use of military force against a third party in the future is based on a national legitimation process, which finds implementation through moral consensus.
Therefore it is supposed that the basis of legitimacy plays a more important role than the current international law.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
War Intervention Legitimation
Schlagwörter
(Deutsch)
Krieg Intervention Legitimation
Autor*innen
Philipp Braun
Haupttitel (Deutsch)
Krieg als zukünftiges, politisches Mittel der Interessensdurchsetzung?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
91 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Dietrich
Klassifikation
89 Politologie > 89.75 Internationale Konflikte: Allgemeines
AC Nummer
AC11999758
Utheses ID
28096
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |